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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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herumgeschleudert wurden und die blauen Flecken sich in Grenzen halten würden. Doch es kostete viel Kraft, sich ständig gegen die warmen Blechwände zu stemmen. Die vier sehnten das Ende der Fahrt herbei.
    Etwa eine Stunde nach der Rast leuchteten plötzlich am Himmel Blitze auf. Der Mann hinter dem Steuer trat daraufhin noch fester auf das Gaspedal. Er schien dem Ziel schon ziemlich nahe zu sein und wollte es noch vor Einsetzen des Regens erreichen.
    Den ersten Blitzen folgte ein gewaltiger Donner, der den Boden erbeben ließ. Nach dieser kurzen Ankündigung setzte das Unwetter mit voller Wucht ein. Der Regen prasselte vom Himmel und klatschte auf den ausgetrockneten Boden.
    Wie ein Trommelwirbel hörte sich das Aufschlagen der Tropfen auf dem Blech des Jeeps an. Der Wagen war für solche Witterungen nicht gerüstet, und deshalb rann das Wasser bald bei allen Ritzen herein. Nun mußte der Schwarze die Fahrt endlich verlangsamen. Der Regenguß hatte den Boden aufgeweicht und Teile des Pfades in Schlammlöcher verwandelt. Immer wieder blieb ein Rad darin stecken und drehte sich unter lautem Heulen des Motors durch. Der Fahrer trat voll aufs Gas und riß das Steuer hin und her. So gelang es ihm jedesmal, den Wagen wieder freizubekommen und weiterzufahren.
    Aus einer strahlenden afrikanischen Sommeridylle war plötzlich eine Landschaft geworden, die die Knickerbocker nur mehr an
    Weltuntergang denken ließ. „So ähnlich muß die Sintflut begonnen haben“, staunte Dominik.
    Wieder polterte der Jeep in eine Grube, und abermals versuchte der Mann, das Auto freizukriegen. Aber diesmal gelang es ihm nicht. Der Wagen hing fest. Die Fahrertür wurde geöffnet, und der Schwarze stieg aus. Er hantierte an der rechten Wand des Jeeps und schien etwas aus einer Kiste zu nehmen, die dort angebracht war. Dann sperrte er die Ladeluke auf und rief den Knickerbocker-Freunden etwas zu. Der Regen hatte ihn bereits bis auf die Haut durchnäßt.
    „Wir sollen aussteigen und etwas halten!“ reimte sich Axel zusammen. Die Bande kroch aus der schützenden Blechkiste und hüpfte in den Schlamm. Der Mann streckte ihnen einen ungefähr einen Meter langen Metallpflock und einen schweren Hammer entgegen. Die dunklen Gewitterwolken hatten die Landschaft in ein tiefes Blau getaucht, das nur noch Umrisse erkennen ließ. Der Schwarze deutete auf einen Hügel, der sich vor ihnen erhob, und gab den Knickerbockern zu verstehen, daß sie den Pflock auf der Kuppe in die Erde schlagen sollten. Dann nahm er Axel an der Hand und führte ihn zur vorderen Stoßstange. Er griff darunter und holte ein Eisentau und einen Karabiner heraus.
    Der Junge bückte sich, um zu sehen, wo das Tau befestigt war, und entdeckte eine Seilwinde. Nun verstand er. „Wir sollen dieses Stahlseil oben an dem Pflock befestigen. Der Jeep hat einen zweiten Motor, der den Wagen mit Hilfe der Seilwinde aus dem Loch und auf den Hügel ziehen wird.“
    Axel schnappte den Karabiner, gab dem Mann mit dem Daumen ein Okay-Zeichen und begann durch den Matsch auf den Hügel zu klettern. Das Stahlseil zog er hinter sich her. Die Mädchen und Dominik folgten ihm. Oben angekommen, stieß Lieselotte die Metallstange in den Boden, konnte sie aber nur ungefähr knöcheltief in die Erde rammen. „Geh zur Seite!“ rief Dominik, schwang den schweren Hammer und ließ ihn auf den Pflock fallen.
    Am Fuße des kleinen Berges stand der Mann und blickte durch den Regen zu ihnen nach oben. Er brüllte wieder etwas und deutete, die Stange mindestens zur Hälfte im Boden zu versenken. Wieder und wieder holte der Junge mit dem Hammer aus. Schließlich hatte er es geschafft.
    Axel ließ den Ring des Karabiners über die Stange gleiten und gab wieder ein Okay-Zeichen nach unten. Der Schwarze brüllte abermals etwas, das die Bande nicht verstehen konnte. Da gab er auf und setzte sich hinter das Steuer.
    Es krachte und klirrte, als er mit einem Hebel den Motor auf das Räderwerk der Seilwinde einrasten ließ. Als sich das Tau straffte, wußten die Knickerbocker, daß die Winde in Betrieb war. Der Jeep zog sich nun selbst aus dem Morast und den Hügel hinauf.
    Poppi bemerkte es dann als erste. „Der Pflock!“ rief sie. „Der Pflock... beginnt sich zu neigen!“
    Der Jeep war noch ungefähr acht Meter entfernt. Die Stange schien dem Gewicht des Wagens nicht mehr standzuhalten und bog sich zum Abhang. Der Karabiner mit dem Seil rutschte langsam nach oben.
    „Halt!“ Axel versuchte verzweifelt, dem Mann ein

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