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Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Die Krieger der Königin: Schattenmacht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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aus seinem Mantel und strich ihr über den Bauch. Sie raffte ihren eigenen Mantel eng um sich und schoss in die Kammer der Königin.
    Ihre sechs Schwestern sahen zu ihr auf. Sie alle waren weiß und strahlten, und ihr halbes Dutzend Augenpaare folgten ihr geduldig. Sie waren kleiner als sie, machten aber bereitwillig Platz, als sie nach unten sank und zu einer Sylphe aufsah, die größer war als sie; sie war froh, wieder bei ihr zu sein.
    Du bist zurückgekehrt, sagte die Königin. Ihre Stimme rumpelte durch den Geist der zurückgekehrten Heilerin, als sich die große Sylphe streckte, so dass sie ihre Länge fast verdoppelte. Ihr neuester Gefährte, ein Krieger, dem sie aus einer Laune heraus eine verwirrende Lautkombination als Name verliehen hatte, ruhte in ihrer Nähe und musterte den Neuankömmling mit roten Augen.
    Ja, meine Königin, antwortete sie und fragte sich dabei für einen Moment, ob die Verärgerung in der Stimme der Königin wohl bedeutete, dass es anders gedacht gewesen war.

    Leon Petrule stand auf dem Deck der Morgenröte und suchte den endlosen blauen Horizont nach einem Zeichen von Land ab. Seit zwei Tagen flogen sie schon, durch die Luft getragen von der Macht einer uralten Luftsylphe. Aber sogar bei ihrer Geschwindigkeit würde es weitere drei Tage dauern, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Das war immerhin besser als die Hinreise. Diese Reise hatte sie Wochen gekostet, während ihr Schiff auf der Fahrt nach Süden an jedem Hafen anhielt, Passagiere absetzte, neue aufnahm und ständig den Angriff von Piraten riskierte. Das war ein Problem, das dieses Schiff nicht hatte. Piraten hatten keine Luftsylphen, um sie über die Wolken zu tragen, und selbst wenn es so gewesen wäre, sie besaßen auf keinen Fall Krieger. Leon schaute zu seinem Krieger, der nur ein paar Schritte entfernt stand. Ril war nicht mehr so mächtig, wie er es einst gewesen war – das verdankte er einer alten Verletzung, von der er sich nie erholt hatte –, aber er hatte immer noch die Kraft, jedes Schiff zu versenken, das sie bedrohte.
    Im Moment wirkte der Krieger nicht so, als fühlte er sich von irgendetwas bedroht. Der blonde Mann lehnte an der Reling, und die Frau neben ihm, Lizzy Petrule, um die er einen Arm geschlungen hatte, lehnte sich gegen den Krieger, den sie sich jetzt mit ihrem Vater teilte, obwohl ihre Beziehung zu ihm eine vollkommen andere war. Leon dachte mit Erheiterung und immer noch einer gesunden Portion Schock daran, obwohl er selbst sich sicherlich keine körperliche Beziehung mit dem Krieger gewünscht hatte. Die Erheiterung bezog sich auf die Tatsache, dass der Krieger überhaupt eine Beziehung wollte. Der Schock war der Erkenntnis geschuldet, dass er sie ausgerechnet mit der achtzehnjährigen Tochter seines Meisters haben wollte. Krieger waren sehr sinnliche Kreaturen, genauso sehr an körperlicher Liebe interessiert wie am Kämpfen, aber Ril hatte immer den Eindruck erweckt, als wäre er dagegen immun. Er war bei einem männlichen Meister geblieben, den er nie berührte. Anscheinend hatte er nur auf die richtige Frau gewartet. Leon schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung, wie Lizzys Mutter auf diese Enthüllung reagieren würde, aber er wollte lieber nicht im Raum sein, wenn der Stand der Dinge verkündet wurde. Er war ein mutiger Mann, aber er war nicht dumm. Betha hatte nichts gegen Ril, nicht grundsätzlich, aber sie hatte immer im Geheimen die Meinung vertreten, dass sie einen zu großen Teil ihres Ehemannes mit ihm teilen musste. Und jetzt verlor sie auch noch eine Tochter an ihn.
    Trotzdem. Lizzy war noch am Leben, und es gab keinen Zweifel daran, dass sie glücklich war. Leon war immer noch beseelt von der Tatsache, dass es ihnen gelungen war, sie zu finden. Sie war aus dem Hafen von Para Dubh entführt, nach Meridal verschleppt und dort als Konkubine an einen Harem für Kriegssylphen verkauft worden. Ril, der an sie gebunden war, seitdem sie sieben Jahre alt war, ohne dass jemand anderes, inklusive Lizzy, davon wusste, war fähig gewesen, ihr zu folgen. Ihm und ihrem Vater war es gelungen, sie nach Hause zu bringen. Es war nicht leicht gewesen, und sie hatten alle gelitten, aber sie waren am Leben, Lizzy war in Sicherheit, und sie hatten in der neuen Königin von Meridal eine Verbündete gefunden. Wie wichtig das war, musste Leon Solie so bald wie möglich klarmachen. Sie hatten fünfzig Krieger und fürchteten sich immer noch vor den Angriffen, die erfolgen konnten, sollten die anderen

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