Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
panisch zu sein?«
»Sicher«, antwortete sie. »Lass mich nur …« Qualen durchschossen ihren Körper, und alle Muskeln in ihrem Bauch zogen sich zusammen. Sie beugte sich vor, sie konnte kaum atmen. »Aaahhhh!!!«
Hedu riss die Augen auf, und seine Gestalt löste sich in eine panische, formlose Wolke auf.
Solie!, kreischte er in ihren Gedanken.
Die Wehe verklang, und Solie sank keuchend zurück in die Kissen. »Hol die Heilerin«, stieß sie mühsam hervor. »Hol sie jetzt!«
Hysterisch folgte Hedu ihrem Befehl und ließ sie zum ersten Mal seit Monaten allein.
Drei Sylphen flogen über die Stadt. Eine war gewaltig und schimmerte weiß, die anderen beiden waren kleiner und bestanden aus mit Blitzen gefüllter Schwärze. Hedu, der bei weitem der Kleinste war, flog vor den anderen und zuckte nervös in der Luft hin und her.
Claw, der hinten flog, schickte einen Ruf an die anderen Krieger aus. Die Königin hat ihre Wehen bekommen. Sie wird verängstigt sein und Schmerzen haben. Folgt nicht ihren Rufen. Sie will sicherlich keine Gäste.
Als Antwort erklang ein Chor aus Glückwünschen und Zustimmung, dann richtete er seine Aufmerksamkeit nach innen. Ich habe den Kriegern gesagt, dass sie die Königin ignorieren sollen.
»Gut«, sagte Sala.
Sie sanken in Solies Garten herab. Hedu landete mit einem unsicheren Sprung in der menschlichen Form und rannte voraus, um die Glastüren zu öffnen. Von innen erklangen die schmerzerfüllten Schreie einer Frau, und er lief jammernd hinein. Autumn landete hinter ihm und setzte sanft ihre zwei Passagiere ab, während Sala von Claw freigegeben wurde. Dann stand er neben ihr, vollkommen gehorsam, vollkommen gebrochen. Die Heilerin schenkte ihm einen verwirrten Blick, und Sala trat vor ihn, um den Blickkontakt mit der Kreatur zu brechen. Sie konnte Autumn viel zu wenig einschätzen, aber Sala wusste Wege, wie man sie kontrollieren konnte.
Die Zeit war gekommen. Sie konnte nicht länger warten.
Heute Nacht würde sie zur Königin. Claws Wahnsinn, Wass’ Tod, Leons Rettung, Autumns Ankunft. Nichts davon spielte eine Rolle. Sala war ruhig und konzentriert, ihr Weg lag klar vor ihr, und niemand würde zu Solies Rettung herbeieilen. Nicht heute Nacht, wo alle mit Schmerzen und Angst rechneten.
Sala folgte den Sylphen und den anderen zwei Frauen ins Gebäude. Sie achtete nicht auf die wunderschönen Möbel im Privatbereich der Königin, sondern tastete in ihrer Schürzentasche nach der kleinen Dose mit Gift und dem Messer, das sie immer bei sich trug. Ihr war es vollkommen egal, dass die Leute das bei einer Frau unziemlich fanden.
Solie schrie, brüllte ihre Schmerzen heraus, und Hedu erschien im Türrahmen und winkte panisch nach ihnen.
Solies Schlafzimmer war groß, aber es gab nur ein breites Bett und einen Schrank, neben dem ein schwerer, gemütlich wirkender Stuhl mit einem Tischchen daneben stand. Die Vorhänge waren zugezogen, und der Raum wurde von einem ausgeklügelten System von Spiegeln erhellt, die das Licht einer Feuersylphe durch einen Lüftungsschacht in den Raum reflektierten. Das weiche Licht beleuchtete Solies schwitzendes Gesicht. Sie keuchte verzweifelt, hatte die Knie angezogen, und ihr Bauch wirkte riesig.
Sie starrte sie alle verängstigt an. Für einen Moment blieb ihr Blick entsetzt an Sala hängen, bevor er über Gabralina hinwegglitt und auf die Person fiel, die sie wahrscheinlich als Letztes zu sehen erwartet hatte.
»Betha?«
Die ältere Frau lächelte. »Ich habe fünf Töchter geboren. Leon und ich haben entschieden, dass du jemanden an deiner Seite brauchst, der weiß, was mit dir geschieht.«
Solie sackte erleichtert zusammen und streckte gleichzeitig verzweifelt die Hand nach Betha aus. Sala setzte sich auf den Stuhl, als Betha zu Solie trat. Gabralina stellte sich ans Fußende des Bettes und rang nervös die Hände. Beide Krieger blieben an der Tür stehen, Hedu war vollkommen außer sich, Claw stand neben ihm. Er war angespannt, aber Hedu war zu abgelenkt, um es zu bemerken. Autumn glitt zum Bett und ließ sanft eine Hand über Solies Bauch gleiten. Als das Mädchen erleichtert seufzte, stand Sala wieder auf.
»Ich hole ihr etwas zu trinken«, sagte sie in den Raum hinein und ging. Claw war der Einzige, der sie gehört hatte und ihr Verschwinden bemerkte.
Solie atmete befreit auf, als die Schmerzen abebbten, obwohl sich ihre Muskeln weiterhin krampfartig zusammenzogen. Aber sie konnte wieder denken und atmen. Dem Himmel sei Dank für
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