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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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durch einen Schleier, fühlen die frostige Nässe, die ihnen innewohnt. Yara hat sich beinahe ganz entkleidet; sie ist nur noch bekleidet mit einem feinen Hauch von Nichts, der sich um die linke Hälfte ihres Oberkörpers schmiegt, das feuchte, weiße Kleid, das sie trägt. Den größten Teil hat sie abgestreift und er spürt ihre weibliche Gestalt ganz nah bei sich. „Ich werde dich lieben, so, wie ich deinen Vater geliebt habe... Es wird nichts geben, was uns wird trennen können.“ Sie stöhnt leise und verbirgt ihr Gesicht in den Falten seines Hemdes, Tropfen von Wasser, kleine Rinnsale benässen seine Haut. Als von seinem Vater die Rede war, fühlt er nichts, keine Scheu, kein Erschrecken, kein Wiedererkennen. Er weiß nur, das Yara bei ihm ist, und das sie mehr ist, als er sich jemals erhofft hatte. Er glaubt, die Richtige gefunden zu Haben und schließt jetzt seine Arme fest um sie, als wäre sie ein Teil von ihm. Erst ist es, als umarme er einen Eisblock, doch schon nach kurzer Zeit gewöhnt er sich an das Gefühl, das Eis schmilzt dahin, erwärmt von seiner eigenen Hitze und es bleibt eine Erinnerung an allen Schmerz und Leid.
    „Ramhad...“ Das Wort, der erstickte, leise Ausruf, gilt nicht ihm, sondern etwas, das plötzlich hinter ihm stehen muss, sich ihm lautlos näherte. Aus dem Augenwinkel sieht er nun den flackernden Schein einer wärmenden Lichtquelle, aber er reagiert nicht darauf, will sie nur noch fester an sich pressen und schließt die Augen. Jedoch wird er mit sanfter Gewalt weggestoßen und sie entgleitet ihm. Er rührt sich nicht, während alle Wärme aus ihm fließt und sich in den Kühlen Strömen der Luft verliert, wieder kehrt diese unglaubliche Leere ein und das Dunkle in ihm erwacht, taumelt noch etwas schläfrig und als er die Lider öffnen will, sieht er Schwarz, und zwei rotglühende, verrückte Augen, wo er zuvor nach Yara s Gegenwart gespürt hat...
     
    Josias erwachte, blinzelte, da sich seine Augen erst an das blendende Licht gewöhnen mussten, und erblickte das schmale Gesicht eines jungen Mannes, das mit haselnussbraunen, langen Haaren umrahmt war. Es war der Elf, Irmin Bar Óus. Seine Augen leuchteten vertraut, doch die Umgebung war ihm fremd. Das Zimmer, in dem er sich auf einem Bett liegend befand, war groß, lichte und aus kunstvoll geschnitzten Hölzern gemacht. Ein kühler, frischer Wind wehte durch die seidenen Vorhänge, die man vor einen großen Balkon gespannt hatte, um die Kälte auszuschließen, dennoch waren sie nicht festgezogen und so bauschten sich die feinen Stoffe wie die Gestalten von Geistern. Er sah, dass es dort draußen zu einer Terrasse überging, deren Boden mit silbergesprenkelten Steinen verziert war, die ein Mosaik mit den bunten Blättern bildeten, welche von den Bäumen heranwehten, in den Farben: Rot, Gold, Gelb und Blassgrün. Das Geländer bestand aus geschnitzten Bäumen, die sich in anmutigen Kurven gen Himmel hoben und dort ein Dach aus ebensolchen Stützte, durch das sich Efeu und Weinstöcke rankten. Die Helligkeit ging von Laternen und Lampen aus, die auf der Dachterrasse platziert waren und die das Brausen und Toben eines kleinen Wasserfalls beschienen, der in einiger Entfernung von den Hängen des Kessels des Aróhcktals herabstürzten und sich im tiefen Flussbett des Warmakin schäumend sammelten, um von dort aus weiter nach Süden in den Rindsee zu fließen. Draußen herrschte Dämmerlicht und es war, als wäre der Tag bereits erloschen, dennoch war es hier im Zimmer hell genug, um zu denken, die Sonne würde noch an Stelle des Mondes weilen. „Wo...?“
    „Du bist in den Schlafräumen der Eszentirs.“ Die Stimme des anderen war warm und freundlich, dennoch hallte eine leichte Strenge mit, die aber mit Sorge verschmolzen war. Kajetan s Blick irrte umher, unfähig etwas genaues ins Auge zu fassen, denn erst jetzt spürte er den Schmerz der überall und vor allem in seinem Arm wohnte, brüllend und schneidend und er glaubte nicht, dass er sich würde bewegen können. Dennoch tat er es, erhob sich aus den Schatten seines Denkens und betrat eine für ihn völlig neue und fremde Welt, und das Licht umfing ihn schützend...
    „Bar...“, stöhnte er und wollte den Elfen an den Schultern packen, um sicherzugehen, dass er nicht im Fieber fantasierte. Er spürte die Hitze und den Schweiß auf seiner Stirn, die Nässe, die sich in all seine Kleider gesogen hatte.
    Doch Irmin stieß ihn mit sanften Fingern wieder zurück auf das Laken,

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