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Die Krieger der Königin: Falkenherz

Die Krieger der Königin: Falkenherz

Titel: Die Krieger der Königin: Falkenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Salz und Fisch auch den Duft von Blumen mit sich. Shore drehte sich mit einem Lächeln in dieselbe Richtung. Sie sagte nichts – nicht auf eine Art, die Lizzy hören konnte –, aber Loren lächelte auf sie hinab.
    »Wir gehen in einer Minute weiter. Sie wird schon nicht weglaufen.«
    »Ich wünschte, ich könnte sie hören«, meinte Lizzy.
    »Dafür musst du ihr Meister sein«, antwortete Loren selbstgefällig. Lizzy hatte dieses Auftreten schon immer gehasst. Loren hielt sich für etwas Besseres, weil sie eine Sylphe hatte. Lizzy hätte sie gerne darauf hingewiesen, dass der Krieger ihres Vaters ihr gesagt hatte, dass er sie liebte und dass sie seine Königin war. Er hatte es oft gesagt.
    Aber das würde auch nicht helfen. »Solie ist die Königin«, wäre Lorens spöttische Antwort, und obwohl Krieger dafür bekannt waren, dass sie nur zum Kämpfen und Ficken gut waren, war Ril anders. Ein Witz, der im Sylphental erzählt wurde – allerdings niemals in Hörweite ihres Vaters –, war, dass Ril wegen seiner Verletzung zum Kastraten geworden war. Und tatsächlich hatte er sie kaum angesehen, seit er verletzt worden war, dachte Lizzy bitter. Bis auf ein einziges Mal.
    »Wir sollten weitergehen«, sagte Lizzy zu ihrer Freundin. »Es sieht so aus, als hätten wir noch ein gutes Stück vor uns.«
    Loren verzog das Gesicht, aber sie beide waren daran gewöhnt, viel zu Fuß zu gehen: zur Schule und zurück, zu den Feldern und zurück … Sylphental besaß mehr Sylphen als jedes andere Königreich der Welt, aber sie waren keine Sklaven. Menschen mussten ihren Teil leisten, und beide Mädchen hatten schon mehr Mais und Früchte geerntet und mehr Samen gepflanzt, als ihnen lieb war. Und das zusätzlich zu der Arbeit im Familiengarten, mit den Hühnern und den Pferden. Lizzys Vater erklärte ihr immer wieder, dass es gut für sie war. Nicht, dass er sich je beteiligt hätte. Aber sie hatte schon öfter gesehen, wie er bei schwereren Arbeiten half.
    Natürlich hatten er und Ril in diesem Jahr die gesamte Pflanzzeit verpasst. Lizzy würde die Hälfte versäumen, und das hatte sie dieser Reise zu verdanken.
    Die zwei Mädchen rannten die steile Straße entlang. Shore hielt mühelos mit ihnen Schritt, und sie lachten, während sie Straßenmusikanten und Artisten, Gruppen alter Frauen in Schwarz und Männern mit schweren Körben auf den Schultern auswichen. So etwas gab es zu Hause nicht, und sie schwelgten in den Bildern, Gerüchen und Geräuschen. Hätte eine von ihnen Geld gehabt, sie hätten es wohl alles ausgegeben.
    Aber das taten sie nicht. Stattdessen folgten sie der Straße an Spitzkehren vorbei, die zu Häusern führten, die sich hinter hohen Mauern und schmiedeeisernen Toren verbargen, und dann vorbei an Läden mit Tausenden von Dingen, die keines der Mädchen jemals gesehen hatte. Nach einer Weile standen die Gebäude enger zusammen, und die Häuser und Läden wurden von Märkten verdrängt, die sich auf Fisch spezialisiert hatten. Die Mädchen nahmen sich an den Händen, um einander in dem plötzlichen Getümmel nicht zu verlieren, und Lizzy schaute sich nach einem Orientierungspunkt um, der sie wieder zu der Straße führen würde, von der sie gekommen waren.
    Einen Orientierungspunkt zu finden war einfach: die Statue eines Mannes auf einem steigenden Pferd, unter einer Laterne mit einer Glaskugel. Dort lief außerdem ein großer, schlaksiger Junge, dessen Haare ihm in die Augen hingen und der kaum älter war als sie. Er hatte sie bereits gesehen und winkte ihr zu.
    »Justin?«, keuchte Lizzy.
    Loren drehte sich um. »Was macht der hier?«
    Lizzy entschied, ein Flattern im Magen, von dem sie nicht wusste, ob es Aufregung oder Ärger war, dass er wahrscheinlich nach ihr suchte. Justin war der Sohn von Cal Porter, einem der ursprünglichen Wagenlenker des Tals und – wie er immer wieder gerne betonte – demjenigen, der Solie und Hedu zur Gemeinschaft gebracht hatte. Cal brachte außerdem sehr klar zur Sprache, dass seiner Meinung nach sein neunzehnjähriger Sohn den perfekten Ehemann für Lizzy Petrule abgeben würde, und das sagte er, seit man Lizzy dabei erwischt hatte, wie sie mit sechzehn Jahren Justin auf einem Erntedankfest einen Kuss gegeben hatte. Es war allerdings das einzige Mal, dass er sie geküsst hatte, und wahrscheinlich war das nur wegen zu viel starkem Apfelwein und ihrem Frust passiert – und es war nicht der einzige Kuss gewesen, den sie an diesem langen Abend erhalten hatte.
    Seitdem

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