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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sich wusste er den dröhnenden, fauligen Atem Trajan s, die Hitze des Feuers und des Nebels über dem Wasser, die Ungewissheit lag vor ihm, zusammen mit dem Schemen des Generals, und unter ihm war nichts als kaltes Gebirgsseewasser...
    Wie durch ein Wunder erreichten sie das andere Ufer und ließen sich einen Moment auf dem Rau nieder, um Energie zu tanken und sich von den Lasten des Kampfes zu erholen. Wie vor einer Leinwand sahen sie die Schatten der sterbenden Menschen vor dem Licht der Flammen, die Schreie und Kampfgeräusche waren wie aus weiter Ferne. Und Erleichterung machte sich in ihren Herzen Platz, wich jedoch sofort Angst und Verzweiflung und ihre Blicke suchten die Umgebung ab. Hier war es sogar beinahe noch kälter als im Wasser, nur trockener, kein Wind regte sich, der Fels ragte Zerklüftet und wie der Tot um sie herum auf, und zwischen diesem ganzen stand das große Tor der Hochländer, verlassen und geisterhaft. Stille war allgegenwärtig, die Geräusche des Kampfes versiegten, während auch der letzte Kämpfende starb und auch das Licht des Feuers erstarb, Leere und Trostlosigkeit, Ruhe, blieb...
    Kelt...
    Palax...
    Rocan suchte nach ihnen, erhob seine Stimme und sang leise und zaghaft, sprach ihre Namen aus und hoffte auf eine Antwort, Dunkelheit eroberte ihn und sein Singen verging, die Namen verhallten. Was war mit ihnen geschehen? Waren sie wirklich alle dahingeschieden? Waren die Abgesandten der Freitruppe nun endlich besiegt? Waren sie jetzt allein? Allein im Dunklen...?
    Das leise Geräusch von Wellen kam vom anderen Ufer, stießen gegen die Steine auf ihrer Seite. Leise, in einem plätschernden Ton, windstill und ohne Regung, ohne Licht. Wieder, und wieder, und wieder. Etwas kam näher, langsam und bedächtig...
    Rocan wagte nicht zu atmen, denn etwas schnürte ihm die Kehle zu, hinderte ihn daran die Luft einzusaugen. Er verfiel in völlige Bewegungslosigkeit. Schwer waren seine Beine, unglaublich schwer. Die Nässe und Kälte zog an ihm und sein Blick war regungslos auf den Schatten gerichtet, der sich groß und massig durch die Wand aus Nebel schob, deutlicher wurde. Etwas watete durch das Wasser des Eisflusses, etwas riesiges. Und dunkles.
    Aber in Rocan glomm ein Hoffnungsschimmer auf. Es wäre doch möglich, wenn es einer seiner Freunde währe, der sich dort bewegte...
    Er wartete und die Stille schloss sich mit dem steten Laut der leichten Wellen zusammen, nichts konnte einen mehr überraschen. Er spürte die Bewegung Patrinells, der sich räusperte, während Anspannung sein Äußeres beherrschte. Ein dünner Fanden Blutes lief aus der Wunde, welche die abgebrochene Spitze des Messers ihm zugefügt hatte, die immer noch tief im Fleisch steckte. Es war, als würde er zittern, als hätte ihn die Kälte und Schwäche übermannt und er hatte Mühe, aufrecht zu bleiben, während der schwere Körper des Druiden gegen seine Seite drückte; er hatte ihn neben sich gelehnt.
    Plötzlich lichtete sich der Nebel mit einem Mal, aus den dichten Schwaden trat eine Kreatur.
    Kein Mensch.
    Kelt strahlte Totenleere aus. Er blutet aus vielen Wunden und seine Augen waren mit Schwärze gefüllt. Sein dunkelblondes, zu mehreren Zöpfen geflochtenes Haar war struppig und zerzaust, sein mund stand offen, als wolle er etwas sagen. Doch dann durchfuhr seinen Körper ein Zittern, das etwas Bestialischem glich und der stämmige Zwerg sank benommen auf die Knie.
    „Kelt...!“, hauchte Rocan und die Bewegungsunfähigkeit war mit einem Male gebrochen, der Stahl in seinem Körper hatte sich verloren, machte stechenden und beißenden Schmerzen Platz, die er sich - ohne es wirklich wahrzunehmen - im Kampf zugezogen hatte. Er rannte auf ihn zu, aber seine Bewegungen waren schlaff und abgehakt und er stolperte mehrmals. Dennoch lief er weiter, hatte das Gefühl, gebraucht zu werden, während Arth sich nicht rührte, fassungslos und mit offenem Mund starrte er in den Nebel, der sich wie von Geisterhand zu bewegen schien.
    Ein letztes Ächzen kam von dem Zwerg, drang dunkel, finster und endlich in Rocan s Gehirn ein und blieb darin haften...
    Verschwindet..!
    Eine Bewegung, scharf, unglaublich schnell und präzise, ein schwarzer Blitz aus dem Nebel heraus. Und der Zwerg sank mit zertrümmertem Schädel ins Wasser. Das Rot der Blutstropfen sprenkelten Rocans fassungslosen Gesichtsausdruck. Erschrocken wich er zurück, ein Windhauch, wie von eisigem Feuer zischte an ihm vorbei und verfehlte ihn nur um Haaresbreite.

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