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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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sich wieder normal benahmen. Devon begriff, wie angespannt alle tatsächlich gewesen waren. Die Gemeinschaft hatte Angst vor einem weiteren Angriff. Und dafür hatten sie auch gute Gründe. König Alcor würde sie hier nicht haben wollen, auch nicht auf dem nutzlosen Land, das sie nur mit Hilfe ihrer Sylphen bestellen konnten. Der Angriff, den diese Menschen fürchteten, würde irgendwann kommen … und Devon war jetzt einer von ihnen. Die Männer kehrten in ihre Betten zurück. Die Spannung hatte nachgelassen. Devon starrte Airi an. »Was ist passiert?«, fragte er.
    Etwas Gutes. Der Stock ist ganz.
    Er wollte gerade fragen, was das bedeutete, und bemerkte auch verwirrte Mienen bei anderen Meistern, die zweifellos ebenfalls gerade ihre Sylphen befragten, als er einen Schrei hörte. Die Männer erstarrten. Der Schrei klang wütend, nicht verängstigt. Es war die Witwe Blackwell, die sich ihren Weg durch die Menge bahnte. Offensichtlich suchte sie nach jemandem.
    Ein Mann grinste. »Noch ein Kind verloren?«
    »Wag es nicht, zu lachen«, blaffte die Witwe. »Zwei von ihnen liegen nicht in ihren Betten. Der neue Junge und das Mädchen. Ich werde ihnen das Hinterteil gerben!«
    Die Männer lachten und rissen Witze über die Teenager, aber Devon spürte, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief. Er starrte in die Dunkelheit. »Hedu, was hast du getan?«, flüsterte er.
    »Was?«, fragte Galway.
    Da Devon über die Klippe starrte, war er der Erste, der den Kriegssylph sah, die schwarze Bewegung in der Dunkelheit und ein Aufflackern glühender Augen. Einen Moment später landete Hedu am Rand der Klippe. Sein Mantel wurde zurückgeschlagen und enthüllte Solie in ihrem Nachthemd, dann nahm er wieder menschliche Form an. Es ging so schnell, dass Devon die Verwandlung nur sah, weil er an die richtige Stelle schaute, aber jeder hörte Solies erschrockenes Keuchen.
    Männer, die gerade in ihre Betten zurückkehren wollten, drehten sich um und entdeckten das Paar, genauso wie die Witwe.
    »Wo wart ihr?«, donnerte sie. »Sich im Nachthemd mit einem Jungen nach draußen zu schleichen! Was hast du dir dabei gedacht?«
    Sie stürmte auf das Paar zu. Die Männer beobachteten grinsend die Szene. Galway lachte leise, aber Devon spürte, wie sein Herz anfing zu rasen. Er wollte die Frau warnen, doch er hatte Angst.
    Die Witwe wollte Solies Arm packen, aber Hedu trat dazwischen. Sogar Airi war verschwunden. Plötzlich waren nirgendwo Sylphen zu sehen. Ihre Meister spürten ihre Abwesenheit, wurden unruhig und ihre Furcht kehrte zurück. Die Witwe bemerkte davon nichts.
    »Tritt zurück«, warnte Devon und legte eine Hand auf Galways Brust, um ihn zurückzudrängen. Der Trapper ließ es verwirrt geschehen.
    »Was ist hier los?«, verlangte Morgal, irgendwo in der Dunkelheit hinter ihnen, zu wissen. »Hat irgendwer eine Sylphe?«
    »Werden wir angegriffen?«, rief jemand. »Die Sylphen sind verschwunden.«
    Die Sylphen sind nicht dumm, wollte Devon sagen. »Tretet alle zurück«, sagte er mit trockenem Mund, diesmal lauter.
    Hedu sah die Witwe mit ausdrucksloser Miene an. »Fass sie nicht an«, erklärte er.
    Die Witwe erstarrte, doch ihr Blick war unerschütterlich auf ihn gerichtet. Innerhalb von einem Moment erging es allen so. Es war kein Hass, aber die Aura war riesig und drohte mit Gewalt. Devon war wie erstarrt vor Angst. Mach nie einen Krieger wütend – mit dieser Lehre war er aufgewachsen. Halte dich von ihnen fern. Jede Faser in seinem Körper wusste, dass sonst der Tod drohte.
    Hedu starrte alle an. Der Krieger hatte einen Arm um Solie gelegt, sie eng an sich gezogen, und seine Haltung war eindeutig: Niemand durfte sich ihr nähern. Sie sah zu ihm auf, legte ihre Hände auf seine Schulter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er lächelte, und seine Aura verschwand.
    »Hedu wird mich jetzt zu meinem Zelt zurückbringen«, erklärte sie der Witwe. Dann lief das Paar händchenhaltend davon, Hedu ein wenig hinter Solie. Bewaffnete Männer traten zur Seite, um sie durchzulassen, und die beiden verschwanden in der Dunkelheit.
    Devon fühlte, wie seine Knie weich wurden. Die Witwe starrte die Versammlung um sie verwirrt und ängstlich an.
    Morgal drängte sich aufgeregt nach vorn. »Hat das sonst noch wer gespürt? Was ist passiert?« Er schaute sich um, aber niemand sagte etwas.
    Devon kehrte mit zitternden Beinen zu seinem Zelt zurück. Galway folgte ihm, sah Devons Miene und stellte keine Fragen. Devon war froh darüber. Sobald

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