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Die Krieger der Königin

Die Krieger der Königin

Titel: Die Krieger der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. J. McDonald
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Ihm gefiel das Konzept vom Ausschlafen, aber es schien nie zu funktionieren. Nachdem sie zu dieser Reise aufgebrochen waren, war er jeden Morgen mit der Sonne aufgestanden, hatte seine Ausrüstung zusammengepackt und sein Frühstück vorbereitet. Bei all dem hatte er genug Lärm verursacht, dass Jasar widerwillig aufstand und Mace befahl, Frühstück zu machen und hinter ihm aufzuräumen. Er hatte den Krieger sogar gezwungen, ihn zu rasieren, bevor er sich widerwillig bereit erklärt hatte, aufzubrechen. Sie hatten dieses Ritual inzwischen auf ungefähr eine Stunde verkürzt, aber trotzdem trieb es Leon fast in den Wahnsinn.
    An diesem Morgen wachte er auf und öffnete die Augen, um einen Blick auf die Stelle über seinem Kopf zu werfen, wo Ril auf den Satteltaschen saß. Der Vogel ignorierte ihn und starrte auf etwas im Camp. Leon rieb sich die Augen, rollte sich herum und schaute ebenfalls dorthin.
    Mace brach das Lager ab. Der Krieger hatte bereits den Großteil der Ausrüstung eingepackt, und beide Pferde waren gesattelt. Leon beobachtete ihn überrascht und fragte sich, was Jasar wohl zu diesem Befehl getrieben hatte. Aber der andere Mann lag immer noch schnarchend in seinem Zelt.
    Während Leon zusah, stampfte Mace zu dem Zelt, zog die Stange aus dem Boden und fing an, den Stoff zu falten. Jasar schnarchte einfach weiter. Leon hob eine Augenbraue. Mace trug das Zelt zum Packpferd, verstaute es und kam zurück. Er packte einen Zipfel von Jasars Decke, riss sie von seinem Meister herunter und fing an, auch sie zu falten. Jasar wachte auf. Halb nackt im Dreck liegend, fing er an, unflätige Flüche zu kreischen, aber der Krieger ignorierte ihn und verpackte die Decke.
    Es war surreal. Krieger taten nichts aus eigenem Willen, außer jemanden zu töten. Aber Mace brach das Lager ab. Er stampfte in Leons Richtung, und Leon rollte sich von seinem Bett, bevor der Sylph ihn ebenfalls auf den Boden werfen konnte. Mace rollte auch seine Decke auf und trug sie zusammen mit Leons Satteltaschen zu seinem Grauen. Das war das erste Mal, dass so etwas geschah.
    Ril, der zur Seite geflogen war, landete auf Leons Schulter und warf ihm einen Blick zu, der Leons Verwirrung spiegelte.
    »Mace!«, kreischte Jasar. »Du Bastard! Hör auf, meine Sachen wegzuräumen!«
    Mace ignorierte ihn.
    Leon sprang auf die Füße und legte eine Hand auf Ril, der durch und durch angespannt war. Dieser wich zurück und starrte auf die breite Rüstung, auf Mace.
    »Schaff deinen Hintern hierher!«, befahl Jasar und zeigte auf den Boden vor sich.
    Mit einem Widerwillen, der Leon bei Ril nervös gemacht hätte, ging Mace zu seinem Meister, der ihn anschrie: »Hol mein Frühstück!«
    Mace kehrte zu den Pferden zurück, zog eine Handvoll getrocknetes Fleisch aus einer der Satteltaschen und warf sie in Richtung seines Meisters. Dieses Verhalten erschütterte Jasars blindes Selbstvertrauen. Er starrte verängstigt seinen Krieger an, dann schaute er zu Leon.
    »Was stimmt nicht mit ihm?«, fragte Jasar.
    Leon hatte nicht die leiseste Ahnung. Er hatte noch nie gesehen, dass ein Krieger sich so nah an der Grenze der Befehlsverweigerung bewegte. Er packte seinen Mantel und streichelte Ril, eine nervöse Geste.
    »Zieht Euch an und steigt auf Euer Pferd«, erklärte er dem Höfling. »Ich fühle mich hier nicht wohl.«
    Jasar sah sich auf der leblosen Ebene um. Sie hatten ihr Lager im Windschatten einiger großer Findlinge aufgeschlagen, aber es war trotzdem sehr kalt, und ihr Atem dampfte. Die Wolken über ihnen waren schwer von Schnee. Außer ihnen und vereinzelten grauen Büschen gab es kein Leben.
    »Sind wir in Gefahr? Will er deswegen, dass wir weiterreiten?« Diese Idee schien Jasar zu akzeptieren. Er kämpfte sich in seine Kleider und eilte schneller zu seinem Pferd, als Leon es je gesehen hatte.
    Mace übernahm die Führung, als sie aufbrachen. Er rannte fast über die Schieferebenen. Sie hatten noch vor dem Einbruch der Nacht das Ende der Straße erreicht, und der Krieger folgte einer seltsamen, aufgeworfenen Linie, die sich über die Ebene zog. Das Packpferd hinter sich, stampfte er los. Hinter ihm ritt Jasar, der, nachdem sich seine Nerven beruhigt hatten, anfing, sich über die Kälte zu beschweren.
    Leon folgte mit Ril ein wenig langsamer, da er dem anderen Krieger nicht zu nahe kommen wollte. Ril war so nervös, dass er nicht mit seinem Hass ausschlug, sondern Mace nur anstarrte. Es war ein sehr ungemütlicher Ritt.
     
    Solie erwachte in Hedus

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