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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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würde. Er stieg hoch auf, so dass die Stadt winzig unter ihm lag und die Einwohner bloß noch Punkte waren, höher noch als selbst die Luftsylphen bei ihren Spielen. Dort schwebte er in der eisigen Kälte und streckte seine Sinne aus.
    Solie war leicht zu finden. Sie war die Königin, vorrangig für jede Sylphe. Aber tief in sich trug er auch ein zweites Muster. Ohne Verbindung an einen Sterblichen konnte keine Sylphe in dieser Welt überleben, und selbst wenn es möglich gewesen wäre, ohne Menschen wären sie verhungert. Die Energien dieser Welt hätten Hedu umgebracht, nur die der Königin oder Galways konnte er aufnehmen. Jede Sylphe hatte neben der Königin noch einen weiteren Meister; Solie hatte nicht genug Energie, um sie alle zu nähren, und sie konnte ihnen auch nicht die Liebe geben, die sie alle brauchten. Sylphen blühten durch Aufmerksamkeit auf, und bei Kriegern war es die Aufmerksamkeit einer Frau, nach der sie sich sehnten. Nachdem Hedu bereits Solie als Geliebte hatte, hatte er sich als zweiten Meister für einen Mann entschieden, dem er vertraute; den ersten Mann, dem er je hatte vertrauen können.
    Er fühlte Galway im Osten, in den Bergen, welche die Grenze zum Königreich Para Dubh bildeten. Galway jagte und stellte in den Wäldern dieser Berge Fallen, wie er es immer getan hatte. Inzwischen war es eher ein Hobby als eine Notwendigkeit, aber Hedu nahm nicht an, dass er es je ganz aufgeben würde.
    Hedu flog auf ihn zu, so schnell wie der Wind in den Bergen. Die Schieferebenen schossen unter ihm hinweg und stiegen langsam an, bis sie am Fuß des Berges plötzlich endeten. Kiefern erhoben sich an den Bergflanken, und Hedu schoss über sie hinweg. Die Blitze in ihm zuckten, während er direkt auf seinen Meister zuhielt.
    Galway saß an einem kleinen Lagerfeuer und häutete einen Nerz. Er war ein großer Mann mit einem langen, grauen Schnurrbart, obwohl der Großteil seines Kopfhaares bereits verschwunden war. Er sah auf, als Hedu vom Himmel stieß und seine menschliche Form annahm.
    »Was ist los?«, fragte der Trapper und zog eine Augenbraue hoch.
    Hedu projizierte seine Gefühle genauso zu Galway wie zu Solie, ohne auch nur darüber nachzudenken. Der Mann blieb trotzdem vollkommen ruhig, als wäre alles normal. Galway war sogar ohne Gefühlsaufwallung in den Kampf gezogen. Das war eine der Eigenschaften, die Hedu besonders an Galway mochte. Er selbst verstand Ruhe nicht ganz.
    »Jemand hat versucht, Solie zu töten«, erklärte Hedu ihm. »Es war witzig.«
    Jetzt wanderte auch die andere Augenbraue nach oben. »Witzig?«
    »Na ja«, wich Hedu aus, »nicht für den Mörder.«
    Galway rieb sich das Kinn. »Ich glaube, du solltest mir das besser erklären, Hedu, und sei so lieb, fang diesmal am Anfang an.«
    Hedu grinste ihn an. Er mochte es, Leute aus dem Konzept zu bringen. Die Tatsache, dass ihm das bei Galway nie gelang, machte den Mann nur unterhaltsamer.
    Die Nachricht, dass seine weitläufige Familie in Gefahr sein könnte, erregte aber Galways Aufmerksamkeit. Er richtete sich auf und musterte den Krieger. »Ist meine Familie in Sicherheit?«, verlangte er zu wissen.
    »Sicher«, neckte Hedu ihn. »Wass passt auf sie auf.«
    Galway wirkte wenig beeindruckt.
    Hedu grinste breit. Wass war der neueste Krieger im Tal. Er war aus Yed gekommen, statt von den Priestern des Tals beschworen worden zu sein. Und er war dafür bekannt, dumm zu sein. Hedu mochte ihn. Man konnte ihn leicht übertölpeln, aber er blieb nie lange wütend.
    »Ich hoffe, er ist nicht der Einzige«, sagte Galway. »Wass würde ich nicht mal ein Hühnerhaus bewachen lassen.«
    Hedu lachte leise und zuckte mit den Schultern. »Mace hat sich darum gekümmert.«
    Galway nickte zufrieden und legte Messer und Tierbalg beiseite. Dann hob er den Wassertopf neben sich hoch und kippte ihn über das Feuer.
    »Was tust du?«
    »Ich komme mit dir zurück ins Tal.« Galway sah sich die kleine Sammlung von Pelzen und Trockenfleisch an, die er in seinem Lager vorbereitet hatte. Alles hing auf sorgfältig aus Zweigen gebauten Gestellen aufgereiht. Er seufzte.
    »Warum machst du dir noch die Mühe?«, fragte ihn Hedu. »Du musst nicht mehr hierherkommen.«
    »Warum machst du dir die Mühe, die Königin zu bewachen? Das musst du nicht.«
    »Aber ich will«, setzte Hedu an. »Oh.«
    Galway lächelte. »Schön, zu sehen, dass du nicht so dumm bist wie Wass.«
    »So dumm ist niemand«, erwiderte Hedu und blieb einfach sitzen, während er seinen

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