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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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sie erwachte, und Arkanon sie mit einem schelmischen Lächeln und einer gefälligen Geste begrüßte, antwortete sie ihm nicht auf sein ‚Guten Morgen, Táfuwirinu de Coror [12] .’, das aufmunternd und doch resignierend zugleich klang. Wenigstens in ihren Ohren. Sie hatte diese Nacht verbracht, ohne, dass sie mit ihrer Bürde - Königin der Elfen zu sein - konfrontiert wurde und deshalb gab sie etwas trotzig zurück:
    „Schon wieder benutzt Ihr die Sprache des Rates, Vivren. Unterlasst es!“ Ihr Ton war scharf und sie wies ihn eher wegen seiner Dreistigkeit, sie daran zu erinnern, zurück, als deswegen, weil er die Sprache der Alten benutzte.
    „Und was tatet Ihr, Mylady? Hörte ich Euch nicht vor Ekstase ‚Ie essu Riesó [13] !schreien?“, gab er spitz hinzu und zog die Brauen hoch, während er noch immer lässig in den Kissen lehnte.
    „Ihr habt ein loses Mundwerk, General.“, sagte sie und sah ihn mit Blicken an, die töten konnten. „Haltet Eure Zunge im Zaum, oder ich werde dafür sorgen, dass sie Euch bald fehlen wird.“ Mit einer übertrieben deutlichen Geste schob sie die blanke Klinge ihres Dolches in die lederne Scheide. „Ihr müsst mich mit jemandem verwechseln.“
    Erst sah er beinahe wütend auf sie herab, doch dann ordnete er seine Gedanken und zog es vor doch keine spitze Bemerk mehr zu ihren Worten zu machen. Griesgrämig biss er die Zähne zusammen und presste seine Lippen aufeinander, bis sie blau wurden. Noch immer konnte er das Kitzeln auf seiner Haut spüren, dort, wo sie ihn liebkost hatte. Er hatte ihre zierliche, zerbrechliche Gestalt wie einen Diamant gehütet und gehalten, ihre ebene, weiße, weiche Haut gestreichelt und sie billigend angelächelt und in seinem Blick war Liebe gewesen. Doch jetzt verschmähte sie ihn und er schaffte es kaum die Wallung von Gefühlen in sich zu erdrücken. Kläglich gab er nach und begann ebenfalls sich anzuziehen, bis Sephoría auf einen sachlichen Tonfall verfiel.
    „Welche Angriffstrategie schlagt Ihr vor, General?“, fragte sie, während sie die silbernen Knöpfe ihres Kleides zumachte und in den Spiegel sah, der an der Südseite des Raumes hing. Sich betrachtete sich dabei eingehend und fand sich nicht schön, sondern eher abstoßend. Ihre Haut war zu weich und die Knochen darunter zu deutlich abgebildet, dennoch zerbrechlich, beinahe wie Glas. Ihre Rippen waren deutlich zu sehen und ihre Figur knochig, eine Krankheit, die sie selbst mit Magie nicht schaffte zu heilen. Sie hatte das merkwürdige Gefühl, dass ihre mentale Kraft bei ihr nicht wirkte, sie nutzlos sei und deshalb würde sie nie das sein, was sie hätte sein können. Die Sucht hatte sie ergriffen, als sie an den Portalstufen des Hadesfelsen gefallen war und der eisige Hauch der Magie Sowem Dun s sie erwischt hatte und seit dem war sie sicher, nie mehr jemanden haben zu können, der sie liebte wie sie war. Sie musste ihre geschundene Gestalt vor den Blicken der anderen schützen, andere Elfenmädchen schienen geradezu perfekt im Gegensatz zu ihr, wenn sie in den Wassern des Warmakin badeten und sie schämte sich. Die Arme schlang sie um ihren Körper, während sie ins Wasser stieg, und fühlte, wie das Eis sie umfing, war sich sicher, dass die anderen Elfen hinter vorgehaltener Hand lachten und sich über sie lustig machten. Auch das war einer der Gründe, warum sie sich in ihre Gemächer nach dem Tod ihrer Mutter geflüchtet hatte, ihre Krankheit. Sie hatte die makellosen Körper der anderen gesehen, nackt und wunderschön, wie sie im Wasser spielten und das kühle Nass wie einen Regen aus Funken - da sich die Sonne in den Tropfen brach - in die Höhe schickten. Ihre Haare hatten sie wie güldene Schleier um sich gehabt, alle mit kunstvoll aufgesteckten Frisuren, in denen silberne Bänder geflochten waren. Jedoch sie hatte die dunklen Haare ihrer Mutter geerbt, anders als alle anderen Elfen. Wenn es auf den Markt oder zu großen Versammlungen ging, stach sie immer deutlich aus den anderen heraus, ein dunkelbrauner Schopf aus Tausenden von goldener Farbe.    
    Arkanon liebte sie auch mit ihren Macken, hatte zart über ihr hübsches Gesicht gestrichen und ihr gesagt, dass er sie liebte, und sie hatte ihn hingenommen, wie er kam und zugelassen, dass er in ihr versank. Doch in ihr hatte das Feuer der Liebe nicht gebrannt, keine Hitze hatte ihr Herz erwärmt, nur ihre Körper waren verschwitzt gewesen und die Nässe hatte sich in die Decke gesogen. War es nicht ein Grund seine

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