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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Sie wahnsinnig?“
    Der häßliche Mann bekam einen knallroten Kopf, und jede seiner Pusteln leuchtete wie ein Lämpchen. „Du wagst es, mich, den großen und mächtigen Kaiser, zu beschimpfen? Für diese Freveltat kommst auch du in die Folterkammer. Es wird mir eine Freude sein, dich und deinen feinen Freund leiden zu sehen.“
    „Nicht!“ schrien nun auch Poppi und Dominik. Aber es nützte nichts.
    Johann brüllte etwas auf Afrikaans, worauf sofort drei Wachen in den Saal stürmten und Lilo und Axel abführten. Die beiden jüngeren Mitglieder der Knickerbocker-Bande zitterten vor Wut und Machtlosigkeit.
    „Nun zu euch, meine Täubchen“, zwitscherte der vorgebliche Kaiser. „Ihr seid noch jung und gefügig. Euch kann ich noch erziehen. Ihr werdet brave Untertanen werden.“ De Villion lachte siegessicher. „Für heute habt ihr meine Anwesenheit genug genossen. Ihr dürft nun auf eure Zimmer gehen.“
    Johann schnappte die beiden an den Armen und zerrte sie fort. Er schleppte sie durch mehrere Gänge in einen anderen Trakt, wo jeder der beiden in ein eigenes Zimmer eingesperrt wurde.
    Mehrere Minuten lang waren die zwei völlig unfähig, sich zu bewegen. Sie standen nur da und bebten. Es war die Hölle! Sie waren einem Verrückten in die Hände gefallen. Und es gab keine Möglichkeit, zu entkommen. Die Festung war voll mit Wächtern. Und wo waren Lieselotte und Axel? Wollte der Wahnsinnige sie tatsächlich foltern? Wie konnte ein Mensch einem anderen absichtlich Schmerzen zufügen wollen?
    Halt! Es gab eine Hoffnung! Arabella! Wo war sie geblieben? Sie würde die vier Knickerbocker sicherlich befreien!
    Dominik fiel es als erstem ein. Nur wenige Augenblicke später hatte Poppi denselben Gedanken: Sie waren in eine Falle getappt.
    Arabella hatte sie verraten und absichtlich in das Schloß de Villions gelockt. Daran konnte es keinen Zweifel geben.
Flucht unmöglich?
    Johann, der sogenannte Haushofmeister, hatte sie nach der vorgetäuschten Notlandung sofort auf deutsch angesprochen, obwohl sie noch kein Wort von sich gegeben hatten. Aber woher wußte er, daß Arabella und die Knickerbocker Deutsch sprachen? Genausogut hätten sie Englisch, Französisch oder Afrikaans reden können. Es gab nur eine Erklärung: Johann hatte mit der Landung gerechnet und kannte Arabella.
    Außerdem hatte Alexandro de Villion nicht gesagt, was mit ihr geschehen sollte. Das schien also klar. Verdammt! Dominik ballte die Fäuste und heulte los. Er war gefangen. Er würde hier nie wieder rauskommen, und seine besten Freunde sollten gequält werden. Poppi mußte es noch viel schlimmer gehen als ihm. Sie war noch ängstlicher als er. Tränen der Verzweiflung rollten über Dominiks Wangen, und er biß sich mit aller Kraft in die eigene Faust. Was jetzt? Was sollte er nur tun?
    „Versuch, einen klaren Kopf zu behalten!“ Lieselottes Stimme klang in seinen Ohren. Ja, wenn das so einfach wäre! Im Augenblick hatte die Verzweiflung seine Gehirnwindungen lahmgelegt. Es war ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Oder doch? Etwas ruhiger trat der Junge an die Wand, die seinen Raum von Poppis Zimmer trennte. Er mußte mit dem Mädchen Kontakt aufnehmen. Er mußte ihr das Gefühl geben, daß sie nicht allein war.
    Die Knickerbocker-Bande hatte eine eigene Klopfsprache entwickelt, bei der jeder Buchstabe aus einer bestimmten Anzahl von Klopfzeichen bestand. Es kostete den Jungen viel Mühe, sich zu konzentrieren und Poppi folgende Botschaft mitzuteilen: „Bin da. Denke. Ruhe.“
    *
    Siehe: „Neue heiße Spuren“ und „Das Geheimbuch für Junior-Detektive“

 
     
    Zu seiner großen Freude antwortete das Mädchen sofort: „Denk schnell.“
    Das war leichter geklopft als getan. Und was jetzt? Nun war Dominik an der Reihe, in dem geräumigen, weißgetünchten und mit dunklen Möbeln ausgestatteten Zimmer auf und ab zu laufen. Er bildete sich ein, dabei besser grübeln zu können.
    Das Fenster! Der Junge stürzte darauf zu und riß die beiden Flügel auf. Er befand sich im dritten Stock. Unter ihm lag der Hof, wo noch immer der Hubschrauber stand.
    Johann trat aus einem Seitentrakt und ging mit zackigen, militärischen Bewegungen über den Hof zur Zugbrücke. Er öffnete eine Klappe in der Wand und drückte einige Tasten. Unter lautem Surren und Rasseln senkte sich die Holzbrücke. Drei Lastwagen rollten herein. Johann schritt nun zu einem hohen, besonders breiten Tor im gegenüberliegenden Teil des Schlosses und sperrte es auf. Es

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