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Die Kraft gelebter Gegenwart

Die Kraft gelebter Gegenwart

Titel: Die Kraft gelebter Gegenwart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brown
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gebraucht?« Wahrscheinlich werde ich an diesem Punkt meiner Reise auf die Knie sinken und hysterisch über meine Torheit lachen. Dieser besondere Lachanfall ist die Medizin, auf die ich hoffe. Weil ich aber das Konzept des Dienens so liebe, habe ich mir die Absicht gesetzt, dass mein Eintreten in das unvergängliche Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick allmählich und methodisch erfolgen soll, damit ich den Weg genau skizzieren und festhalten kann. Ich habe mich für diesen Ansatz entschieden, damit meine Spuren für andere, die an einer solchen Reise interessiert sind, als Wegweiser dienen können. Dies ist mein kleiner Beitrag zum Dharma der Menschheit. Mir ist bewusst, dass hier ein Paradox eingebaut ist, aber als genau das stellt sich mein Leben heraus: als ein Paradox, das dem Verständnis des mentalen Körpers nicht zugänglich ist, aber für die Absicht des Herzens klar und offenkundig.
    Als ich begann, in meine Erfahrung des zunehmenden Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick hineinzuschreiten, tat ich dies unbewusst, in dem verzweifelten Versuch, »mich zu heilen«. Ich begann diese Reise, indem ich in die Welt der Heilung eintauchte, nicht weil ich ein Heiler werden wollte, sondern weil ich Schmerzen hatte. Aber aufgrund meiner Erfahrung mit den Methoden der verschiedenen Heilkünste stellte ich fest, dass ich mich für die Möglichkeit begeisterte, nicht nur meinen eigenen Zustand beeinflussen zu können, sondern auch den anderer Menschen.
    Es gibt der Selbstherrlichkeit viel Nahrung, wenn man das Heilen als »Beruf« verfolgt. Das trifft uns ohne Vorwarnung. Es ist mir selbst so gegangen, und ich habe es bei anderen beobachtet.
    Bevor ich so etwas wie Harmonie in meinem eigenen Leben wiederherstellen konnte, war ich schon dem Versuch verfallen, die ganze Welt zu heilen. Ich bildete mir ein, ein »Heiler« zu sein, aber ich verschleierte meine aufgeblasene Selbstherrlichkeit dadurch, dass ich bescheiden zugab, ein »Selbstheiler« zu sein. Insgeheim gefiel mir die Vorstellung, eine unsichtbare, mystische und magische Fähigkeit nutzen zu können, die den Leidenden Linderung bringen, den Müden Ruhe geben und den Verzweifelten Hoffnung schenken würde. Diese Haltung ist möglicherweise eine zu erwartende Nebenwirkung religiöser Prägung.
    Betrunken von der Vorstellung, meine Welt aus ihrer verzweifelten Misere zu retten, vergaß ich bald die Aufgabe, mein eigenes Leiden zu heilen, und wurde auf der Suche nach der Perfektionierung meiner Fähigkeit zur Heilung der Leiden, die ich überall in der Welt gespiegelt sah, hungrig nach Macht. Natürlich spielten meine Spiegelungen in der Welt mit, sodass mir die Welt umso mehr aus dem Gleichgewicht geraten erschien, je mehr ich die Welt heilen wollte.
    Schließlich führte mich dieser Pfad der Selbstherrlichkeit, der »mit guten Absichten gepflastert« schien, in eine Sackgasse. Nachdem ich strebsam meine eigene Heilpraxis eröffnet hatte, bekam ich immer mehr Probleme, während die Menschen, die ich zu »heilen« versuchte, so feststeckten wie ich selbst. Dann begann die Erfahrung mit meinem Leiden, mich zu überwältigen, und ich drohte, darin abzusaufen. Also rannte ich so schnell ich konnte vor jedem weg, der auch nur den Anschein machte, meine Hilfe zu brauchen. Ich konnte es nicht ertragen, Beschwerden, Wehklagen und Stöhnen zu hören, weil mir schmerzhaft klar wurde, dass ich nicht die Fähigkeit hatte, authentisch etwas dagegen zu unternehmen.
    Etwa zwei Jahre lang litt ich an tiefgreifender physischer Ablenkung, mentaler Verwirrung und emotionalem Aufruhr. Ich fühlte, ich hatte mit meinem ganzen Schwingungsbewusstsein Schiffbruch erlitten und war auf einer Insel der Enttäuschung gestrandet. Dieser Zustand wurde so intensiv, dass ich Angst bekam, ich würde meine körperlichen und mentalen Fähigkeiten verlieren. Den Kontakt zu meinem Herzen hatte ich schon lange verloren. Ich hatte vor langer Zeit meine Integrität verraten. Ich war verwirrt und nicht in der Lage zu verstehen, wie ich durch meine guten Absichten in solch eine verfahrene Lage hatte geraten können.
    Erst als ich den Punkt der absoluten Hoffnungslosigkeit erreicht hatte, konnte ich die weisen Worte eines anderen Menschen hören und sie auch verstehen: »Wann befolgst du deinen eigenen Rat? Wann wirst du für dich selbst das tun, was du für andere zu erreichen versuchst? Wann wirst du dein eigenes Leben heilen?«
    In diesem Augenblick der Erkenntnis und mit meiner Bereitschaft,

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