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Die Koenigin der Rebellen

Die Koenigin der Rebellen

Titel: Die Koenigin der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht. Plötzlich schien die ganze Welt in einem grausam hellen, weißen Licht aufzuflammen, als ein Energiestrahl ihr Gesicht um Zentimeter verfehlte und sich mit tödlicher Präzision in den Schädel des Moroni bohrte. Das Wesen starb ohne einen Laut. Der entsetzliche Würgegriff seiner vier Arme lockerte sich, und mit einemmal war es nur noch ein schlaffes, totes Gewicht, das Charity niederdrückte. Trotzdem waren Lydias und Gurks vereinte Kräfte nötig, um das tote Rieseninsekt von ihr herunterzuzerren. Charity rang verzweifelt nach Luft. Ihre Lungen brannten, als versuche sie Säure einzuatmen, und ihre gebrochene Rippe sandte Wellen unerträglichen Schmerzes in ihren Körper. Für wenige Augenblicke verlor sie das Bewußtsein. Skudder und Kent knieten neben ihr, als sich die roten Schleier vor ihren Augen wieder lichteten. Irgendwo erscholl ein schrilles, wütendes Kreischen, und genau in dem Moment, in dem Charity die Augen aufschlug, hob Skudder Barts Strahlengewehr und gab einen weiteren Schuß auf ein Ziel im Inneren der Flugscheibe ab. Eine dumpfe Explosion erscholl. Flammen und schwarzer Rauch drangen aus der offenstehenden Schleuse des Gleiters. »Schnell!« rief Lydia. »Das Ding hat eine Notautomatik! Es startet, sobald es angegriffen wird!« Skudder und Kent spurteten gemeinsam los, während Charity vergeblich versuchte, auf die Füße zu kommen. Alles drehte sich um sie. Sie versuchte einen Schritt zu machen, fiel auf die Knie herab und griff dankbar nach Lydias Hand. Ihr Mund war noch immer voller Blut, und die Schmerzen in ihren Rippen wurden noch heftiger. Mehr von Net, Lydia und Gurk getragen als aus eigener Kraft, erreichte sie die Schleuse des Fluggleiters und sank stöhnend gegen die Wand. Der Boden unter ihren Füßen begann zu zittern. Ein dumpfes, immer mächtiger werdendes Grollen erklang, und fast im gleichen Moment begann sich das äußere Schleusentor zu schließen; nicht besonders schnell, aber unerbittlich. Eine Sekunde später begann sich auch die innere Schleusentür zu bewegen. Net und Lydia zerrten Charity weiter, und diesmal schafften sie es wirklich nur um Haaresbreite: die Schleusentür sauste wie ein stählernes Schafott an ihrem Rücken vorbei und rastete ein. Charity taumelte einen Schritt nach vorne, ließ Nets Hand los und wäre beinahe über einen dritten toten Insektenkrieger gestolpert. »Alles okay mit dir?« fragte Net. »Ja«, antwortete Charity und schüttelte den Kopf. Sie bekam kaum Luft. Etwas, das sich wie ein Glassplitter anfühlte, steckte in ihren Lungen und machte jeden Atemzug zu einer Qual. Trotzdem ignorierte sie Nets hilfreich ausgestreckte Hand und wankte mit zusammengebissenen Zähnen weiter. Der Raum, in dem sie sich befanden, war angesichts der Größe der Flugscheibe überraschend klein. Durch die beiden dreieckigen Sichtscheiben im Bug erkannte Charity, daß die Scheibe entgegen Lydias Befürchtungen noch nicht gestartet war — aber das dumpfe Dröhnen unter ihren Füßen wurde immer durchdringender. Sie hatten höchstens noch Sekunden. Und für einen winzigen Augenblick glaubte sie zu sehen, wie . . . Aber das war unmöglich. Charity gestattete sich nicht einmal, den Gedanken zu Ende zu denken. »Gurk!« Charity deutete auf die fremdartigen Kontrollinstrumente und Skalen auf dem hufeisenförmigen Pult vor den beiden Fenstern. »Sieh zu, daß du das Ding unter Kontrolle bekommst! Schnell!« Ihre Worte wären nicht einmal nötig gewesen. Der Zwerg hatte sich bereits seines Strohhutes entledigt und kämpfte fluchend mit einer Stoffbahn, in die sich sein rechter Arm verwickelt hatte. Skudder sprang wortlos neben ihn, zog sein Messer und schnitt das Gewebe kurzerhand entzwei, während er Gurk gleichzeitig mit der freien Hand auf den Pilotensessel der Scheibe bugsierte. Gurk blieb ungefähr eine Sekunde lang darauf sitzen; genau so lange, wie Skudder und er brauchten, um zu begreifen, daß der Sessel auf die Proportionen eines zwei Meter großen Moroni zugeschnitten war — Gurks Arme waren viel zu kurz, um die Instrumente auch nur zu erreichen. Fluchend sprang er wieder auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und begann in einer unbekannten, zwitschernden Sprache vor sich hinzumurmeln, während seine Finger über Tasten und Schalter strichen. »Wie geht es dir?« Es dauerte fast eine Sekunde, bis Charity überhaupt begriff, daß es Skudder war, der diese Frage gestellt hatte. Woher nahm er nur den Nerv, in diesem Moment daran zu

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