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Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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sein!”
    Die drei anderen verzogen die Gesichter. Dominiks komplizierte Redeweise ging ihnen manchmal sehr auf die Nerven, vor allem in einer angespannten Lage wie dieser. Die vier Knickerbocker spürten, daß der kurze Aufenthalt auf der anderen Seite des Zaunes sie völlig geschafft hatte. Sie waren schlapp wie nach einem 10-Kilometer-Lauf. Lieselotte knabberte vor Aufregung an ihren Zopfspitzen und zwirbelte gleichzeitig die Nasenspitze, aber es half alles nichts.
    “Ich will unbedingt wissen, was in dieser Scheune steckt!” murmelte Lilo.
    “Mir ist die Lust vergangen!” knurrte Axel. “Ich... ich will zurück zur Farm.” Und als er aufstand, fügte er wütend hinzu: “Verdammtes Australien! Ich will nach Hause. Diese Öde geht mir auf den Geist!”
    Irgendwie kamen sich die Freunde diesmal tatsächlich wie Sträflinge vor. Sie waren von ihren Eltern in den Osterferien nach Australien geschickt worden. Jeder andere hätte sich über diese tolle Reise gefreut, aber die Knickerbocker waren nicht sehr glücklich. Viel lieber hätten sie Poppis Vater nach Hawaii begleitet, aber Frau Monowitsch war dagegen gewesen. Sie hatte - wie die übrigen Eltern - die Abenteuer der vier satt. Axels Mutter war schließlich ein Einfall gekommen, den sie großartig fand. Irgendwo im australischen Busch lebte eine ehemalige Schulkollegin namens Margaret. Die Farm, die sie mit ihrem Mann bewirtschaftete, lag so einsam, daß man sie weder per Bus noch mit der Bahn erreichen konnte. Ein winziges Flugzeug hatte die Juniordetektive hingebracht.
    Außer dem riesigen Farmhaus, etwa 300 Rindern, die rundum weideten, und einem zwölfjährigen pickeligen Mädchen gab es hier nichts. Selbst die Känguruhs wurden den Knickerbockern bald langweilig. Es war drückend heiß, und es gab nicht einmal einen Swimmingpool.
    “Tante” Margaret und ihr Mann, “Onkel” Arthur, rackerten den ganzen Tag und hatten für die Gäste kaum Zeit. Sara, das Mädchen, war eine Nervensäge ärgster Sorte, die immer nur im Haus sitzen und fernsehen oder Briefe schreiben wollte. Ihre quietschende Stimme bereitete den Knickerbocker-Freunden Ohrenschmerzen. Außerdem lautete jeder zweite Satz von ihr: “Wenn ihr etwas Verbotenes macht, dann sage ich es Mum und Dad!” Sie war eine entsetzliche Petze. “Früher wurden die Sträflinge nach Australien gebracht und hier ausgesetzt. Uns hat man hier in die Wildnis geschickt, damit wir auch bestimmt nicht auf ein Abenteuer stoßen!” hatte Axel bei der Ankunft trocken festgestellt. An das Allerschlimmste wollte er im Augenblick gar nicht denken. Sara sollte in den Sommerferien zu ihnen kommen und vier Wochen bleiben!
    Noch völlig verwirrt und aufgewühlt wankten die Knickerbocker-Freunde über die ausgetrocknete Ebene zu dem langgestreckten weißen Farmhaus zurück. Es hatte zwei Stockwerke, eine lange Säulenveranda und viele Zimmer und Nebenräume. Gleich daneben befand sich ein kleiner Flugplatz, auf dem einmotorige Transportmaschinen landen konnten. Das Postflugzeug war oft für Wochen die einzige Abwechslung.
    Um so mehr war Lieselotte bald die umzäunte Scheune aufgefallen. Das Mädchen hatte eine gute Nase entwickelt, wenn es darum ging, rätselhafte, undurchsichtige und verdächtige Dinge zu entdecken. Diese Spürnase hatte bei dem Holzhaus nicht versagt, was die Ereignisse der vergangenen halben Stunde bewiesen. Was war das Geheimnis dieses Ortes? Was war dort im Gange?
    “Ein Bumerang!” rief Dominik und deutete nach oben. Tatsächlich wirbelte dort eines der berühmten Wurfhölzer der Aborigines (= Ureinwohner Australiens) durch die Luft. Der Bumerang flog einen großen Bogen und kehrte danach zu seinem Werfer zurück. Wer das war, konnten die Knickerbocker-Freunde nicht erkennen, denn er verbarg sich hinter einem Gestrüpp. “Nichts wie hin!” rief Lieselotte und rannte los. Die anderen hetzten ihr nach.
    Als sie noch ungefähr fünfzig Meter von dem Gestrüpp entfernt waren, tauchte dahinter das dunkelhäutige Gesicht eines Ureinwohners auf. Er hatte sich weiße Streifen auf Stirn und Wangen gemalt und schien erschrocken zu sein. Mit dem rechten Arm holte er weit aus und schleuderte den Bumerang direkt in die Richtung der Knickerbocker-Bande. Das harte Holzgeschoß raste mit hoher Geschwindigkeit auf die vier Juniordetektive zu.

Das Geheimnis der Scheune
     
     
    Axel erkannte die Gefahr blitzschnell und hechtete zur Seite. Lieselotte machte ebenfalls einen großen Satz. Nur Poppi und Dominik

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