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Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen

Titel: Die Knickerbocker Bande 27 - Im Tal der Donnerechsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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damit er euch hilft“
    Shotoku griff in sein Sakko, das er stets trug, und zog eine weiße Karte heraus. Auf ihr standen sein Name und die Unternehmen, die ihm gehörten. Auch wenn sie zur Zeit noch von anderen Leuten für ihn verwaltet wurden. Lieselotte wollte noch etwas wissen: „Kann man diesem Craig Winkler trauen?“ schrieb sie. Shotoku nickte. Anschließend unterstrich er eine Adresse auf seiner Karte und kritzelte daneben: „Das ist die Adresse. Zeigt sie dem Fahrer, nachdem wir ausgestiegen sind.“
    Den Rest der Fahrt verbrachten die Junior-Detektive schweigend. Axel reichte allen seinen Freunden die Hand und drückte sie fest zur Versöhnung. Allerdings hatten sich die anderen auch wirklich entsetzlich benommen. Als er dann mit seinem neuen japanischen Freund vor dem Eingang des Schwimmbades aus dem Wagen stieg, deuteten Dominik, Poppi und Lilo mit dem Daumen nach oben. „Alles okay und viel Glück!“ bedeutete das Zeichen.
    Kaum war die Wagentür wieder geschlossen, gab Lieselotte dem Fahrer die Anweisung, sie weiterzufahren. Er tat es, ohne dabei eine Miene zu verziehen. Nachdenklich betrachtete das Superhirn die Plastikkassette in seiner Hand. Was sie wohl zu bedeuten hatte? Welches Geheimnis steckte in ihr? In Kürze würden sie mehr darüber wissen.

Erste Erklärungen
     
     
    Die Firma, von der Shotoku gesprochen hatte, befand sich in einem Hochhaus, das keine Ecken zu haben schien. Alle Wände waren geschwungen und gebogen und bestanden nur aus blauglitzernden Spiegeln. Über die abgerundete Dachkante guckten die Köpfe vieler bekannter Figuren aus Computerspielen, die sich am Rand mit ihren dicken Pfoten anklammerten. Wer vom Gehsteig aus hinaufblickte, hatte den Eindruck, von vielen leuchtenden Augen gemustert zu werden. Über dem Portal waren riesige Buchstaben aus einem Material angebracht, das zu glühen schien. Sie stellten den Namen des Unternehmens dar. Mit einem ziemlich bangen Gefühl betraten Lieselotte und ihre Freunde die Halle. Sie bekamen nicht mehr mit, daß in der Luxuslimousine das Autotelefon piepste. Der Fahrer hob ab und meldete sich. Nach wenigen Worten legte er wieder auf, verschränkte die Arme vor dem Bauch und versuchte, ein kleines Nickerchen zu machen.
     
    In der Mitte der Halle prangte ein riesiger Tisch. An ihm hätten mindestens drei Fußballmannschaften bequem Platz nehmen und essen können. Dabei saß nur ein einziges, lächelndes Mädchen in einer rosa Uniform dahinter. Lilo lächelte nicht. Ihr war noch das tiefgefrorene Lächeln von Akiko in schrecklicher Erinnerung. „Guten Tag, wir kommen zu Craig Winkler!“ sagte sie zu dem Mädchen. „In welcher Angelegenheit?“ wollte es wissen. Lilo überlegte. „Im Auftrag von Shotoku Nintao. Wir sind Tester aus Europa und sollen die neuen Computerspiele ausprobieren!“
    Der Name Nintao wirkte wie ein Zauberwort. Das Mädchen griff zum Telefon und führte ein kurzes Gespräch. „Mister Winkler wird euch in Kürze zur Verfügung stehen!“ meldete es, ohne dabei auch nur für eine Sekunde das Lächeln zu unterbrechen. Die „Kürze“ dauerte fast zehn Minuten.
    Lilo nutzte die Zeit und blickte sich in der Halle um. An einer Wand hing ein mindestens zwei Meter großes Ölgemälde, das einen freundlichen, grauhaarigen Japaner zeigte, der stolz ein Stück Papier in den Händen hielt und präsentierte. Von einer kleinen Tafel, die neben dem Bild angebracht war, erfuhr das Mädchen, daß es sich um den Firmengründer – also Shotokus Großvater – handelte. In den Händen hielt er seine erste Aktie. Lilo betrachtete das Bild lange und eingehend. Irgend etwas war seltsam daran, aber was? Es gab etwas, das sie störte. Ihr war, als hätte der Maler einen Fehler gemacht. Aber sie konnte nicht herausfinden, was es sein könnte.
    Als sie zu Poppi und Dominik zurückkehrte, trat ein schlanker, ungefähr fünfzigjähriger Japaner aus dem Lift und ging auf die drei Knickerbocker zu. „Mein Name ist Craig Winkler. Ihr wollt mich sprechen?“ Lilo hob erstaunt die Augenbrauen. Sie hatte nicht mit einem Japaner gerechnet. Der Name klang so amerikanisch. „Ist etwas?“ fragte sie Herr Winkler, der ihren kritischen Blick bemerkte. Lieselotte platzte einfach damit heraus: „Ich... dachte, Sie wären Amerikaner oder Engländer... Sie heißen doch Craig!“ Der Mann lachte. „Ich bin auch Amerikaner. Mein Vater und meine Mutter sind aber trotzdem Japaner. Geboren und aufgewachsen bin ich allerdings in den USA.“ Lilo

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