Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
ihre langen Röcke und fiel auf den Rücken, die Hand vor das blutige Gesicht geschlagen. Solie, die nur ein kleines Stück entfernt war, nahm eine schwere Porzellankanne von dem Tisch neben sich und schlug sie so fest wie möglich auf Salas Kopf. Das dicke Porzellan brach nicht, also schlug sie wieder und wieder zu, bis es schließlich doch zerschellte.
Der Schrei eines einzelnen Kriegssylphen war lang und hallte im Raum wider. Die Erleichterung, die darin mitschwang, war irgendwie schlimmer, als wenn es Verzweiflung gewesen wäre.
Solie ließ den Griff der zerbrochenen Kanne in das Blut auf dem Teppich fallen. Ihr Gesicht war weiß. Schmerzen huschten über ihr Gesicht, sie schluckte schwer und presste beide Hände auf ihren Bauch.
Mace flog ins Schlafzimmer und nahm menschliche Gestalt an. Die Leiche auf dem Boden beachtete er kaum. Er ging zur Königin, hob sie hoch und trug sie aus dem Raum.
Gabralina packte Autumns Arm. Die Heilerin sah gedankenverloren auf sie herab.
»Ich habe sie tatsächlich geschlagen«, sagte Autumn.
»Das hast du.« Gabralina lachte. Es klang eher wie ein Schluchzen. Ihr Kleid war blutig und zerrissen, aber sie hatte keine Schmerzen. Autumn warf beiläufig das Messer neben dem zerbrochenen Krug in die Blutpfütze. »Ist sie tot?«, flüsterte Gabralina, die es nicht wagte, den Körper zu betrachten, der so nahe neben ihnen lag.
Autumn sah zu Sala und zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, dass sie je gelebt hat.«
Auch Bethas Kleid war zerrissen und voller Blut, obwohl die Haut an ihrer Schulter glatt und gesund war. »Geht es dir gut?«, flüsterte sie, als sie Gabralina auf die Füße half. Autumn stand ebenfalls auf. Gabralina wusste nicht, was sie antworten sollte, aber Betha schien keine Antwort zu erwarten. Sich gegenseitig stützend und erschüttert von den Geschehnissen, verließen die zwei Frauen das Schlafzimmer, wobei sie sorgfältig darauf achteten, nichts von dem zu berühren, was in der Pfütze aus Blut lag, die aufgehört hatte, sich auszubreiten.
26
S olie weinte, als Mace sie ins Wohnzimmer und zu einem Sofa in einer Ecke trug. »Warum wusstet ihr es nicht?«, jammerte sie und schlug mit ihrer zitternden Hand auf seinen Arm. »Warum konntet ihr nicht spüren, was sie war?!«
Sein Bedauern hallte in ihr wider. »Vergib uns, meine Königin.«
Solie schniefte. »Wo ist Hedu?«, schluchzte sie.
»Solie!«
Mace legte sie auf das Sofa, und dann sah Solie Hedu. Er humpelte und hielt sich am zersplitterten Türrahmen fest, um nicht zu fallen. Seine Gestalt war so perfekt wie immer, aber kleine Rauchwolken huschten über seine Haut. Hedu sah Solie an und fiel vor Erleichterung fast um.
Dillon fing ihn auf, stützte ihn und half ihm durch den Raum. Solie richtete sich auf und streckte schluchzend die Arme nach ihm aus. Im Türrahmen standen unzählige Kriegssylphen, die zu ihnen hereinstarrten.
Hedu fiel neben dem Sofa auf die Knie und warf sich in Solies Arme. Sie drückte ihn an sich und schluchzte, um dann aufzuschreien, als die nächste Wehe sie erfasste, schlimmer als jede zuvor.
»Du hast Schmerzen«, wimmerte er und hielt sie fest.
»So soll es auch sein.« Sie lachte, weinte aber sofort wieder.
Autumn trat neben sie, berührte mit einer Hand Hedu, um ihn zu heilen, während sie mit der anderen Solies Röcke hob. Die Heilerin musterte ihren Bauch und klopfte ihn ab. Solie sank erleichtert auf das Sofa zurück, als die Schmerzen nachließen. Sie spürte, dass das Baby kam.
»Warte!«, hörte sie plötzlich rufen. »Warte!«
Überrascht und voller Angst davor, was geschehen würde, sah Solie auf und entdeckte Salas andere überlebende Opfer.
Es war nicht überraschend, dass Ril später ankam als alle anderen. Er war so schnell durch die Stadt gerannt, dass die Energie in ihm brannte. Es war Lizzys Energie, da Ril sich geweigert hatte, Energie von Leon zu nehmen. Er bewegte sich mittels der Kraft von Lizzys Liebe. Er starrte zu dem Zyklon aus Kriegssylphen auf, der sich hoch am Himmel auftürmte, alle auf der Jagd nach einem der ihren.
Er fühlte ihre Wut und Verwirrung. Claw war ein Stockgefährte, und es gab keinen unter ihnen, der nicht spüren konnte, wie widerwillig er gegen sie kämpfte. All seine Gefühle lagen jetzt offen, denn alle Geheimnisse, die er auf Befehl hatte bewahren müssen, waren von seiner Meisterin selbst preisgegeben worden.
Sie wird Königin werden!, schrie Claw schluchzend. Sie hat Rachel umgebracht, um mich zu
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