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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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nicht gelegt!“ protestierte Ulrika.
    „Aber es ist dein Feuerpulver, oder etwa nicht?“
    „Ja, schon... ich wollte auch noch eine Geisterbotschaft... aber meine Eltern haben es entdeckt und mir weggenommen. Sie haben es weggeworfen, ich weiß nicht...“
    „Scheiße!“ schrie Lieselotte und stemmte sich mit der linken Hand gegen die Steinwand. Mit einem lauten Schmerzensschrei zuckte sie zurück. Sie hatte genau auf einen Nagel gegriffen.
    Lilo leuchtete die Stelle ab und stammelte: „Ich bin eine Kuh... eine blöde Kuh!“ Sie warf sich herum und packte den Holzriegel, der seitlich in der Mauer eingelassen war. Das Superhirn drehte und werkte und entdeckte auch auf der anderen Seite einen. Bald hatte es auch diesen geöffnet. Nun ließ sich die Holzwand wie eine Klapptür nach oben stemmen.
    Kalte Nachtluft wehte den Mädchen ins Gesicht, als sie heulend vor Freude den Tunnel verließen, der ihnen fast zum Grab geworden war. Sie standen in einer Grube, die mindestens vier Meter tief sein mußte, und sahen eine Leiter, die gegen die Wand gelehnt war. Sie kletterten nach oben und konnten endlich aufatmen.
    Als Lieselotte den Strahl der Taschenlampe eher zufällig auf den Boden lenkte, sprangen ihr mehrere Hufspuren ins Auge. Daneben waren deutlich die Abdrücke von Schuhen auszumachen.
    „Wir sind im Moor“, erklärte Ulrika. „Aber diese Stelle kenne ich nicht.“
    „Aber ich! Ein Stück weiter wäre ich beinahe auf Nimmerwiedersehen verschwunden“, sagte Lieselotte. Sie wußte, daß sie sich genau an der Stelle befanden, wo sie und ihre Freunde das Pferd und den Geisterreiter gesehen hatten. Der Mann mußte gerade aus der Grube geklettert sein - und sie hatten den Eindruck gehabt, er sei der Heide entstiegen.
    „Komm, wir laufen zur Straße... Ich kann mich ein wenig an den Weg erinnern... wir müssen höllisch aufpassen!“ sagte Lieselotte zu Ulrika.
    Das noch immer benommene Mädchen nickte nur.
    Lilo und Ulrika stützten einander, als sie einen sicheren Weg durch das Moor suchten. Wohlbehalten erreichten sie nach einer Viertelstunde die Landstraße. Ihre Klamotten waren naß und ver- dreckt, sie froren und fühlten sich elend und schwach. Alle Knochen taten ihnen weh.
    „Der Donner... den ganzen Nachmittag lang Donner und Knallen... Schritte und Gehen... und dann wieder der Donner!“ sagte Ulrika plötzlich.
    Lieselotte verstand sie nicht. „Wovon redest du?“
    „Das Donnern... es war wie aus weiter Ferne... als ob schwarzer Nebel... ich konnte nichts sehen... ich konnte meine Augen nicht öffnen... ich habe nur den Donner gehört!“
    Lilo war nicht klar, was das Mädchen meinte. Es hatte doch kein Gewitter gegeben.
    Da flammten Scheinwerfer auf. Ein Auto kam ihnen entgegen. Lieselotte winkte. Sie torkelte auf die Straße, um den Wagen anzuhalten.
    Der Fahrer bremste, und zwei Türen flogen auf.
    „Kind... Kinder! Was macht ihr da?“ hörten sie eine bekannte Stimme rufen. Es waren Mr. und Mrs. Gilles, die sich auf die Mädchen stürzten und sie in die Arme schlossen. „Liebling... was ist mit dir...? Wieso riecht ihr nach Rauch? Was tut ihr hier?“ jammerte Mrs. Gilles.
    „Großer Gott! Sieh nur, Priscilla!“ stieß ihr Mann hervor und deutete zum Horizont. Ein feuerroter Lichtschein erhellte den Nachthimmel.
    Mr. und Mrs. Gilles fuhren die Mädchen auf dem schnellsten Weg zum Internat. Unterwegs hielt Mr. Gilles an und verständigte von einer Telefonzelle aus die Feuerwehr und die Polizei.
    „Wir sind erledigt“, murmelte er, als er wieder einstieg. „Er hat es geschafft!“

 
     
Eine schlaflose Nacht
    Drei Stunden später stand fest: Das Haus der Gilles war bis auf die Grundmauern abgebrannt. Von ihren Habseligkeiten hatten sie nichts retten können. Ein Unbekannter mußte den Brand mit Hilfe des Feuerpulvers gelegt haben.
    „Wir haben das Zeug, nachdem wir es in Ulrikas Zimmer entdeckt hatten, in die Mülltonne geworfen“, jammerte Mrs. Gilles. „Das war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler!“
    „Der Geisterreiter... es muß mit ihm zu tun haben! Wer auch immer hinter dieser albernen Maskerade steckt, er hat uns ruiniert!“ rief Mr. Gilles. „Wenn ich diesen Kerl in die Hände kriege, dann...!“
    „Wir... wir wissen, wo er zu finden ist!“ meldete sich Axel schüchtern.
    Die Knickerbocker-Freunde, Mr. und Mrs. Gilles und die Dex- ters saßen in der Wohnung der Internatsleiter, wo Mrs. Dexter für alle Tee gekocht hatte. Sie hatte den Obdachlosen angeboten, die Nacht

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