Die Krieger der Königin
Hilfe eilte, würde er sie angreifen müssen. Das wäre eine furchtbare Situation.
Jasar ahnte nichts von Maces Gedanken. Er war einfach nur wütend über den Verrat seines Kriegers und wollte ihm weh tun. Aber körperlich konnte er das nicht. Mace würde keinen der Schläge fühlen, die er austeilte, also entschied der Höfling sich, ihn zu erniedrigen.
»Du wirst niemals wieder meine Befehle missachten«, zischte Jasar. »Du wirst dich nicht bewegen, außer ich befehle es dir, nicht denken, außer ich sage dir, du sollst es tun. Ich werde einen Weg finden, dir weh zu tun, und sobald es so weit ist, wirst du in endlosen Schmerzen leben, du Bastard.«
Maces Augen wurden ein wenig dunkler, aber er war froh darüber, dass er zumindest nicht zugeben musste, wie sehr er bereits litt.
Jasar wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und sah sich nervös um. Er hatte gehört und gefühlt, wie das Deck zerstört worden war, offensichtlich Maces Arbeit. Das bedeutete, dass die Generäle tot waren und er jetzt die Befehlsgewalt innehatte. Er würde dieses Schiffswrack umkehren lassen und zurück nach Eferem fliegen, und wenn es dem König nicht gefiel, würde er ihm Mace auf den Hals hetzen.
Weil er in dem Moment, in dem er ihn ausheckte, schon wusste, dass dieser Plan nicht umsetzbar war, musterte Jasar wütend den Krieger. Er hatte nicht mehr Angst vor ihm als vor einem gefesselten Kind. Mace hatte sich ihm widersetzt, aber er hatte offensichtlich nicht völlig vergessen, wer sein Meister war. Doch er konnte nicht mit einem Krieger aufbrechen und mit einem anderen zurückkehren, wenn seine gesamte Geschichte darauf beruhte, dass sein erster Krieger gestorben war.
Trotzdem, auch dieses Problem ließ sich umgehen.
»Hast du den Hund gesehen, der hier war? Also, du wirst dich in jedem Detail in diesen Hund verwandeln und du wirst in dieser Form bleiben und auf den Namen Shield hören. Verstanden? Du wirst mein Hund sein, und du wirst mir die Stiefel lecken.« Er streckte das Kinn vor. »Du bist jetzt mein Hund. Mein kastrierter Hund.«
Mace hätte fast angefangen zu weinen, weil er ein grauenhaftes Leben vor sich sah, ohne die Erleichterung, die er wenigstens kurzzeitig in den Körpern von Frauen gefunden hatte. Er jaulte verzweifelt, während sich seine Form veränderte und der Mann ihn weiterhin anschrie. Sein Körper verdichtete sich, das Metall verwandelte sich in schwarzes Fell, als er nach vorn fiel und auf vier Beinen landete. Bald schon war er ein knurrender, sabbernder Hund mit hängendem Kopf.
Plötzlich sprang Claw, der am zerbrochenen Mast nach oben geklettert war, als er Maces ersten Schrei gehört hatte, durch die offene Tür und Jasar Doliard direkt an die Kehle. Der Höfling kreischte und wich in panischer Angst zurück. Urinflecken wurden auf seiner Hose sichtbar. Mace beobachtete alles, obwohl er wusste, dass es seine Pflicht war, diesen Mann zu verteidigen, sofort und ohne zu zögern … aber Jasar hatte ihm befohlen, nichts zu tun, außer er bekam einen neuen Befehl.
Claw klammerte sich an dem kreischenden Höfling fest, und seine Klauen gruben sich in die Arme und die Brust seines Opfers. Jasars Schrei wurde zu einem feuchten Gurgeln. Auf dem Boden zusammengekauert, fühlte Mace den Schmerz seines Meisters und beobachtete, wie Claw sich nach vorn warf und wie seine alptraumartigen Kiefer sich um den Kopf des Mannes schlossen. Mit einem schnellen Ruck riss er Jasar den Kopf ab.
Die Verbindung brach. Mace erschauerte und hätte fast den Halt an der Realität verloren. Er fühlte, wie er beinahe in die formlose Welt seines ersten Stockes zurückkehrte, aber die Muster von Solie und der Witwe hielten ihn. Er verwandelte sich mit einem Keuchen zurück in menschliche Form. Durch Jasars Tod waren all seine Befehle aufgehoben.
Claw beobachtete ihn, die klauenbewehrten Arme fast ehrerbietig vor dem Körper. Nervosität und ein Gefühl der Kapitulation gingen von ihm aus.
»Danke«, sagte Mace, und die Aura des anderen Sylphs verlor die Nervosität. Immer noch zitternd, stand Mace auf und schaute auf die Leiche seines Meisters hinab. Nach all den Jahren der Knechtschaft empfand er nur eine tiefe Abneigung und Bedauern darüber, dass er den Mann nicht selbst hatte umbringen können.
Er wandte sich ab und durchsuchte seine Umgebung mit seinen Sinnen. Im hinteren Teil des Stockes, wo die Lagerräume lagen, wurde noch gekämpft. Mace fühlte Angst und Schmerz, zusammen mit einer unglaublichen
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