Die Kometenjäger: Roman (German Edition)
gewesen, ihm einen Fantasienamen zu geben, da zu viele Menschen wissen, was ein »Dobson« ist. Die Szene, in der er auftritt, hat aber so nicht stattgefunden.
Andere Personen, denen dieser Text sehr viel verdankt, sind nicht namentlich genannt.
Besonderer Dank gebührt dem »echten« Kometenjäger David Levy. Er entdeckte in den Achtziger- und Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts 21 Kometen, davon acht mit normalen Amateurteleskopen von seinem Hinterhof aus. Über die astronomische Szene hinaus wurde er berühmt, als der von ihm mitentdeckte Komet Shoemaker-Levy 9 1994 spektakulär in den Jupiter stürzte, die erste (und bisher einzige) Kollision dieser Art, die live von der Erde aus beobachtet werden konnte. Danach wurde es stiller um Levy – wie auch um die anderen visuellen Jäger. Die Zeit der automatisierten Suchprogramme brach an. Durch sie sank die Zahl der visuellen Entdeckungen innerhalb des nächsten Jahrzehnts auf ein Minimum von ein bis zwei Kometen pro Jahr. Als ich Levy 2007 in Tucson traf, hatte ich gehört, dass er zwölf erfolglose Jahre hinter sich habe und dabei sei, sich von einer Operation an der Wirbelsäule zu erholen – das erste Treffen mit ihm und seiner Frau Wendee fand in einem Pfannkuchenlokal (»International House of Pancakes«) in Tucson statt. Er kam von einem Untersuchungstermin im nahen Krankenhaus. Levy wunderte sich, dass jemand eigens wegen ihm nach Arizona gefahren war, war jedoch äußerst liebenswürdig und hatte eine Überraschung vorzuweisen: Einen neuen Kometen, sein 22., entdeckt mit seinem bewährten blauen Teleskop »Miranda«. Das Unmögliche war ihm kurz vor der Operation gelungen, ausgerechnet an Yom Kippur. Levy sagte, zuerst habe er sich gefühlt »wie der Rabbi, der an Yom Kippur auf den Golfplatz geht: Er macht das Spiel seines Lebens, aber er kann niemandem davon erzählen.« Der Komet P/2006 Levy fand trotzdem Eingang in den offiziellen Katalog – als der einzige mit den Augen entdeckte Komet des Jahres 2006.
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