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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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eine Kreatur …?«
    »Keine, von der Menschen je gehört hätten«, fiel Dwethan ihm ins Wort. »Es hat begonnen.«
    »Was hat begonnen?«, erkundigte sich Aryanwen. »Wovon sprecht Ihr?«
    »Von einem Krieg, der entbrannt ist, ohne dass Ihr oder sonst ein Sterblicher davon Kenntnis genommen hätte. Denn in diesem Krieg geht es nicht um Ländereien oder um Freiheit. Noch nicht einmal um das Überleben eines Volkes.«
    »Worum geht es dann, Druide?«, wollte Ferghas wissen.
    »Um nicht mehr und nicht weniger als um die Seele der Welt«, gab Dwethan zur Antwort. »Einst, als Erdwelt noch jung war und die Schöpfung neu, lagen Licht und Finsternis im Widerstreit. Aus ihrem Kampf gingen die Meere und Kontinente hervor, entstanden Feuer und Wasser. Am Ende siegte das Licht über die Finsternis und bereitete damit den Boden für den Beginn dessen, was wir als Geschichte kennen – das Böse jedoch wurde im Inneren der Welt eingeschlossen.«
    »Das sind doch nur Märchen«, meinte Dag. »Jedes Volk hat seine eigenen Geschichten über die Entstehung der Welt.«
    »Das ist wahr«, räumte Dwethan ein, »aber jeder dieser Geschichten wohnt eine tiefere Wahrheit inne.«
    »Wenn es so ist, wie Ihr sagt, und das Böse am Anbeginn der Zeit besiegt wurde, warum hat man es dann nicht vernichtet?«, fragte Ferghas grimmig.
    »Weil es nicht vernichtet werden kann. Es ist ein Teil des Kosmos, so wie das Gute ein Teil des Kosmos ist. Aber es wurde zurückgedrängt, damit das Leben in Erdwelt sich entfalten konnte. Die Elfen kamen und besiedelten die Welt, und die Geschichte begann – doch durch die Jahrtausende gelang es dem Bösen immer wieder, nach außen zu dringen und einzelne Kreaturen zu verderben – zuletzt den Dunkelelfen Margok, den Eure Ahnin Alannah bekämpfte«, sagte Dwethan, an Aryanwen gewandt.
    »Dann … ist der Dunkelelf zurückgekehrt?«, fragte Aryanwen bange.
    Dwethan lächelte schwach. »Ich wünschte, es wäre so – denn Margok war nur eine Facette des Bösen, nur ein kleiner Teil von dem, was die Finsternis vermag. All die Zeichen jedoch, die wir gesehen haben – dieser sinnlose Krieg, die zunehmende Gleichgültigkeit der Menschen, das Auftreten des Wechselbalgs und die Angriffe der Schattendrachen –, lassen nur einen Schluss zu: Dass das Böse selbst dabei ist, sich aus seiner jahrtausendelangen Gefangenschaft zu befreien.«
    »Das Böse selbst? Aber wie …?«, fragte Dag.
    »Mithilfe von Sterblichen, die dumm genug sind, seinen Verlockungen Glauben zu schenken, und so zu seinen willfährigen Dienern werden.«
    »So wie Winmar«, folgerte Aryanwen.
    »Inzwischen hege ich keinen Zweifel mehr daran, dass der Zwergenkönig die Stimme des Bösen vernommen hat«, stimmte Dwethan düster zu.
    »Mein Vater sagte etwas von einer Stimme, die er gehört haben wollte und die in einer fremden, unheilvollen Zunge zu ihm sprach …«
    »Ein weiterer Beleg dafür, dass dunkle Mächte in Gorta Ruun Einzug gehalten haben und hinter Winmars Aufstieg stecken. In seiner Eitelkeit und Herrschsucht ahnt der kleine König vermutlich nicht, mit wem er sich eingelassen hat. Vielleicht glaubt er sogar, jene Macht kontrollieren zu können, aber das ist ein Irrtum. Sie bedient sich seiner, um das Angesicht dieser Welt zu verändern, und wenn er seine Schuldigkeit getan hat, wird sie ihn verzehren wie so viele vor ihm – und dann werden Tod und Dunkelheit über die Welt kommen.«
    Stille kehrte ein. Nur der Wind war zu hören, der um die Klippen strich, und das Rauschen der Brandung.
    »Als wir in Gorta Ruun waren«, berichtete Dag leise, »beobachteten wir einen Zug von Vermummten …«
    »Vermutlich dwarvai taithai «, nahm Dwethan an.
    »Dunkelzwerge?«, fragte Dag.
    »In Königin Alannahs Buch stand etwas über sie geschrieben«, erinnerte sich Aryanwen. »Um dem Berg seine Geheimnisse zu entlocken und an verborgenes Wissen zu gelangen, haben sie sich der Finsternis verschrieben.«
    »Sie haben einen anderen Namen gewählt, bezeichnen sich selbst als Alchemisten – doch es sind dieselben verbotenen Künste, die sie betreiben«, stimmte Dwethan zu. »Winmar nutzt ihre Kenntnisse, um neuartige Waffen und Maschinen erbauen zu lassen. Vermutlich denkt er, dass sie in seinen Diensten stehen, aber das ist nicht wahr. Die Alchemisten genügen nur sich selbst und ihrer Gier nach Wissen und Erkenntnis.«
    »Aber – ist denn jeder Fortschritt verwerflich?«, fragte Dag. »Ist jede Wissenschaft schlecht? Und ist jede

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