Die Krieger der Königin: Falkenherz
Leon war es egal. Er drehte Ril und schaffte es irgendwie, ihn sich über die Schulter zu legen. Bewusstlos war der Krieger ziemlich schwer.
Leon betete, als er durch den Türrahmen trat, dass draußen keine Wachen warteten, sonst würden er und Ril wahrscheinlich getötet werden. Wass würde das Mädchen beschützen, wenn auch niemand anderen. Keiner war zu sehen. Leon schaute sich schnell um und führte die Gruppe über einen leeren, schmutzigen Platz. Von dort aus tauchte Leon in eine der Gassen ein, die er am vorherigen Tag erkundet hatte, während Ril damit beschäftigt gewesen war, sich als Prinz auszugeben. Ihre Besitztümer waren nur ein paar Häuserblocks entfernt, versteckt unter einem Holzstapel hinter einem Laden. In der Hoffnung, dass alles glattgehen würde, hatte Leon zusätzliche Kleidung für sie alle dort versteckt, genauso wie eine Reiseausrüstung. Ihre Pferde standen in einem Stall, ein Stück weiter. Und wieder hatte Leon für alle Fälle für vier Reiter vorgesorgt.
Ril wachte wieder auf, als Leon ihm ein wenig Wasser ins Gesicht spritzte, und Leon überließ ihn der Aufgabe, sich langsam seine Reisekleidung anzuziehen, während er sich um das Mädchen und Wass kümmerte.
»Wie hießt du?«, fragte er die Blondine und hielt Rils Mantel vor sie, während sie sich anzog. Hinter ihnen kämpfte Wass mit seinen Hosen.
»Gabralina«, erklärte sie. »Kann ich jetzt nach Hause?«
»Ich fürchte, nein. Nicht mit ihm, und er wird dich niemals verlassen. Aber ich kenne einen Ort für dich. Dort wirst du in Sicherheit sein.«
Sie betrachtete ihn aus unschuldigen, süßen Augen. »Ist es schön dort?«, fragte sie.
»Wunderschön«, versprach er ihr, und zumindest das war keine Lüge. »Aber es ist eine lange Reise dorthin – mindestens einen Monat mit dem Pferd. Wir haben keine Wahl. Man wird euch jagen«, fügte er hinzu, als sie ihn fassungslos anblickte. Er warf einen kurzen Blick zu Wass, der beide Beine in ein Hosenbein gesteckt hatte und umgefallen war. Ril beobachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. »Das ist wirklich wichtig, Gabralina. Du musst mir zuhören.« Sie nickte. »Weißt du, was Wass ist?«
»Nein.«
»Er ist ein Kriegssylph – ein guter«, fügte er hinzu, als sie sofort verängstigt wirkte. »Er liebt dich und will wirklich dringend mit dir schlafen.« Leons Blick wurde hart. »Du darfst ihm nicht nachgeben, sonst passieren schreckliche Dinge.«
»Welche Art von Dinge?«, flüsterte die Blondine.
»Wirklich schreckliche Dinge«, antwortete er, um Zeit zu schinden. Jeder Instinkt in Wass würde ihn dazu drängen, mit ihr zu schlafen. Wenn er es schaffte, bevor er zur Königin gebracht und in ihren Stock aufgenommen wurde, wäre das wirklich schrecklich. Das größte Geheimnis des Sylphentals war, dass jeder Krieger ohne Königin, der mit seinem weiblichen Meister schlief, diese zur Königin machen würde, die fähig war, jede Sylphe, die nah genug gewesen war, um von dem ausgestrahlten Energiemuster aufgenommen zu werden, zu kontrollieren und zu fühlen. Auf diese Art war Solie Königin geworden, und sie war eine gute Herrscherin. Aber diese beiden wären ein Alptraum.
»Während du mit uns reist, möchte ich, dass du und Wass euch benehmt wie Bruder und Schwester. Lass dich von ihm nicht berühren, verstanden?«, sagte Leon.
Gabralina runzelte die Stirn und trat hinter seinem Mantel hervor, gekleidet in ein einfaches, baumwollenes Reitkleid und braune Schuhe. Ihre Haare glühten wie Gold, und ihre Kurven waren sogar unter den weiten Falten des Stoffes klar zu erkennen. Die Frau war umwerfend, und Leon fragte sich, warum sie je als Opfer ausgewählt worden war. Bei ihrem Aussehen hätte sie eher die Geliebte eines Adeligen sein müssen.
Sie schien Leons abschätzenden Blick nicht zu bemerkten. Stattdessen sah sie auf Wass herunter, der auf dem Rücken lag und versuchte, sich die Hosen über den Kopf anzuziehen. Ril wirkte, als wollte er den anderen Sylph töten. »Dürfen Wass und ich dort Sex haben?«, fragte sie.
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2
D as Königreich Para Dubh umfasste zehnmal mehr Fläche als Sylphental. Dutzende kleine Weiler und Dörfer waren in den Bergen verteilt, die einen Großteil seiner Fläche ausmachten. Der Mittelpunkt seiner Macht und seine architektonisch größte Errungenschaft war allerdings eine massive Stadt desselben Namens, die an den sanften Hügeln einer Meeresbucht errichtet worden war.
Obwohl Lizzy Petrule sich daran erinnerte, als Kind in einer
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