Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
die Welle aus Brausen und stockenden Rufen auf die der Elfen, die ihre Stöcke schnell bewegten und durch den Dunst pfeifen ließen, dann überschüttete sie der Staub. Holz krachte auf Metall, Männer fielen wimmernd zu Boden, große schwere Gestalten, keine Elfen. Stöcke brachen und Krieger wurden zurückgestoßen, doch die Armee unter Vivrens Befehl hielt stand, war bewegungslos wie eine Säule.
    Während er sich zusammen mit dem Ausbilder der Bauern den Übungskampf betrachtete - wovon nicht viel zu sehen war, denn der Staub stieg in dichten Wolken auf, die Kämpfer nur schwache Schemen in der Ungewissheit - versuchte er den Gedanken an Sephoría zu verschmähen. Sie hatten sich geliebt und es war das höchste der Gefühle für ihn gewesen, doch am Morgen danach war sie stur und schweigsam, ohne Witz, wie er sie in ihren Amtshandlungen kannte, ganz und gar eine Königin, die Befehle erteilte. Einer dieser war die Bitte, sie in Ruhe zu lassen, so zu tun, als wäre nichts gewesen, als wäre die gemeinsame Nacht, das Feuer, das in ihnen gebrannt hatte, nur eine Phantasie gewesen, ein Wunsch, der niemals Wirklichkeit werden konnte, denn es hing so viel von ihm ab. Er wusste, dass sie Kajetan liebte, und er hatte es gewusst, als er sie zum ersten Mal zusammen gesehen hatte, als sie vor den Türen des Ratssaales standen. Noch genau erinnerte er sich an ihren Gesichtsausdruck, als sie den Riesen angeblickt hatte, konnte das Funkeln in ihren Augen nie vergessen. Damals hatte er mehr als nur einen Schluck nehmen müssen, denn er hatte schon Jahre zuvor um ihre Hand gebettelt, ohne dass sie etwas davon gemerkt hatte, hatte ihr Geschenke gemacht und sie zu Ausflügen über das Meer mitgenommen...
    Die Sonne stand kurz vor ihrem höchsten Punkt, das Meer um sie herum glänzte in goldenen Farben, wo sich das Licht des Feuerballes spiegelte, die Hitze lag brütend über dem Wasser, erwärmte es, dennoch ging ein leichter Wind, der den Zustand linderte und den Schweiß auf ihren Häuten in Grenzen hielt. Er sah sie an, wie er sie immer ansah, mit einem bewunderten, interessierten Blick und zog die Beine an, legte die Arme darum, nachdem er die Ruder wieder in den Kahn gepackt hatte. Die dunkelgrüne Silhouette der Beargrweininsel lag parallel zu den Küstenklippen des roten Herbstlandes, zwischen ihnen die Meerenge von Kartan, die so viele Tücken und untiefen besaß, dass man nur mit kleinen Booten übersetzen konnte. Hier befanden sie sich, Arkanon Vivren und Sephoría Eszentir, die Prinzessin und der General. Und er blickte sie an, ohne etwas zu sagen, verträumt, verliebt und pausenlos, während der Wind in seinen handflächenlangen, goldblonden Haaren spielte, sie ihm ins Gesicht blies, das Gezeichnet von Wind und Wetter war, braungebrannt von der Sonne.
    Sie billigte seinen Blick, schien ihn kaum zu beachten, denn sie sah ihm in die Augen, versuchte sein Inneres zu durchqueren und nach seinem Herzen zu suchen. Dabei lag dieses in ihrer Hand und hätte sie seinen Blick auch nur oberflächlich betrachtet, hätte sie es gewusst, doch sie war zu tiefgründig, um jetzt noch auf das Rechte zu stoßen. Sie kauerte am Heck des kleinen Bootes, gekleidet in ihr purpurrotes Gewand aus Seegras, die Ragón-Mäntel hatten sie an der Küste gelassen. Sie erinnerte sich an den Zeitpunkt vor zwei Stunden, als er das Boot über die flachen, kleinen Ufersteine geschoben hatte, über den Strand, hinter dem sich die Klippen steil und hoch erhoben. Auf einem Felsvorsprung hatte er den größten Teil ihrer Kleider abgelegt und er musste ihr gut zureden, bis sie ihm endlich in den Kahn folgte. Sie war unsicher gewesen, denn die halbnackte, muskulöse Gestalt des Generals verstörte sie. Was würde er dort draußen mit ihr anstellen? Ja, sie gab es zu, sie hatte Angst gehabt. Und sie hatte es noch.
    „Ich liebe dich.“
    Die Worte rissen sie aus ihren Träumen, ihr Blick wurde erstaunt, beinahe entsetzt und in ihrem Bauch breitete sich eine unbestimmbare Leere aus, in die sich eine züngelnde Flamme zu brennen schien, die wuchs und an Feuer gewann, wenn er sie so anblickte. Es war der Augenblick der sie schockierte, der Augenblick der Wahrheit, der ihr wehtat, und sie zum gleichen Teil enttäuschte. Sie hatte gehofft, das ihre Freundschaft, ihre Liebe, auf andere Weise existierte, doch mit diesem Satz hatte er sie brutal geschlagen und sie trug bereits die Verletzungen von sich.
    Er prägte sich ihre Augen in dem Moment, als er es sagte, genau

Weitere Kostenlose Bücher