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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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und sie hatte darauf bestanden, daß vorerst niemand von Faergals Enttarnung erfuhr. Kent hatte beides widerspruchslos hingenommen, und auch die drei anderen Rebellenführer hatten sich dieser Anordnung gefügt. Es war eng in Kents Refugium. Die winzige Betonkammer war groß genug, um zehn Menschen bequem aufzunehmen, aber im Moment hielt sich fast die doppelte Anzahl darin auf. Wenigstens war die Kälte auf diese Weise ein wenig besser zu ertragen. Nicht nur zu Charitys Überraschung hatte Kent auch Lydia herbringen lassen, die Frau, die sie vor zwei Tagen vor den Reitern gerettet hatten. Sie saß auf einer Kiste und starrte ins Leere, und Charity hatte sich ein paar Mal dabei ertappt, sie mit einem Gefühl von Schuldbewußtsein anzublicken, das sie selbst nicht verstand. Irgendwie machte sie sich und Skudder für den Tod ihres Kindes verantwortlich. »Ihr sucht also Daniel«, begann Kent. Er sprach noch immer sehr leise und ein bißchen schleppend; von allen Anwesenden hatte er seinen Schrecken bisher am schlechtesten überwunden, und Charity gefiel das nicht. Sicher, der Schock mußte gewaltig gewesen sein, aber ein Mann in Kents Position durfte sich Gefühl nur dann erlauben, wenn er sie sich auch leisten konnte. Charity sah ihn besorgt an. Sie war nicht sicher, ob sie sich auf jemanden verlassen wollte, der so leicht zu erschüttern war wie er. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie jung er noch war. Zögernd nickte sie »Daniel oder seine Auftraggeber. Am besten beide. Aber zuerst Daniel.« »Und das ist keine persönliche Sache?« fragte einer der drei anderen Rebellenführer. Er lächelte entschuldigend, als er Charitys ärgerlichen Blick bemerkte, und breitete in einer erklärenden Geste die Hände aus. »Wir sind nicht viele, und es hat lange gedauert, diese Organisation aufzubauen. Wir . . .« ». . . legen keinen besonderen Wert darauf, in einen persönlichen Rachefeldzug verwickelt zu werden«, führte der Mann neben ihm den Satz zu Ende. »Dazu steht zuviel auf dem Spiel.« Er sprach leiser als der andere, aber irgendwie entschlossener. »Vielleicht habt ihr sogar recht«, sagte Charity ungerührt. Der Mann funkelte sie an, dann wandte er sich abrupt um. Sein ausgestreckter Finger deutete beinahe anklagend auf Skudder. »Wie es aussieht, scheinen sie wirklich die zu sein, für die sie sich ausgeben. Aber ich weiß nicht, ob meine Leute mit einem Shark zusammenarbeiten wollen.« Skudder widersprach wütend, aber Charity hörte gar nicht mehr hin. Sie nutzte die Gelegenheit, sich die drei Männer neben Kent eingehender anzusehen. Da war Arson, der Mann gleich neben Kent. Er war sehr groß und noch recht jung und hatte wache Augen und ein offenes Gesicht, aber Charity spürte einfach, daß er trotz seiner Stärke ein sehr weicher Mann war. Sie fragte sich, wie er es geschafft haben mochte, zum Führer einer Rebellenarmee zu werden. Neben ihm Tidewell, ein Mann Anfang Dreißig, schlank, aber zäh, dessen Augen mit einer nie erlöschenden Wut in die Welt blickten. Und schließlich der Mann, dessen Namen sie schon wieder vergessen hatte; der einzige der Rebellen, über den sie sich noch keine Meinung hatte bilden können. Vielleicht, weil er als einziger bisher kein Wort gesagt hatte, sondern Skudder, sie und Kent nur abwechselnd ansah. Arson bemerkte ihren prüfenden Blick und begann nervös auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Er sah plötzlich aus, als wünschte er sich weit, weit weg. »Stimmt etwas nicht?« fragte Charity. Arson lächelte unsicher. »Nichts«, behauptete er. »Aber der letzte, den du so prüfend angesehen hast, ist nicht mehr bei uns.« Charity blickte ihn einen Moment verblüfft an, dann lachte sie. Tidewell und Skudder hörten auf, sich zu streiten, und starrten sie verwirrt an. Nur Kent blieb sehr ernst. »Arson hat gar nicht so unrecht«, sagte er. »Niemand garantiert uns, daß Faergal der einzige Spion war.« Er zögerte einen Moment. »Glaubst du, alle überprüfen zu können?« Charity nickte. »Kein Problem. Und auch die Männer in den anderen Verstecken. Aber ich werde mich hüten, es zu tun.« »Wieso?« fragte Tidewell scharf. »Weil das das Dümmste wäre, was wir überhaupt tun könnten«, sagte Skudder. Er bedachte Tidewell mit einem abfälligen Blick. Die beiden scheinen Freundschaft geschlossen zu haben, dachte Charity spöttisch. »Es wird schwer genug werden, eine überzeugende Erklärung für Faergals Verschwinden zu erfinden«, fuhr Skudder

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