Die Knopfkönigin: Historischer Roman (insel taschenbuch) (German Edition)
ungeschoren davonkommen ließen. Unbeholfen betete sie zur Heiligen Jungfrau und flehte um Gnade.
Franziska und Bero erreichten den Hof. »Verschwinde, los!«, herrschte Bero die Bauersfrau an, als diese ängstlich aus der Türe trat.
»Mama!«, rief Katharina, als sie Franziska durch die offene Türe erspähte und diese ihr auch schon entgegeneilte. Doch als sie die Fesseln der Mutter sah, verstummte sie plötzlich.
Bero stieß Franziska in das Innere der Hütte und warf die klapprige Tür zu. Der Raum war dämmrig, nur durch ein kleines Fenster, die Dachluke und ein paar Ritzen in den Wänden drang etwas Licht.
»Los«, knurrte Bero, »zieh dich aus«, während er bereits an den Knöpfen seiner Hose nestelte, die Hand hineinschob und an seinem Gemächt rieb.
»Nicht vor dem Kind. Bitte!«, flehte Franziska, doch Bero grinste nur lüstern. »Ein wenig Unterricht wird ihr später nützen, findest du nicht auch. Bei dir habe ich das damals versäumt. Zu schade, denn von deiner Mutter konnte man wirklich einiges lernen!«
»Mit den gefesselten Armen kann ich mich nicht entkleiden«, sagte Franziska nun, und nach kurzem Überlegen nickte Bero, als sie ihm die Arme hinstreckte. »Aber denk an deine Tochter«, sagte er, während er den Knoten des mehrfach gewickelten Riemens löste.
Franziska nickte und begann, die Knöpfe an ihrem Oberteil zu öffnen, es mit geübten Bewegungen vom Rock zu trennen und es sich vom Leibe zu ziehen. Das enge Hemd aus derteuren Baumwolle ließ ihre festen, runden Brüste in all ihrer Pracht vor Bero erscheinen, und er spürte, wie das Blut nun heiß in seine Lenden strömte. Langsam öffnete sie die Knöpfe, die den langen Rock an der Seite und am Bund verschlossen, und ließ ihn fallen. Nur das weiße Unterkleid aus dem dünnen, fast durchsichtigen Stoff, das ihr bis über die Waden reichte, bedeckte die schamhaften Teile ihres Körpers noch, und würde sie dieses abstreifen, stünde sie fast gänzlich entblößt vor Bero, der bereits leise keuchte. Einem gänzlich nackten Weibe beizuwohnen war eine seltene Freude. Mägde und Huren rafften meist nur die Röcke und öffneten die Mieder genauso rasch, wie sie sie danach wieder schnürten. Seine Gattin hielt selbst im Bett ihr Nachtgewand bis zum Halse geschlossen, so dass er sie meist nur durch den Stoff zu fassen bekam, und bei den Frauen, die er sich ohne viel Federlesens einfach genommen hatte, war keine Zeit fürs Ausziehen gewesen. Doch Franziskas Körper würde er sich so gönnen, wie er geschaffen worden war, und er würde jeden Augenblick ihrer Vereinigung genießen. Zweimal hatten andere ihn schon um dieses Vergnügen gebracht, doch heute sollte sich niemand zwischen ihn und das prachtvolle Weib drängen. Prall drängte sein Glied gegen den Stoff seiner Hosen.
Langsam drehte Franziska sich seitwärts und bückte sich, um zunächst ihren rechten Schuh und den Strumpf auszuziehen. Bero hielt diese Kleinigkeit zwar für überflüssig, doch ließ er sich von diesem ungewohnten Schauspiel in weitere Wallung versetzen. Soll sie mich nur verrückt machen, dachte er, es wird ihre letzte lüsterne Tat sein.
Der dünne Stoff des Unterkleides spannte sich über Franziskas Gesäß, und Bero sah die Haut durch das Gewebe schimmern. Am besten von der Kehrseite, dachte er nun und sah sich schon hart von hinten in das Weib eindringen und ihre Brüste mit seinen Händen quetschen. Und dann würde er ihr mit einem Schlag das Genick brechen. Den Höhepunkt auch noch durch die Erfüllung seines Rachewunsches krönen. Gleich ist es so weit, dachte er, nur noch wenige Augenblicke, während der Anblick der endlich willigen Schönheit ihn vor Gier und Lust beinahe zerspringen ließ.
Franziska hatte sich von Schuh und Strumpf befreit und fuhr mit der gleichen bedächtigen Geschwindigkeit mit der Rechten ihren anderen Unterschenkel entlang, über das Knie bis an den Saum des zweiten Strumpfs, an genau die Stelle, an der nun der Griff von Louis' Dolch in ihre Hand glitt. Rochus hatte ihr geraten, das Messer unter den Kleidern zu verstecken, am besten am Bein, mit dem Griff nach unten und mit zwei Bändern festgeschnallt, um ein ungewolltes Herausgleiten der Klinge aus der Scheide zu verhindern. Lautlos ließ sich die Waffe aus ihrer ledernen Hülle ziehen. Die schmale spitze Klinge maß eineinhalb Spannen, war auf beiden Seiten geschliffen und scharf. Gerade als Bero sie zur Eile gemahnen wollte, schnellte sie mit der Waffe in der Hand empor
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