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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Gesicht und narbigen, sehr starken Händen. Seine Augen waren wach und von einer geradezu absurden Ehrlichkeit. Und etwas an ihm war entsetzlich falsch. »Du bist Faergal?« fragte sie. »Die Fragen stelle ich hier«, sagte Kent grob. Charity fiel auf, daß er irgendwie ... angespannt aussah. So, als fühle er sich einfach nicht wohl. »Okay, wir sind die beiden, von denen ihr sprecht«, gestand sie. Ohne Faergal aus den Augen zu lassen, fügte sie hinzu: »Ich wüßte allerdings nicht, wie ich das beweisen sollte, jetzt und hier.« Statt Kent antwortete Faergal auf ihre Bemerkung. »Zum Beispiel, indem du uns erzählst, wo du das da herhast.« Er deutete auf das Lasergewehr, das Kent über der Schulter trug. »Jederzeit — sobald ich weiß, auf welcher Seite du stehst«, antwortete Charity stur. Faergals Gesicht verdunkelte sich vor Zorn, aber er antwortete nicht, sondern sah nur Kent durchdringend an. Charity ihrerseits blickte die Männer hinter Kent an. Einen Moment lang erwog sie ernsthaft die Möglichkeit, es einfach zu riskieren — ein entschlossener Sprung, ein Griff, eine blitzschnelle Drehung — aber nein, das war aussichtslos. »So kommen wir nicht weiter«, seufzte Kent. »Ihr wollt unsere Hilfe, also vertraut uns.« Er deutete wieder auf Faergal. »Skudder und die Fremde waren nicht allein. Wo sind die anderen?« »Woher soll ich das wissen?« fragte Charity stur. »Wahrscheinlich habt ihr sie genauso eingefroren wie Skudder und mich.« Kents Gesicht verdüsterte sich vor Zorn, aber er beherrschte sich noch immer. »Ich rede weder von dem Mädchen noch von diesem Shark«, sagte er gepreßt. »Wohin habt ihr die Leute gebracht, die aus dem Bunker geflohen sind?« »Was für Leute?« fragte Charity harmlos. »Wo sind sie?« fauchte Faergal. »Wenn wir sie finden, dann wäre das ein Beweis.« »Da, wo auch die Lasergewehre her sind«, antwortete Charity lächelnd. Sie hob die Hand, deutete auf die Waffe auf Kents Schulter und machte gleichzeitig einen Schritt auf Faergal und Kent zu. »Dieses Versteckspiel hat wenig Sinn, findet ihr nicht?« fragte Kent seufzend. Charity funkelte ihn mit gespielter Wut an und trat einen weiteren Schritt auf sie zu. Sie war den beiden jetzt sehr nahe, aber noch nicht nahe genug. Kent rechnete sicherlich nicht mit einem Angriff, aber seine Männer waren wachsam, und Charity zweifelte nicht daran, daß in Faergals Adern statt Blut verflüssigtes Mißtrauen pulsierte. »Kaum«, fauchte sie. »Aber was stellt ihr euch vor? Ihr fallt euren Männern über uns her, stehlt uns unsere Ausrüstung, sperrt uns zwei Tage und Nächte in ein eiskaltes schwarzes Loch und erwartet dann noch unsere Hilfe?« Ein weiterer Schritt, aus einer perfekt geschauspielerten, wütenden Bewegung heraus, Ihr seid ja verrückt!« fügte sie hinzu. »Mein liebes Kind«, sagte Kent gepreßt, »meine Geduld ist Erschöpft. Ich habe dir geglaubt. Ich habe meine Freunde herkommen lassen, weil ich dachte, du wärst wichtig für uns. Aber lieh habe nicht gewußt, daß ich es mit einer hysterischen Frau zu tun habe!« Bei den letzten Worten wurde seine Stimme immer lauter. Er kochte jetzt wirklich vor Zorn, aber schließlich war das genau das, was Charity wollte. Sie entschloß sich, noch ein bißchen Öl auf die Flammen zu gießen. »Und ich glaube, daß ihr alles Feiglinge seid«, sagte sie. »Genauso habe ich mir das vorgestellt — ein Haufen von Narren, die Krieg spielen und den Schwanz einziehen, sobald es ernst wird.« Kent riß die Augen auf, starrte sie eine Sekunde lang fassungslos an und streckte die Hand aus, um sie zu packen. Und genau darauf hatte Charity gewartet. Es ging so schnell, daß Kents Männer keine Chance mehr Hatten, irgend etwas zu unternehmen. Charity packte sein Handgelenk, versetzte ihm einen Stoß und zerrte plötzlich mit aller Kraft in die entgegengesetzte Richtung, als er sich instinktiv nach vorne warf. Kent verlor plötzlich den Boden unter den Füßen, prallte gegen sie und rollte mit einem krächzenden Schrei über ihren plötzlich gekrümmten Rücken ab. Und Charity bekam das Gewehr zu fassen.
    Sie machte sich nicht die Mühe, Kent die Waffe von der Schulter zu reißen, sondern stürzte an ihn geklammert zu Boden, entsicherte die Waffe und riß Kent mit einer verzweifelten Kraftanstrengung herum, bis der Lauf des Lasers auf Faergal deutete, und drückte ab; alles in einer einzigen, rasend schnellen Bewegung. Ein nadeldünner Energiestrahl zuckte

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