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Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen

Titel: Die Knickerbockerbande 18 - Kolumbus und die Killerkarpfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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auf, befahl Lieselotte. Keine Sekunde zu früh. Eine lange, flache Eisenstange wurde von außen zwischen Deckel und Kistenwände getrieben. Damit brachen die Männer den Deckel rundherum auf und entfernten ihn. Erleichtert erhoben sich die Junior-Detektive und standen nun Angesicht zu Angesicht mit ihren Rettern. Es waren zwei bullige, äußerst muskulöse Männer in weißen Hosen und blauen Pullovern. Sie redeten heftig auf die Bande ein, doch als sie keine Antwort bekamen, wurden sie ungeduldig. Sie packten einen Knickerbocker nach dem anderen und hoben ihn aus der Kiste. Sanft gingen sie dabei nicht mit ihnen um.
    „Ich glaube, die halten uns für blinde Passagiere“, sagte Lilo. Die Männer ließen wieder einen Wortschwall auf sie nieder und trieben Axel, Lieselotte, Poppi und Dominik wie vier Schafe vor sich aus dem Raum. Wo wurden sie nun hingeführt?

Blinde Passagiere
     
     
    Die Kiste hatte sich auf dem untersten Deck des Schiffes in einem Laderaum befunden. Mit einem rostigen und ziemlich verdreckten Lift fuhren die beiden Männer mit der Knickerbocker-Bande in die Höhe. Der Gestank in der Aufzugskabine war ekelig und das Quietschen der Tragseile und Laufräder ohrenbetäubend.
    Eines war Lieselotte sofort klar: Für Passagiere war dieses Schiff nicht gebaut. Entweder handelte es sich um einen Fischkutter oder um ein Transportschiff.
    Der Lift hielt, und die Männer stießen die verbeulte, abgeschlagene Metalltür auf. Frische, salzige Seeluft schlug Axel, Poppi, Dominik und Lieselotte entgegen. Vor ihnen befand sich ein weites, offenes Deck, an dessen Ende eine Art Kran aufgebaut war. Dahinter erstreckte sich das Meer. Land konnten sie keines entdecken.
    Hier oben war das Schwanken des Schiffes stärker zu spüren als im Frachtraum. Als Poppi an das Wort ‚Seekrankheit’ nur dachte, wurde ihr augenblicklich übel. Auch Dominik mußte an einen Satz denken, den er in einem Buch über die große Überfahrt des Christoph Kolumbus gelesen hatte. Die Seekrankheit verläuft in zwei Phasen: in der ersten glaubt man zu sterben, in der zweiten hofft man darauf.
    Ein mindestens zwei Meter großer, rotgesichtiger Mann bog um die Ecke und starrte die vier Kinder wie Klabautermänner an. Nun begann auch er in der fremden Sprache zu schreien, und die beiden Matrosen brüllten zurück. Der Mann – bei dem es sich nach der Uniform und den goldenen Streifen an den Jackenärmeln zu schließen – um den Kapitän handelte, wandte sich an die Knickerbocker und redete wild auf sie ein. Wahrscheinlich sprach er portugiesisch oder spanisch, doch beide Sprachen konnte keiner der vier Freunde sprechen.
    Schließlich holte der Kapitän ein kleines Funkgerät aus der Brusttasche seines blauen Jacketts und funkte jemanden an. Es dauerte ein paar Minuten, in denen sich die Knickerbocker-Bande und die Seeleute nur gegenüberstanden und versuchten, am anderen vorbeizublicken.
    Schließlich trat ein Mann zu ihnen, der eine ähnliche Uniform wie der Kapitän trug. Allerdings zählte Dominik weniger Streifen auf seinen Jackenärmeln. Wahrscheinlich handelte es sich um den Ersten Offizier.
    Und wieder begann das Geschrei. „Können sich die nicht normal unterhalten?“ zischte Axel Lieselotte zu. Das Mädchen unterdrückte ein Kichern. Außerdem gab es etwas, das ihm Sorgen bereitete: Die Männer schienen alle sehr aufgeregt und verärgert. Wieso kam keiner auf die Idee, daß sie Hunger und Schmerzen hatten und vielleicht Hilfe benötigten?
    Der Erste Offizier wandte sich der Bande zu und redete sie zuerst französisch, dann englisch und schließlich deutsch an. Seine Sätze waren knapp und glichen einem Verhör: „Der Kapitän will wissen, wer euch an Bord geschmuggelt hat?“ Die vier Knickerbocker rissen erstaunt die Augen auf. „An Bord geschmuggelt? Was soll das heißen?“
    „Wer bezahlt euch?“ bohrte der Erste Offizier weiter. „Niemand“, antwortete Lieselotte. „Wir sind im Hafen von San Miguel überfallen und betäubt worden. Zwei Männer haben uns in diese Kiste eingenagelt. Wir haben keine Ahnung, wie und vor allem wieso wir an Bord gebracht worden sind.“
    Der Assistent des Kapitäns schien zu überlegen, ob er den Knickerbockern glauben sollte oder nicht. Schließlich dolmetschte er für die anderen. Der Offizier erhielt einige Anweisungen vom Kapitän, der daraufhin grußlos abmarschierte. Auch die beiden Matrosen machten sich wieder an die Arbeit.
    „Wir halten euch für Lügner oder blinde Passagiere“,

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