Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe
löste sich zischend auf.
“Hände hoch ... alles Hände hoch!” schrie Detektiv Minor, als er in den Tank stürmte. Hinter ihm drängten Lilo, Poppi und Dominik nach, die nicht - wie es ihnen befohlen worden war - unten gewartet hatten. Das hatten sie einfach nicht übers Herz gebracht.
“Da ... das ist Simon Anderson, den müssen Sie verhaften!” riefen die drei.
“Irrtum, der Verbrecher ist der da!” sagte Axel und deutete auf Bob. Dann sank er zu Boden.
Ein neues Leben
Den Zehnkampf hatte man abgesagt, doch alle jungen Sportler waren eingeladen worden, drei Tage lang mit den Indianern durch einen der vielen Nationalparks zu wandern. Diese Reise sollte die Erinnerungen an die Schrecken der vergangenen Tage etwas mildern helfen.
“Ihr werdet auch lernen, wie man geht, ohne Spuren zu hinterlassen!” kündigte Simon Anderson an. Seine Freunde hatten doch als Werwölfe verkleidet bewiesen, wie gut sie das konnten.
Die Knickerbocker-Bande aber blieb bei Becky, die dringend ihre Hilfe und Unterstützung brauchte. Das Mädchen war völlig geschockt, als es die Wahrheit über seinen Vater erfuhr. Der Mann hatte ein perfektes Doppelleben geführt.
“Er wollte immer beweisen, daß er der bessere Anderson ist, und nicht ich. Dabei hat ihn niemand so schlecht gemacht, wie er das immer empfunden hat!” erzählte Simon.
Er hatte sich nach dem Vorfall mit dem Indianer, mit dem er in Wirklichkeit nichts zu tun gehabt hatte, zurückgezogen und seine Aufgabe darin gefunden, für die Rechte der Ureinwohner des Landes zu kämpfen. So war es ihm unter anderem zu verdanken, daß die kanadische Regierung den Indianern alle beschlagnahmten Totempfähle und Masken zurückgegeben hatte. Die Gegenstände waren den Indianern im Lauf der Jahre weggenommen worden, weil es nur eine Kultur geben sollte: die der weißen Einwanderer.
“Ich hätte nie gedacht, daß Bob etwas so unfaßbar Schreckliches tun würde, um zu beweisen, daß er mir überlegen ist!” sagte Simon. Er gab zu, den Ordner mit den Unterlagen für die Familienchronik gestohlen zu haben, weil er wissen wollte, wie sein Bruder die Geschichte der Familie darstellen wollte. So war er auf die Geschichte mit den Werwölfen gestoßen, an die er sich dann erinnert hatte, als er von den Indianern über die Gefahren informiert worden war, die durch die Anderson-Pipeline drohten.
Er wußte, daß Bob ein Mensch war, der nur an sich selbst und an seine Tochter dachte. Er wußte aber auch, daß Bob abergläubisch und die Geschichte der Familie sein ganzer Stolz war. Daher hatte Simon gehofft, durch das Wiederauflebenlassen der Werwolf-Prophezeiung Bob von seinen irren Plänen abzubringen.
Die Leute, die in der Anlage arbeiteten, waren keine Forscher, sondern Sträflinge. Mit Hilfe der Wäscherei hatte sie Bob Anderson aus dem Gefängnis schmuggeln lassen. Er hatte den Männern neue Pässe und viel Geld in kurzer Zeit versprochen.
Detektiv Minor hatte sich als Häftling in das Gefängnis eingeschlichen, um endlich herauszufinden, wie die Insassen entkamen.
“Becky wird bei mir bleiben, und ich werde alles tun, um ihr das Leben zu ermöglichen, das sie verdient!” versprach Simon, und die Knickerbocker-Bande glaubte dem Mann aufs Wort. “Wir haben sie vorläufig auf der Wolfsfarm am anderen Ufer des Sees untergebracht, und vielleicht werden wir dort sogar in der nächsten Zeit wohnen. Die Besitzerin ist meine Freundin. Doch sollte Becky die Umgebung zu sehr an diese schlimmen Tage erinnern, suche ich einen neuen Platz für uns. Zum Glück ist Kanada so groß und so wunderschön. Übrigens: Durch Dominiks Sturheit und seinen Fehler wurden wahrscheinlich Tausende Tiere vor einem schrecklichen Tod bewahrt!”
Dominik blickte beschämt zu Boden. Er wußte, was Simon meinte. Er hatte die Ventile geschlossen und dadurch den Säurestrom aufgehalten.
“Leute, ich will ja nichts sagen, aber ich finde, ich bin genial!” meinte der Junge dann. “Ich mache Fehler, und die Fehler sind nützlich. Mich überkommt Platzangst, und ich rette dadurch die holden Damen. Das ist genial!”
Seine Kumpel glaubten nicht richtig zu hören.
“Ihr seid auch genial!” lenkte Dominik ein. “Aber die genialeren Fehler begehe ich!”
“Darauf muß man erst einmal kommen!” schnaubte Axel und brach in schallendes Gelächter aus. Schlagartig wurde er aber wieder ernst und fragte besorgt: “Werde ich in Vollmondnächten wieder zu einem Werwolf werden?”
Simon konnte ihn
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