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Die Kreatur

Die Kreatur

Titel: Die Kreatur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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rechnen?«
    »Nein. Sie haben einen kleinen Jungen bei sich. Das macht die Dinge komplizierter für sie und schränkt sie in ihren Möglichkeiten ein. Lass uns jetzt zuschlagen.«
    »Einen kleinen Jungen? Sie haben ein Kind?«
    »Kein Baby. Vielleicht zwölf oder dreizehn.«
    »Ach so. Das ist zu alt. Den kannst du ruhig umbringen«, sagte sie.
    Da sich die Lage jetzt zugespitzt hatte, konnte Benny bedauerlicherweise
nicht mehr damit rechnen, dass sie entweder O’Connor oder Maddison lebend erwischen würden. Dieser Job würde ihm keine Gelegenheit für die sorgfältigen Schnitzereien geben, die ihm Spaß machten und für die er außerordentlich begabt war.
    Drei Türen gingen von dem Flur ab. Eine war angelehnt. Benny trat sie auf. Ein Bad. Dort war niemand.
    Auf dem Fußboden hinter der zweiten Tür lag eine Leiche in einer Blutlache.
    In diesem Zimmer stand aber auch ein überdimensionales Modell einer Burg, etwa so groß wie ein Geländewagen. Irre. Man konnte nie wissen, was für seltsame Dinge man in den Häusern von Angehörigen der Alten Rasse finden würde.
    Dann musste die Tür, die Benny hatte zuschlagen hören, also die letzte am Ende des Flurs sein.
     
    Während Carson eilig die verschossenen Patronen in Michaels Schrotflinte ersetzte, schob Michael die Frisierkommode als zusätzliche Barrikade vor die verschlossene Tür.
    Als er sich umdrehte und ihr die Schrotflinte abnahm, sagte sie: »Wir können aus dem Fenster aufs Vordach steigen und von dort runterspringen.«
    »Was ist mit Vicky?«
    Obwohl es schmerzhaft war, den Gedanken in Worte zu fassen, sagte Carson: »Sie ist entweder weggerannt, als sie die beiden gesehen hat, oder sie haben sie erwischt.«
    Als Carson Arnie an der Hand nahm und ihn zum offenen Fenster führte, warf sich einer der Homunkuli draußen im Flur gegen die Tür. Sie hörte, wie Holz barst und ein Scharnier oder ein Schlossblech sich mit einem scharfen Klang verbog.
    »Carson!«, sagte Michael warnend. »Die Tür hält keine zehn Sekunden mehr.«
    »Los, aufs Dach«, sagte sie zu Arnie und stieß ihn zum Fenster.

    Sie drehte sich um, als die Tür unter dem nächsten Ansturm heftig erschauerte und eine Angel aus dem Rahmen herausriss.
    Kein gewöhnlicher Mensch konnte eine Tür so mühelos aufbrechen. Es hatte eher etwas von einem Nashornangriff.
    Sie hoben beide Schrotflinten.
    Die Tür war aus massivem Eichenholz. Während die Homunkuli sie aufbrachen, würden sie sie als Schild benutzen. Die Kugeln würden durch das Eichenholz dringen, aber weniger Schaden anrichten als ein unbehinderter Schuss.
    Beim dritten Anlauf riss sich die zweite Angel los, und der Riegel brach entzwei.
    »Hier kommen sie!«

65
    Nachdem er noch ein paar Minuten lang bei der Leiche des Replikanten von Pastor Laffite gesessen hatte, begab sich Deucalion aus der Küche der Pfarrei in die Küche von Carson O’Connors Haus, wo Vicky Chou bewusstlos in einer Wolke von Chloroform auf dem Fußboden lag.
    Ungeheurer Krach im oberen Stockwerk verhieß noch größeren Ärger, und daher betrat er von der Küche aus den ersten Stock und sah gerade noch, wie ein Typ seine Schulter in eine Zimmertür rammte, während eine Frau neben ihm stand und zusah.
    Er überraschte die Frau, riss ihr die Pistole aus der Hand und warf sie weg, während er die Frau bereits hochhob und sie ein gutes Stück weiter von sich schleuderte als die Pistole.
    Als der Typ sich wieder gegen die Tür warf und sie endgültig herausbrach, packte Deucalion ihn am Genick und am Hosenboden.
Er hob ihn hoch, drehte sich mit ihm um und schmetterte ihn gegen die Wand am entgegengesetzten Ende des Flurs.
    Die Wucht des Aufpralls war so ungeheuerlich, dass sein Gesicht die Gipsfaserplatten durchbrach und einen Wandpfosten fest genug traf, um ihn zu spalten. Deucalion schob von hinten nach, und der Pfosten gab ebenso wie der Rest der Wand nach, bis der Kopf des Mörders in Arnies Zimmer steckte, während der Körper nach wie vor im Flur hing.
    Die Frau kroch auf ihre Pistole zu, und daher ließ Deucalion den Typen mit dem Hals in der Wand stecken wie in der Guillotine und begab sich zu ihr.
    Sie brachte die Pistole an sich, drehte sich auf die Seite und gab einen Schuss auf ihn ab. Sie traf ihn, aber es war nur eine 9mm-Patrone, die sein Brustbein verkraften konnte, ohne ernstlich Schaden zu nehmen.
    Er trat ihr die Pistole aus der Hand, brach ihr dabei wahrscheinlich das Handgelenk und versetzte ihr einen Tritt in die Rippen und dann gleich noch

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