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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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bekommen. Sie wird die Königin töten und mich zwingen, sie zu nehmen. Sie wird unser aller Königin werden!
    Sie hätten ihn umgebracht, daran zweifelte Ril nicht. Er hätte Claw selbst umgebracht, wenn es zum Schutz der Königin nötig gewesen wäre. So wie er Wass umgebracht hatte und jetzt mit diesem Schmerz leben musste. Claw stieg über sie alle auf und kämpfte sogar in dem Moment noch, als er die Geständnisse seiner Meisterin herausschrie und die anderen anflehte, es zu beenden, bevor sie es tat.
    Und dann schrie er anders.
    Ril konnte den Tod nicht spüren. Keiner der Krieger konnte das, da Sala ihre seltsame Seelenlosigkeit so lange vor ihnen verborgen hatte. Claw allerdings spürte es. Blitze durchzuckten ihn und färbten ihn für einen Moment gleißend weiß, bevor er fiel und in der Wolke aus Kriegern unter sich verschwand.
    Ril rannte durch die Trümmer eines Gebäudes, das irgendwann während des Kampfes zerstört worden war, umrundete einen hysterisch bellenden Hund, eilte zu der Wand, die den Garten der Königin umgab, und sprang darüber.
    Tötet ihn nicht!, schrie er und rannte direkt in den Sturm aus Kriegern. Sie berührten seine Haut wie kühler Nebel, während die Blitze in ihm sich danach verzehrten, sich ihnen anzuschließen.
    Er hat die Königin bedroht, zischte Frank irgendwo in der Masse. Das hat er nicht, gab Ril zurück. Seine Meisterin hat das getan, und sie ist tot. Jetzt, da er so nahe war, konnte er es über Claw fühlen.
    Er entdeckte den anderen Krieger in seiner menschlichen Gestalt auf dem Boden in der Mitte der Wolke. Seine Haare waren wieder blau, er zitterte am ganzen Körper, und in seinen Augen stand der Wahnsinn. Wenn ihr das nicht alle gewusst hättet, wäre er schon tot. Der Tod des Meisters brachte die Freiheit des Sylphen mit sich. Claw wäre nur noch in Gefahr, wenn er seinen Verstand verlor. Ril wusste genau, wie Claw sich fühlte. Er hatte seinen Verstand auch verloren, als er das Tor durchschritt und Leon das Mädchen umgebracht hatte, das seine Königin hätte werden sollen. Sie hatten ihren Frieden geschlossen, aber zuerst war er dem Wahnsinn verfallen. Und es war nicht Leon gewesen, der ihn daraus erlöst hatte.
    Solie schrie vor Schmerz, weil ihr Baby auf dem Weg in die Welt war.
    Ril riss Claw hoch, drückte den Krieger gegen seine Brust und schloss die Arme um ihn. Claw half ihm nicht, aber er wehrte sich auch nicht, sondern hing schlaff in Rils Armen, als er durch den Garten ins Haus geschleppt wurde.
    »Warte!«, schrie Ril. »Warte!«
    Solie sah ihm angsterfüllt entgegen. Sie hatte die Beine angezogen und gespreizt und die Röcke hochgeschoben. Ril konnte sie deutlich sehen, genauso wie den kleinen Kopf, der bereits zum Vorschein kam.
    Ril packte Claws Kinn, drückte seinen Kopf nach unten und in Richtung des Babys. »Schau!«, keuchte er. »Schau sie dir an! Sieh sie!«
    Solie schrie und presste, und Ril wandte den Blick ab, weil er die Geburt nicht sehen wollte. Auf diese Art hatte er seinen eigenen Verstand zurückgewonnen. Als er Lizzys Geburt zusah, hatte er sich an sie verloren. Sein Blick fiel auf Betha. Die Frau starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ril schaute die Frau und Mutter seiner Meister an und schloss die Augen, als er das Begreifen in ihren Augen erkannte. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

    Claw war zerstört. Da war er sich sicher. Rachel war tot. Wass, Galway und Justin waren ebenfalls tot. Jetzt war auch Sala tot. Er hatte ihren Tod gefühlt und nichts dagegen unternehmen können, und in dem Moment, als er sich sogar darüber gefreut hatte, war er zerbrochen. Nein, es war nichts übrig; er musste nur noch sterben. Dunkelheit. Er freute sich darauf.
    Aber da schrie Ril ihn an und befahl ihm, sie anzusehen. Wen sie? Es bedeutete ihm nichts.
    »Claw«, keuchte Solie plötzlich, »Claw, schau!«
    Befehle der Königin waren absolut. Claw konzentrierte sich und schaute hin, obwohl er es nicht wollte. Solies Haare waren verschwitzt und klebten an ihrem Gesicht. Sie klammerte sich an die Armlehne des Sofas und keuchte, während all ihre Muskeln vor Anstrengung zitterten. Zwischen ihren Beinen allerdings, zwischen ihren Beinen …
    Ein Baby glitt zwischen ihren Beinen heraus, ein blutiges, schleimiges kleines Mädchen, das sein Gesicht bereits zu einem Schrei verzogen hatte. Claw sah auf diesen perfekten, unberührten Geist hinunter, und er traf ihn wie ein riesiger Diamant, der in den Teich seiner Seele fiel. Er nahm ihn und

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