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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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viel Schaden konnten sie anrichten?
    Der Meuchelmörder starrte sie mit weitaufgerissenen Augen an, während er endlich begriff, dass sie seine Gefühle spüren konnte. Wahrscheinlich dachte er, sie könnte seine Gedanken lesen, denn sie sah und spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief. Er versuchte, sich tief in sich zurückzuziehen, um nichts mehr verraten zu können. Es war zu spät, und er war nicht besonders gut darin. Die Empathie der Sylphen konnte getäuscht werden. Jemand mit vollkommener Kontrolle über seine Gefühle konnte die Wachsamkeit der Krieger unterlaufen, aber dafür war Übung vonnöten, und die hatte dieser Mann nicht. Momente später war Solie sich bewusst, dass tatsächlich weitere Meuchelmörder unterwegs waren.
    »Wie viele?« Alcor hatte einst zwei Krieger ausgeschickt, um sie zu töten. Als das nicht funktioniert hatte, hatte er drei weitere, zusammen mit einer ganzen Armee, ausgesendet. »Zwei? Drei? Vier?« Sie starrte in sein bleiches Gesicht. Die Pupillen seiner braunen Augen waren erweitert. Sein Entsetzen stieg. »Vier weitere Meuchelmörder?« Sie sah zu Mace auf. »Es gibt noch vier weitere.«
    Mace knurrte, und sie hörte den Ruf. Außerhalb des Thronsaals brüllten die Krieger, und sie fühlte, wie ihr Hass über die Stadt glitt. Das war ihnen nur zum Schutz des Stockes erlaubt, aber der Stock war nun definitiv bedroht. War sie das einzige Ziel?
    »Hinter wem seid ihr noch her?« Die Machtstrukturen des Sylphentals waren kein Geheimnis. Solie war die Königin. Mace war das Oberhaupt der Krieger. Devon war ihr Sekretär. Galway führte die Oberaufsicht über Handel und Wirtschaft. Leon dirigierte so gut wie alles andere. Ein halbes Dutzend weiterer Leute waren mit kleineren, aber nicht weniger wichtigen Aufgaben betraut. »Ihr seid hinter dem Rat her«, vermutete sie und wusste, noch während sie sprach, dass sie recht hatte. »Schick Krieger, um die Ratsmitglieder und ihre Familien zu schützen.« Mace nickte, und Solie wandte sich an Hedu. In der Welt der Sylphen gewann gewöhnlich der älteste und mächtigste Krieger die Gunst der Königin und damit das Recht zu herrschen. Hedu hatte das umgangen, aber nur in gewissem Maß. Er beugte sich Mace genauso wie jeder andere Krieger, und sie wusste, dass es ihm nichts ausmachte. Er war lieber bei ihr, als die Verantwortung zu übernehmen, die Mace auf seinen Schultern trug.
    Im Moment allerdings konnte er etwas tun, das Mace unmöglich war. »Geh zu Galway«, sagte sie.
    Galway konnte überall sein, aber der Trapper war sein Meister. Hedus Muster war an ihn gebunden, wie die Muster der meisten Sylphen an Solie gebunden waren, wenn auch in geringerer Wichtigkeit. Aber Galway konnte Hedu Befehle geben und ihm seine Energie als Nahrung zur Verfügung stellen, und durch diese Verbindung konnte Hedu ihn finden.
    Hedu nickte und beugte sich für einen schnellen Kuss vor, bevor er sich in Rauch und Blitze verwandelte und durch die Tür verschwand.
    Solie wandte sich wieder dem Mörder zu. Sein gesamter Widerstand war verpufft, und er starrte sie vollkommen erstaunt an.
    »Woher wusstet Ihr das?«, wimmerte er. »Woher könnt Ihr das nur wissen?«
    »Weil ich es weiß«, antwortete sie und trat näher. Mace spannte sich an und packte den Gefangenen fester, bis er das Gesicht verzog. »Und jetzt erzähl mir, wonach genau wir suchen müssen.«

    Hedu flog hoch über das Tal und ignorierte den Wind, als er sich mit weit ausgebreiteten Flügeln seinen Weg durch die Luft bahnte. Unter ihm erstreckte sich über hundertfünfzig Kilometer oder mehr das Sylphental. Das Land war grün und fruchtbar, die Ernte gut, die Herden waren groß. In der Mitte, in der Nähe der Stadt, lag ein See, und überall verteilt standen kleine Farmen, verbunden durch saubere weiße Straßen.
    Jenseits des Tals lagen die grauen, staubigen Schieferebenen. Sie bestanden aus zerstörtem Stein und Sand, übersät mit grauen, niedrigen Büschen, der einzigen Vegetation, die sich dort halten konnte. Diese Ebenen hatten die Ausmaße eines Königreichs und waren einst genau das gewesen, bevor ein Krieg zwischen den in ihrer Macht nicht begrenzten Kriegssylphen alles zerstört hatte. Jahrhundertelang unbewohnt, war das Tal aus der toten Erde entstanden. Elementarsylphen hatten das Leben zurückgebracht, und ihr Stock, ihr Volk, würde sich weiter ausbreiten, bis die gesamten Schieferebenen seiner Königin gehörten.
    Hedu dachte nicht darüber nach, wie lange das dauern

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