Die Kraft gelebter Gegenwart
herzustellen.
Clive stimmte zu, sofort mit The Presence Process anzufangen. Er stimmte auch zu, dass er berechnen würde, wie es zu schaffen war, dass die Medikamente von Nadine allmählich so reduziert werden würden, dass sie zu dem Zeitpunkt ganz ohne auskommen würde, zu dem er die Reise durch diesen Prozess abschließen wollte. Bitte beachten Sie, dass die Version des Prozesses, die Clive im Rahmen persönlicher Anleitung erlebte, nicht identisch mit dem in diesem Buch beschriebenen Prozess ist. Zusätzlich zu dem Prozess, der in diesem Buch beschrieben ist, umfasste die persönliche Moderation eine angeleitete Atemsitzung von drei Stunden Dauer pro Woche, Sitzungen der persönlichen Spiegelung durch mich sowie drei Wassersitzungen von drei Stunden Dauer in sehr warmem Wasser. Keine dieser Komponenten sollten Sie allein versuchen!
Ich könnte nicht sagen, dass das, was Clive und Nadine in diesen zehn Wochen durchgemacht haben, einfach gewesen wäre, aber es war für beide eine authentische Erfahrung. Aufgrund seiner Bereitschaft, die persönlich angeleitete Version von The Presence Process vollständig zu durchlaufen (eine Leistung, die ich nicht mehr anbiete), wurde die Vertrautheit der Beziehung zwischen Vater und Tochter wiederbelebt. Langsam zog die Freude wieder in ihr Heim ein.
In den ersten drei Wochen blieb Clive in erster Linie bei dem Prozess, weil er mir vertraute und als besorgter Vater verzweifelt war. Ich selbst hatte keine Zweifel bezüglich der unausweichlichen Folgen dieses Unterfangens, weil ich die Integrationspotenziale von The Presence Process wieder und wieder erlebt hatte. Ihm schien es, als habe er keine Alternative zum Durchhalten. Ich bin mir sicher, dass er sich in den ersten paar Wochen an meine unerschütterliche Sicherheit klammerte, dass wir die Integration erfolgreich durchführen würden.
Während Clive die Traumata in seinem eigenen emotionalen Körper aufgriff und integrierte, manifestierten sich wunderbare Veränderungen. Er kam nach der Arbeit nach Hause und entdeckte plötzliche, unerklärliche Veränderungen im Verhalten von Nadine. In die Sitzung bei mir kam er mit einem ungläubigen Kopfschütteln. »Sie schreit mich nicht mehr an« wurde zu »Gestern Abend saß sie in der Küche und hat mit mir geredet.« Daraus wurde dann: »Gestern hat sie mit mir abgespült, und ich hatte sie noch nicht einmal darum gebeten.« Und schließlich: »Heute hat sie mich im Auto umarmt und mir gesagt, dass sie mich liebt.«
Als die zehn Wochen für Clive zu Ende gingen, war Nadine wieder in der Schule, nahm keine Medikamente mehr und tat, was Mädchen im Teenager-Alter eben so tun. Seine Exfrau war verblüfft, besonders als Clive Nadine bei ihr absetzte, damit sie einige Zeit zusammen verbringen konnten. Auch die Herangehensweise von Nadine an ihre Arbeiten für die Schule hatte sich derart verändert, dass der Lehrer Clive anrief, um über die glänzenden Ergebnisse zu berichten.
Nach seiner letzten Sitzung bei mir fragte mich Clive: »Warum weiß die Welt nichts über diese Arbeit?« Natürlich lächelte ich darüber, weil ich weiß, dass es für alles einen Ort und eine Zeit gibt. Er sagte, er wolle über das Geschehene ein Buch schreiben. Ich wusste, dass dies seine Art war, mir zu sagen, wie dankbar er für die Blumen und Früchte des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick war. Ich hoffe wirklich, dass er eines Tages die Geschichte von Nadine für die Clives und Nadines dieser Welt aufschreibt. Falls nicht, wurde seine Stimme durch diese Zeilen gehört.
Die Geschichte von Clive und Nadine ist nur eine von vielen. Ich habe beschlossen, über diese Geschichte zu berichten, weil ich möchte, dass Sie in Ihrem Herzen wissen, dass es bei The Presence Process nicht darum geht, dass wir umherziehen und diese Welt oder irgendeine Person heilen. Es geht darum, dass wir selbst den Mut haben, unsere eigene Erfahrung zu integrieren. Dieser Prozess soll nicht verwendet werden, damit wir uns einmischen. Es ist nicht so gedacht, dass wir jemandem vorschlagen, er oder sie solle doch bitte The Presence Process machen, damit er oder sie zu der Person wird, die wir uns vorstellen. Denken Sie daran, dass der Weg, der mit guten Absichten gepflastert ist, oft zu teuflischen Ergebnissen führt, ganz besonders, wenn es unsere unbewusste Absicht ist, andere zu verändern, damit sie in unser Bild vom Leben passen. Wenn wir etwas nicht mögen, das wir bei anderen wahrnehmen, müssen wir unsere
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