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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Gegenangriff an, und der kann für uns tödlich enden.“
    Lieselotte warf einen Blick zum Jeep. „Außerdem können wir den Mann nicht einfach liegen lassen.“
    Axel quälte vor allem eine Frage: „Ich möchte wissen, wer das ist. Warum greift er Karl an und entführt uns? Ich meine, er war sehr freundlich zu uns.“
    „Ich hatte das Gefühl, daß er uns... retten will. Ja, retten! Er ist so schnell gefahren, damit er uns in Sicherheit bringen kann“, meinte Poppi.
    „Die wirkliche Erklärung kann nur er uns geben, wenn er aufwacht. Hoffentlich tut er das bald!“ seufzte Lieselotte. Sie hatte den Mann nach äußeren Verletzungen untersucht, aber nichts finden können.
    „Wir machen ein großes Feuer“, beschloß Axel. „Ein Feuer hält die Tiere fern und wärmt uns. In der Nacht kann es hier nämlich ziemlich kalt werden. Außerdem ist es ein Signal, das weithin gesehen wird.“
    „Dann wäre es gut, das Feuer oben auf dem Hügel zu entzünden. Oder dort zumindest ein zweites zu entfachen“, schlug Dominik vor.
    Die beiden Jungen machten sich auf den Weg, um geeignetes Holz zu suchen. Nach dem Regen war das keine einfache Aufgabe. Sie fanden zwar einige große abgebrochene Äste, aber alle waren tropfnaß. Ob sie die Nachmittagssonne noch trocknen konnte?
    Axel und Dominik schleppten das Holz zum Jeep und lehnten es gegen die Blechwand. Als ihnen der Vorrat groß genug erschien, versuchten sie, wenigstens halbwegs trockenes Gras und Kleinholz zum Unterzünden zu finden.
    „Und womit zünden wir das alles an?“ fragte Poppi, nachdem sie zwei Lagerfeuer aufgebaut hatten - eines neben dem Jeep und eines auf dem Hügel.
    Ausnahmsweise fand sich in Axels Hosentaschen kein Feuerzeug. Auch der Schwarze hatte weder Streichhölzer noch Feuerzeug bei sich.
    Axel warf einen prüfenden Blick zur Sonne, die bald untergehen würde, und sagte: „Na ja, vielleicht... vielleicht reicht sie noch aus.“ Er kramte eine kleine Lupe hervor, schichtete etwas Gras auf und bündelte mit dem Vergrößerungsglas die Sonnenstrahlen. Starr ließ er den winzigen glühendheißen Punkt auf das Gras gerichtet und hoffte, daß es sich entzünden würde. Immer wieder stieg eine dünne Rauchfahne auf, doch als der Junge daraufblies, um die Glut zu entfachen, verlosch das Feuerchen wieder. „Das Zeug ist zu naß. Keine Chance, ich schaffe es nicht! Die Sonne steht bereits zu tief.“
    In der Tat hatte sich der rote Ball bereits dem Horizont genähert und würde bald dahinter verschwinden. Die Nacht rückte mit großen Schritten näher.
    In der Ferne ertönte das schaurige Bellen von Hyänen. In der Dunkelheit würde es noch beängstigender klingen. Bange Stunden standen den vier Freunden bevor. Die anstrengenden Tage, die hinter ihnen lagen, hatten sie ziemlich geschafft. Jetzt spürten die Knickerbocker auch den bohrenden Hunger und den Durst. Aber sie hatten weder etwas zu essen noch etwas zu trinken.
    Poppi blickte zum Himmel auf und erschrak. Über ihren Köpfen kreisten Geier. Sie waren die Gesundheitspolizei der Wildnis und ernährten sich nur von Aas.
    Witterten sie Beute?

 
     
Hilfe von oben
    Dominik hörte es als erster. Es war ein regelmäßiges Knattern und leises Dröhnen, das sich ihnen näherte. Der Junge blickte in die Höhe, und sein Herz machte vor Freude fast einen Sprung. Ein Helikopter! Ein Helikopter war am Himmel aufgetaucht und flog genau auf sie zu. „Wir müssen uns bemerkbar machen! Schnell!“ schrie er aufgeregt.
    Lilo, Poppi und Axel packten ihre T-Shirts und Hosen, die noch immer zum Trocknen über den Wagen gehängt waren, und schleuderten sie wild durch die Luft. Sie brüllten und winkten, sprangen hin und her und rannten herum, damit sie der Pilot auch bestimmt nicht übersah.
    Der Helikopter steuerte nun genau in ihre Richtung. Er hatte sie also entdeckt und würde landen und sie mitnehmen. Der Hubschrauber senkte sich, und für einige Momente sah es aus, als wollte er zur Landung ansetzen. Dann aber kippte die Schnauze wieder nach oben, und der Helikopter drehte ab.
    Enttäuscht ließen die vier Freunde die Arme sinken. Wie war das möglich? Die Rettung war so nahe gewesen. Eine tiefe Verzweiflung packte die Knickerbocker. Die letzte Kraft, die noch in ihnen gesteckt hatte, schien mit einem Mal verschwunden zu sein.
    In einer halben Stunde würde die Dunkelheit hereinbrechen. Davor fürchteten sich die vier am allermeisten. Ohne Feuer waren sie vor wilden Tieren nicht geschützt. Sie konnten

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