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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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ewige Wächter standen sie am Ufer, der König auf sein Schwert gestützt, die Königin auf das Zepter der Macht, und gemahnten an große Zeiten, an eine Epoche der Hoffnung, in der scheinbar alles möglich gewesen und den Menschen eine große Zukunft prophezeit worden war.
    Lange vor dem Krieg mit den Zwergen.
    Vor der Abspaltung Ansuns.
    Vor Armut und Not.
    Schon viele schicksalhafte Begegnungen hatten sich am Fuß dieser Statuen ereignet, vermutlich deshalb hatte der weise Dwethan sie als Treffpunkt ausgewählt.
    Mithilfe Bertins, jenes Zwergs, der ihnen so unverhofft zu Hilfe gekommen war, war es Dag und seinen verbliebenen Gefährten gelungen, aus Gorta Ruun zu entkommen. Nachdem sie ihre Pferde zurückgeholt hatten, die der getreue Dugay die ganze Zeit über bewacht hatte, waren sie Dwethans Weisung folgend nach Süden aufgebrochen, zur Pforte von Arun.
    Während des zehntägigen Ritts war Dag in düstere Gedanken versunken gewesen. Tagsüber hatte er um seinen gefallenen Vater getrauert, nachts hatten ihn Albträume verfolgt und seine Verwundung ihn gequält. Was, so hatte er sich immerzu gefragt, sollte er Dwethan sagen? Wie sollte er ihm erklären, was geschehen war, wie sein Versagen rechtfertigen?
    Nichts hatte Dag aufzuheitern vermocht, selbst der Zuspruch seiner Freunde hatte ihn nicht über sein Versagen hinwegtrösten können. Nicht nur, dass sein Vater nicht mehr am Leben war, sie hatten auch Kunde erhalten von neuen und unheilvollen Plänen, die der Feind hegte, von einer dunklen Macht, die im Verborgenen wirkte und sie alle bedrohte – und sie hatten nichts dagegen tun können.
    Doch in dem Augenblick, da sie die Pforte von Arun erreichten und Dag erfuhr, wer ihn dort erwartete, fiel alle Last und Mühsal von ihm ab.
    »Es … es ist die Königin!«, rief Gladwyn. »Lady Aryanwen ist hier!«
    Ungeachtet der Tatsache, dass er nichts sehen konnte, gab Dag seinem Schecken die Sporen, vertraute seinem Gefühl und darauf, dass das brave Tier ihn sicher zu seiner Geliebten trug. Und als er Aryanwen endlich in die Arme schloss, den Duft ihres dunklen Haars roch und ihren warmen Körper spürte, hatte er das Gefühl, sie tatsächlich vor sich zu sehen, in ihrer ganzen Anmut und Schönheit.
    Keiner von ihnen vermochte ein Wort zu sprechen.
    Es war ein Augenblick, der nur ihnen allein gehörte, der voller Zauber war und Gegenwart und Nähe, und der in einem innigen Kuss gipfelte.
    »Caria siwi, athana«, flüsterte Dag schließlich, als sie sich nach einer scheinbaren Ewigkeit wieder voneinander lösten.
    »Sha caria siwi, athan«, erwiderte sie.
    »Ich will euch nicht stören«, räusperte sich Dwethan, »aber ich habe dir gesagt, dass ich sie finden würde.«
    »Das habt Ihr.« Dag nickte lächelnd. »Habt Dank, alter Mann.«
    »Danke mir nicht zu früh«, entgegnete der Druide, »denn ich fürchte, ich habe versagt.«
    »Was meint Ihr?« Er wartete auf eine Antwort, doch weder Dwethan noch Aryanwen sprachen.
    »Wo ist unser Kind?«, begriff Dag schließlich.
    »Alannah ist … nicht hier«, erwiderte Aryanwen leise, »aber es geht ihr gut.«
    »Alannah? Und was heißt, sie ist nicht hier? Was hat das zu bedeuten?«
    »Lasst uns alles berichten«, schlug Dwethan vor.
    So erfuhr Dag von den Geschehnissen in Elfenhain, von Alannahs Geburt, vom Überfall der Orks und von Aryanwens unverhoffter Begegnung mit Balbok und Rammar, so wie er auch von Lavans Bündnis mit Vigor und von Aryanwens dramatischer Flucht aus Tirgaslan erfuhr, bei der Dwethan auf geheimnisvolle Weise seine Hände im Spiel gehabt zu haben schien. Und der Druide wurde über die Begegnung mit den Schatten unterrichtet, über den Zug des Zwergenkönigs gen Osten, über die gescheiterte Rettungsmission in Gorta Ruun sowie über den Tod Herzog Osberts.
    »Und das ist noch nicht alles«, sagte der Druide. »Ganz offenbar hat es auf dem dwaímaras eine Seeschlacht gegeben. Entlang der Südküste wurden Trümmer von Schiffen angeschwemmt. Und menschliche Leichen – oder vielmehr das, was noch von ihnen übrig war.«
    »Haie?«, fragte Dag.
    »Wohl kaum. In einem der Trümmer fand ich dies hier.«
    Er reichte Dag etwas, das dieser entgegennahm und befühlte. Es war von länglicher Form und leicht gebogen, fast wie ein Säbel, und seine Oberfläche war rau und wies scharfe Zacken auf. Allerdings war es ungleich dicker als eine Klinge und auch nicht aus Metall …
    »Eine Klaue?«, entfuhr es Dag überrascht.
    »In der Tat.«
    »Aber was für

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