Die Kraft gelebter Gegenwart

etwas vor seinem Hang zu Langeweile, Verdruss und Widerstand geschützt.
    Ziel dieses Prozesses ist es, dass das Unbewusste in unser Bewusstsein tritt. Dann können wir fehlgeleitete Wahrnehmungen korrigieren, die unser Bewusstsein der Präsenz verschleiern. Wenn das Unbewusste zutage tritt, hilft es, wenn bestimmte Informationen wiederholt verstärkt werden, damit uns gewahr ist, dass das Hervortretende stichhaltig ist.
    Das Buch aktiviert sanft auch ein Bewusstsein dessen, was wir »das Kind in uns« nennen könnten: ein wesentlicher Aspekt unseres Seins , der zurückgelassen wurde, als wir der Kindheit entwuchsen. Wenn dieser Aspekt zutage tritt, um integriert zu werden, hilft die Verstärkung bestimmter Informationen dem Kind in uns zu erkennen, dass es sicher ist, wenn es Das-Dort-Damals verlässt und sich uns im Dies-Hier-Jetzt anschließt. Das Buch spricht also nicht nur zu dem Teil von uns, der bewusst die Seiten umblättert, sondern kommuniziert gleichzeitig mit diesem kindähnlichen Aspekt unseres Selbst sowie weiteren Aspekten unseres Seins , die unserem Bewusstsein noch nicht zugänglich sind. Kinder brauchen diese Bekräftigung, was auch für Erwachsene gilt, die in unbewusstes Verhalten verstrickt sind.
    Wenn wir diesen Weg einschlagen, fangen wir damit nicht nur ein zehnwöchiges Verfahren an, sondern wir beginnen ein Abenteuer fürs Leben. Präsenz ist etwas, mit dem wir mit zunehmendem Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick Tag für Tag näher vertraut werden. The Presence Process ist ein Fluss von erfahrungsschaffenden Informationen, der uns in den ewigen Ozean des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick trägt.
    Es ist entscheidend zu erkennen, dass es uns nicht hilft, im Buch von Abschnitt zu Abschnitt zu springen oder Sätze und Passagen zu überspringen. Die vorgestellten Informationen werden gezielt und stufenweise in einer bestimmten Reihenfolge präsentiert. Wenn wir den einfachen Hinweisen Beachtung schenken und Tag für Tag, Seite für Seite vorgehen, klären wir sanft unsere Wahrnehmung und verankern das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick dauerhaft in jedem Aspekt unserer Erfahrung. Durch eine bewusste Herangehensweise und Beständigkeit wird dieser Ansatz zur Routine und damit zu unserem Weg in ein neues Leben.
    Ausrichten der Absicht
    Das Aktivieren des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick und die unbegrenzten Möglichkeiten der Präsenz sind das übergeordnete Ziel in The Presence Process. Da Präsenz keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade kennt, ermöglicht uns diese Aktivierung die Verarbeitung von nicht integrierten Erfahrungen.
    Das Paradigma der Präsenz und des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick kann weder in Konzepten gefunden noch durch Konzepte bestätigt werden. Wir können es uns nicht über die Erklärung durch eine andere Person erschließen. Im Gegenteil, wir müssen Präsenz und das Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick direkt erfahren, bevor wir auch nur ansatzweise verstehen können, was das Wort »Präsenz« umfasst. Alle Inhalte dieses Buches werden daher als eine Einladung zu einer Erfahrung präsentiert. Es ist eine Einladung, eine Tür zu öffnen und selbst in diesen Zustand der Präsenz einzutreten, damit wir durch persönliche Erfahrung erkennen, was das Geschenk des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick ist.
    Es kommt nicht darauf an, ob Sie denken, dass die Informationen in diesem Buch stichhaltig sind. Es kommt darauf an, ob die Erfahrung, die durch das Lesen und Anwenden des Gelesenen ausgelöst wird, unsere Aufmerksamkeit aus dem zeitbasierten Denken herausholt und ins Bewusstsein im gegenwärtigen Augenblick bringt.
    Die Funktionsweise können Sie sich ungefähr so vorstellen wie ein Schlaflied, das eine Mutter ihrem neugeborenen Kind singt, bei dem die Worte ohne Bedeutung sind, denn das Kind kann sie nicht verstehen. Wirken wird das Schlaflied, wenn der emotionale Inhalt das Kind beruhigt. Ganz ähnlich bestimmt sich die Wirksamkeit dieses Textes dadurch, ob er das Bewusstsein der Präsenz aktiviert und die Erfahrung des Bewusstseins im gegenwärtigen Augenblick einleitet.
    Wenn wir The Presence Process als praktische Erfahrung beginnen, verpflichten wir uns gleichzeitig uns selbst gegenüber, diesen Prozess auch abzuschließen. Diese Selbstverpflichtung ist nicht an Bedingungen gebunden, denn wir wissen ja gar nicht, wie die Erfahrung sein wird, bis wir den Prozess tatsächlich abgeschlossen haben. Teil I dieses Buches