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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ehemals Dreihundert zu Boden gingen, Fackeln umgerissen wurden und die Luft vor Hitze zu brennen schien, schwer und unerträglich wurde. Sie atmeten den Schwefel und den Rauch verbrannter, toter Leiber. „Ich werde es müssen!“, gab er schließlich zu und ächzte unter dem Gewicht des Schwarzen. „Kannst du mir den Rücken decken?“
    Diesmal war es an Rocan zu nicken und keine Sekunde später rannten sie los, und bereits im Gehen beschwor er seine Magie herauf, ließ sie sich wie eine Rosenknospe entfalten, um sie dann wie flackernde Flammenzungen durch die schwarze Menge gleiten zu lassen. Eine warme Welle durchflutete seinen Körper und der Zauber sammelte sich in seinen Fingerspitzen, explodierte in allen Farben und Formen und umschloss mit schützender Wirkung die Flüchtenden. „Ans andere Ufer!“, hörte er den General brüllen, dann erschallte ein eisiges Klirren von Klingen, die aufeinander trafen und dann das Geräusch von zerbrechenden Knorren. Das Knurren eines besonders großen und gefährlichen Dämons wurde zwischen den Verwundeten laut, die eine Hand voll Kranken(denen es bereits wieder etwas besser ging), die sich am Boden liegende Schwerter und Spieße gegriffen hatten, zu schützen versuchte.
    Trajan.
    Der einzelne Name hallte dumpf und hohl in den Gedanken des Elfen wieder, Schallwellen, die mehr als nur einen Ton beinhalteten. Rasch blickte er sich um, sah einen Angriff kommen und sandte die Magie mit einem heulenden Aufschrei in die Richtung des Klauenhiebes. Schwarzes Leder zerfetzte und Dämonenblut und Schleim regnete auf sie herab; sie hatten die Wasser des Eisflusses fast erreicht. Dann erkannte er den hünenhaften, veränderten Hochländer, der sich mit einer schweren Kette bewaffnet gerade dreier Angreifer entledigt. Er war nicht mehr der, den der Junge einst gekannt hatte, er war jetzt viel größer und breiter, seine Muskeln waren schwarz und mit Geschwüren und dünner, lederner Haut und stellenweise mit Chitinplatten überzogen, auf denen sich in dunklen Strichen das Lodern der Flammen spiegelte, die seine Gestalt einrahmten und ihm die wahre Gefährlichkeit verlieh. Borstiges, struppiges Fell wuchs und quoll ihm an vielen Stellen des Körpers rostrot hervor und die Augen, Funken in dem tiefen Schwarz, waren wie besessen, hatten dennoch etwas menschliches in sich. Es schien, als ob doch noch ein Teil Trajan s für den Sieg kämpfte und die dunkle Seite versuchte niederzuringen, doch das fachte die lodernde Feuersbrunst noch weiter an und die Flammen begannen sogar schon auf dem Rücken des Großen wie lange Haare zu sprießen. Von ihm ging die unwahrscheinliche Hitze aus, Hörner waren zwischen zerrissenen Leder- und Hautspalten hervorgedrungen, reckten sich reichlich bizarr in den sich vorsichtig verziehenden Nebel. Einen Augenblick lang trafen sich ihre Blicke und es war, als ob das Schattenwesen loslaufen und ihn zerstückeln wollte, doch bevor dies geschehen konnte, fachte der Junge seine Magie ein erneutes Mal an.
    Stille!
    Der heiße Wind jagte urplötzlich von Rocans Finger, von dessen Gedanken geschaffen, heran und schlug dem Untier höllisch und brennend wie eine Sandsturmfront entgegen, rieb seine Glieder auf. Trajan taumelte, fasste sich doch im letzten Moment wieder, die Überraschung des Augenblicks war verflogen, und stemmte sich dem Brausen entgegen. Eine Sekunde lang schien es, als würde der junge Elf siegen, doch dann zerschmetterte der Dämon die Magie mit einem brutalen Wutschrei. Seine Pranke schnellte vor und ließ den Wind wie Glas zerbersten.
    Dann stürmte er los.
    Die Kette schwang bedrohlich über seinem behörnten Haupt.
    So schnell er konnte drehte sich Rocan wieder um, konnte es nach wie vor nicht fassen; seine Magie hatte versagt. Sein Blick wurde glasig, als sich Tränen der Wut und des Zornes in ihm sammelten und alles verwischte vor ihm. Er sah nur noch Patrinell, der den felsenbesetzten Hang hinunterhastete, Thronn auf den Schultern, seine Fäuste waren blutbeschmiert, die Klinge seines Messers steckte zerbrochen in seiner Wade. Dennoch humpelte er nicht. Auf dem schwarzen Wasser, auf dem sich der bewölkte Himmel und das lodern der Flammen spiegelten, kräuselten sich Wellen, und dann tauchten sie in die eisige Wand aus Nebel ein, der Frost umspülte ihre Hüften, sie begannen schwerer zu atmen. Ein Kribbeln durchfuhr seinen Unterkörper und blieb darin haften, als seine Glieder begannen taub zu werden und er einer Ohnmacht nahe war. Hinter

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