Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter
Junge. Sie zünden das Haus an!“
Er überlegte nicht lange, sondern riß einfach das Fenster auf. „Klettert raus... schnell... nein, helft mir mit Axel... Da!“
„Und Feuer!“ hörte er Mr. Gilles vor dem Haus rufen.
Lieselotte, die noch immer wie ferngesteuert durch das Zimmer wankte, zog gemeinsam mit Dominik den bewußtlosen Axel hoch und beförderte ihren Kumpel unsanft ins Freie. Dominik machte Poppi die Räuberleiter, und als sie endlich in der Wiese gelandet war, kletterte er hinterher.
Erst dann verließ Lilo das Haus. Geschickt rollte sie sich auf dem Rasen ab.
„Nichts wie weg!“ zischte Dominik. Er und Poppi schleiften Axel aus der Gefahrenzone und schubsten Lilo vor sich her, die noch immer ziemlich verwirrt war. Plötzlich war der Boden unter ihnen verschwunden, und sie kullerten in einen kleinen Graben.
Keine Sekunde zu früh! Das Feuer, das an der Vorderseite des Hauses gelegt worden war, entflammte innerhalb weniger Augenblicke das Benzin, das rund um das Cottage verschüttet worden war. Eine riesige Stichflamme schoß gegen den Himmel.
Die Knickerbocker hörten, wie das Auto gestartet wurde und die Leute wegfuhren.
Das Feuer prasselte laut und verzehrte mit großer Geschwindigkeit das Häuschen. Dominik und Poppi hoben die Köpfe über den Rand des Grabens und starrten mit offenem Mund in die roten Flammen.
„Kinder? Kinder? Wo seid ihr?“ hörten die Junior-Detektive Jordan schreien.
„Hier... hier im Graben!“ antwortete Dominik. Er mußte mehrere Male brüllen, bis ihn der Mann endlich hörte.
Jordan kniete sich neben die vier in die matschige Erde und umarmte sie, als würde er sie schon seit Ewigkeiten kennen.
„Ich bin ein elender Feigling“, gestand er. „Ich war die ganze Zeit im Brunnen und wußte nicht, was ich tun sollte. Ich dachte... sie hätten... wie mit meinem Bruder... aber... Wenigstens habe ich das Tagebuch gefunden!“
Es war einfach alles zu viel. Die Junior-Detektive und der Mann hockten da und heulten.
Eine halbe Stunde später trafen Polizei und Feuerwehr ein. Jordan Saxon sagte ihnen alles, was sie wissen mußten, und blickte die Knickerbocker dann fragend an.
„Was wird jetzt aus euch?“ fragte er. „Soll ich euch zurück ins Internat bringen lassen?“
Die Junior-Detektive winkten ab. Sie hatten Angst, daß auch die Dexters mit den Gilles unter einer Decke steckten.
„Können wir nicht bei dir bleiben?“ fragte Lilo leise, aber nachdrücklich.
„Bei Maggie meint ihr? Naja, wenn es euch nichts ausmacht, auf Stroh zu schlafen, dann schon!“
Nein, das machte der Bande nichts aus. Gar nichts. Hauptsache, sie konnten schlafen. Sie teilten den Polizisten mit, wo sie Ulrika versteckt hatten.
„Bitte retten Sie das Mädchen, bevor diese Wahnsinnigen sie noch einmal in die Finger bekommen!“ sagte Poppi eindringlich.
Da die Beamten nicht wußten, was sie mit Ulrika machen sollten, bot Jordan an, daß auch sie auf dem Hof von Maggie übernachten konnte. Zwei Polizisten würden ihn bewachen, solange die drei Männer, der Totengräber und die Frau noch auf freiem Fuß waren.
Unfaßbar
Drei Tage später hatten sich die Junior-Detektive von den Schrek- ken schon ein wenig erholt. Herr Klingmeier, Axels Vater, war sogar persönlich gekommen, um die vier nach Hause zu holen.
Es war Sonntag nachmittag, als er eintraf. Die KnickerbockerBande wohnte noch immer auf Maggies Bauernhof, wo es zwar auch kalt, aber bedeutend gemütlicher war als im Internat. Ulrika war ebenfalls da, und auch die übrigen Schüler hatten übersiedeln dürfen. Die Zimmer waren alle überfüllt, doch das störte keinen wirklich.
Sie saßen in der Stube vor dem prasselnden Kamin - Axel, Lilo, Poppi, Dominik und Herr Klingmeier. Jordan lief die ganze Zeit vor der Tür auf und ab wie ein Panther im Käfig. Er wartete auf jemanden.
„Ich nehme an, ich bekomme jetzt einmal eine Erklärung!“ begann Axels Vater das Gespräch.
„Aber gerne!“ meinte Lieselotte großzügig. „Das Wichtigste zu Beginn: Die Mitglieder der gemeinen Verschwörung sind alle gefaßt: Mr. und Mrs. Gilles, der Arzt, der Anwalt und der Totengräber, der eine eher unwichtige Rolle spielt. Er ist beim Cottage aufgetaucht, weil auch er eine Erklärung für den Geisterreiter gesucht hat.“
Herr Klingmeier wurde ungeduldig. „Erfahre ich jetzt endlich, was in diesem stillen Nest wirklich los war?“
„Einige Leute haben versucht, sich auf Kosten anderer zu bereichern. Das Großartige
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