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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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quoll zwischen den wachsenden, nadelspitzen Zähnen hervor und ätzte in die Lippe hinein, brannte und franste die rosige Haut aus, denn der Wahnsinn tobte in ihm...
    Plötzlich zerriss der Mantel, der seinen Rücken überdeckte, pechschwarze, knochige Fortsätze stießen hervor, besetzt mit beinahe zwei Yard langen Kralle, die wie Spinnenbeine abstanden und sich zuckend bewegten. Eine dünne Schicht von Haut lag dazwischen, und dann breiteten sich die ledernen Schwingen dämonisch und majestätisch zugleich aus und das Schattenwesen trat hervor aus dem, was einst Thronn Warrket genannt worden war, die Krankheit hatte die Überhand genommen... 
     
     

20
    SCHATTENWESEN
     
    Sie waren da, plötzlich, unaufhaltsam, und der rötliche Schein ihrer verrückten Augen glomm wie feurige Sterne im Dunkeln. Man hörte das Schaben ihrer Klauen, ein stetiges Kratzen zwischen den Steinen und ihre Schreie gellten Schrill und dämonisch durch die Umgebung.
    Mit aller Macht rammte Patrinell dem Druiden seine geballte Faust ins Gesicht und schrie den Namen des Elfenjungen. „Rocan!“ Der Hexer sackte in sich zusammen, das Gesicht höllisch aufgequollen und stark blutend, doch der General wusste, dass es nicht Thronn war der blutete, sondern das Wesen. Kein einziger Hauch von Mitgefühl war in seinem Schlag gelegen, und er war hart wie Eisen aufgetroffen, hatten den Dunklen für wichtige Momente ins Reich der Träume befördert.
    Die Leute um sie herum rannten, die Krieger verteilten sich über das ganze Lager und spannten ihre Bögen, während die rechte Front von mit ledernen Schwingen Schlagenden angegriffen wurde. Zwei Verteidiger fielen unter der Wucht des Aufpralls, doch zwei neue rückten von hinten auf und stießen mit ihren Kurzschwertern nach den Dämonen. Ein reges Schlachtgetümmel entstand und die Kampfschreie von mit Adrienalin überschütteten Männern waren laut und durchdringen in der Luft, mischten sich mit denen der angreifenden Schattenwesen.
    Rocan glitt aus der Menge, gehüllt in einen schweren, oft geflickten Mantel aus grobem Leder, der feucht war vom wallenden Nebel und trat mit schnellen Schritten auf Arth zu, das Haupt wie ehrfürchtig gesenkt. Doch seine Augen ruhten auf dem Hexer, dessen Züge nun nur noch wenig menschliches in sich hatten. „Die Krankheit ist ausgebrochen!“, stöhnte der Soldat und zog mit hektischen Handbewegungen seinen Dolch aus dem Gürtel. Fast zur gleichen Zeit explodierten weitere Schmerzensschreie in der Mitte des Lagers und eine riesige, breitschultrige Gestalt sackte zu Boden, das Gesicht zu einem bösen Grinsen verzerrt und die Hände zu Klauen gekrümmt. Das bronzene Haar flackerte nur noch eine einziges Mal wie ein Tuch aus Seide, dann zerfiel es in dämonische Borsten und feingliederige Flügel zerstießen den Stoff seines Hemdes. Trajan. Der Kämpfer hatte gewusst, das seine Zeit kommen würde, dass er sich nicht mehr länger beherrschen konnte, und jetzt war es so weit, das dunkle Wesen in ihm hatte gesiegt, war auf eine bizarre Weise stärker geworden und hatte sich mit allem Nachdruck aufgebäumt, um den stämmigen Riesen einzunehmen. „Wir müssen den Fluss überqueren und den Passwall passieren! Die Silberseen sind unsere einzige Hoffnung!“ Rocan hörte die Stimme des Generals wie das Sausen des Windes in seinen Ohren, drängend und ohne wirklichen Zusammenhang und Grund, denn seine Augen waren auf Trajan gerichtet. Dieser hatte sich zu einem wahren Satan entpuppt, ungestoppt von den Kriegern hatte er bereits zwölf Verwundete niedergemetzelt. Und als ihm das Blut warm über die Lippen floss, genoss er es. Ein Schauer der Abwendung nach dem anderen durchfuhr den Elfen und schnell wandte er seinen Blick ab, betrachtete wieder das am Boden liegende Monster, zu dem Warrket geworden war.
    „Kannst du ihn tragen?“, fragte er mit Sorge in der Stimme, und seine Hände glitten über das zerschlissene Leder der Rüstung des Gefallenen, suchten nach einer Stelle freien Haut. Fast unmerklich berührte er die zu schwarzen Geschwüren aufgedunsenen Muskeln und sandte einen Strom Energie seiner eigenen Macht in den schlaffen Körper, um den wahren Menschen darin am Leben zu halten. Dieser trug jetzt einen Kampf aus und Thronn würde alle Kraft brauchen, um gegen das Biest in sich zu bestehen.
    Patrinell nickte ohne zu zögern auf seine Frage, und begann bereits den Bewusstlosen auf seine Schulter zu laden. Das Gewirr um sie herum wurde schlimmer, als immer mehr der

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