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Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Hagman stand auf der Veranda und winkte der Bande zu. Mißtrauisch erkundigte sie sich: “He, was macht ihr für Gesichter? Ich habe euren Eltern versprochen, daß ihr euch hier wohl fühlen werdet. Habt ihr Heimweh?”
    Lieselotte entschied, daß eine Notlüge die beste Lösung war. “Ja ... ziemlich!” antwortete sie. “Nach ein paar Tagen bekommen wir das immer!”
    Das stimmte natürlich nicht, aber Tante Margaret stellte wenigstens keine weiteren Fragen. “In einer halben Stunde gibt es Essen, wascht euch schon einmal die Hände!” forderte sie die vier auf.
    Das Dinner (= Abendessen) verlief ohne besondere Vorkommnisse. Seltsam war nur, wie Arthur Hagman seine Frau ins Verhör nahm: Er wollte unbedingt wissen, wieso sie darauf bestanden hatte, daß Doktor Gordon käme. So schlecht gehe es ihm gar nicht. “Das sagst du immer”, entgegnete Margaret. “Aber dann liegst du wieder halbe Nächte lang wach, weil dir dein Herz böse Streiche spielt.”
    Als sie die entsetzten Blicke der Knickerbocker auffing, wechselte sie schnell das Thema. “Habt ihr schon einmal erlebt, wie Sara lernt?” fragte sie die Bande.
    Die vier verneinten. Es war ihnen auch herzlich egal.
    “Hier im Busch gibt es natürlich keine Schule, deshalb wird Sara per Funk unterrichtet. Sie sitzt jeden Vormittag an ihrem Funkgerät und ist mit ihrer Lehrerin und fünf anderen Schülern verbunden!”
    Axel gefiel das. “Klasse, da kannst du schummeln, und niemand sieht es!” stellte er fest.
    Sara verzog angewidert den Mund. “Ich würde nie schummeln”, sagte sie. “Das ist nur etwas für Feiglinge!”
    Axel bekam einen knallroten Kopf. Er ließ sich nicht gern Feigling nennen. “Hör zu, du dumme Pute”, begann er und erhielt dafür einen kräftigen Tritt von Lilo gegen das Schienbein. “Ach, vergiß es”, knurrte er und löffelte weiter seinen Kartoffelbrei.
    Poppi, die besonders feinfühlig war, blickte die Hagmans der Reihe nach an. Irgendwie hatte sie nicht den Eindruck, daß die drei eine Familie waren. Sie kamen dem Mädchen wie Leute vor, die Familie spielen mußten. Onkel Arthur und Tante Margaret redeten kaum miteinander, und Sara war meistens nur komisch. Von den dreien ging eine eigenartige Stimmung aus.
    “Wie war's mit einer Runde Poker?” schlug Tante Margaret beim Nachtisch vor.
    Axel, Poppi und Dominik stimmten begeistert zu. Lieselotte war davon weniger angetan. “Ich ... ich möchte lieber ein bißchen schreiben.”
    Sara horchte auf. “Hast du auch Brieffreundinnen, oder führst du ein Tagebuch?” wollte sie wissen.
    “Weder noch”, antwortete Lilo. “Ich habe einen Geheimkalender, in den ich alles eintrage, was ich tagsüber erlebe und beobachte. Und das werde ich auch heute machen.”
    Später, als sich die vier in das Zimmer zurückzogen, wo sie auf dem Boden schliefen, sagte Poppi: “Ich ... ich glaube, dieser Bumerang hat schon gewirkt. Mit den drei Typen stimmt etwas nicht. Es liegt irgend etwas in der Luft... und ich ... ich bin sicher, es ist nichts Gutes!”
    Ihre Knickerbocker-Freunde schwiegen, aber im stillen hatten alle vier dasselbe Gefühl. Am liebsten wären sie so schnell wie möglich wieder abgereist. Aber das war unmöglich. Es lagen noch zehn Tage vor ihnen. Zehn lange Tage im Busch. Was würden sie bringen?
    Antwort auf diese Frage erhielten die Juniordetektive bereits in der folgenden Nacht. Die Luft war um diese Zeit etwas kühler als bei Tag, und rund um die Farm war nur das Zirpen einiger Grillen zu hören. Trotzdem konnte Poppi nicht schlafen. Unruhig wälzte sie sich auf der harten Matratze, die als Bett diente. Sie warf sich von einer Seite auf die andere und schnaubte. Alptraumfetzen jagten ihr Angst ein. Etwas knarrte, etwas knackte, etwas raschelte. Wie durch Nebelschwaden tauchten dunkle Beine vor ihr auf und gingen im Zimmer auf und ab. Es dauerte lange, bis sie endlich begriff, daß die Beine tatsächlich da waren und daß sie gar nicht mehr richtig schlief. Poppi hielt den Atem an.
    Von draußen fiel ein flackernder Lichtschein durch das offene Fenster und erhellte den Raum ein wenig. Durch diese Beleuchtung wurde der Eindringling sichtbar, der zum Greifen nahe vor Poppi stand. Ganz langsam drehte das Mädchen den Kopf und blickte an der dunklen Gestalt empor. Es war jemand mit Stiefeln und einer Art Kutte, die auch den Kopf bedeckte. Der Unbekannte machte sich an dem Tisch zu schaffen, auf dem die Bande ihre Taschenlampen, Taschenmesser und Ferngläser abgelegt

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