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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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Liebe zu erwidern, wenn er sie mochte, wie sie war?
    „Ich weiß noch nicht.“, antwortete er kühl. „Vielleicht werde ich mich ganz aus der Sache heraushalten, Mylady. Das Schlachtfeld ist mein Gebiet, nicht die Landkarte. Kümmert Ihr Euch mit Graf Morrogian darum.“ Er griff nach seinem Mantel aus Ragón und legte ihn sich geschickt um. „Ich werde gehen und das Gelände im Süden auskundschaften!“ Dann ging er, schnell und beinahe lautlos, nur das Geräusch der zufallenden Tür erinnerte an seine Anwesenheit, kühle Winde wehten von draußen herein, brachten Stimmen mit, die von den Dorfbewohnern stammten, die bereits langsam aus ihren Verstecken krochen und sich den Schweiß der Anspannung in der Nacht aus den Kleidern wuschen.
    Arkanon ging den Weg zum Marktplatz hinab, der Mantel wehte ihm um die Schultern, denn in den Ländern außerhalb des roten Herbstlandes war das Wetter den Monaten entsprechend anders. Während er seine Schritte die staubige Straße hinablenkte, vorbei an den Bauten aus Lehm, Holz und Stroh, bemerkte er den Andrang von Personen, die sich rüsteten; vermutlich hatte man ihnen erzählt, das die Elfen als Verstärkung eingetroffen waren und machten sich nun bereit ein weiteres Mal voller Anspannung in den Tod zu rennen. Schwerter funkelten im hellen Licht der Sonne, die sich aus den nebligen Dunstschwaden des frühen Morgens erhob, wenn die Leute Übungen mit ihren Waffen machten, sie kreisen ließen und sie dann blitzschnell vorstießen. Trotzdem merkte Vivren, dass es den Bauern - kürzlich zu Kriegern geworden - an Disziplin fehlte. Ihre Arme waren dick von der harten Arbeit auf den Seegrasfeldern nordwestlich von Mauradin und ihre Körper zum größten Teil muskulös, dennoch schienen sie wie Puppen, die man an Schnüren bewegt. Die Angriffe waren zu langsam und zu kraftlos, ein Tieflanddämon hätte in weniger als einer Sekunde ihnen den Garaus gemacht. Er entschloss kurzerhand sich darum zu kümmern und orderte eine Handvoll Elfenjäger zu ihm, die sich ihm zur Verfügung stellen sollten.
    Darrliong, Wye und Shilt stellten sich den mauradiner Truppen gegenüber und gingen in Kampfposition, während der Wind mit ihren langen, blonden Haaren spielte. Ihre Gesichter waren Ernst und ihre Hände ruhten auf Stöcken, die ihnen zur Verfügung gestellt worden war, gleich den Bauern, ihr Stand war fest und wie im Boden verwurzelt, nur ihre schlanken Oberkörper konnten sich windschnell bewegen. Der General erklärte mit einigen kurzen Worten allen, worum es ginge und was sie zu tun hatten: Die Dörfler sollten einen Angriff auf eine Gruppe von Wandlern nachspielen, um sich so mit der baldigen Position bekannt zu machen, und Die Elfen sahen, dass es den Menschen nicht an Ausdauer fehlte, sondern an Geschick und Mut mangelte. Sicherlich konnte ihnen das mit dem Mut niemand verübeln, doch war es ein Handicap im Kampf gegen die Grauen. Er musste ihnen beibringen sich mit dem Wind zu bewegen und mit der Natur zu verschmelzen, tief in ihr Innerstes zu greifen und nach dem Fünkchen Urgewalt suchen, dass jeder in sich trägt. Wenn sie es gefunden hatten, würde es sich ihnen offenbaren und sie mit einer Aura aus Frieden und Schutz umfangen, sie sicher bergen und sie vor jedem Angreifer schützen.
    Dann schickte er sie mit einer kurzen Handbewegung zum Angriff. Das kleiner Heer zögerte erst und suchte verkniffen nach einem Ausweg, der Gedanke an die Flucht war tief in ihr Gehirn eingebrannt und es kostete sie viel Kraft das zu überwinden. Zu viel Kraft. Ihr Ansturm würde kläglich und kraftlos werden, die Elfen würden sie schnell zu Fall bringen, ohne Schwierigkeiten und ohne auch nur einen Moment mit der Wimper zu zucken. Die Bauern rannten los, ihre Kriegsmäntel aus Leder und Metall um sich geschlungen und ihre schweren Schritte rasselten und klirrten auf dem staubigen Boden, der plötzlich in hohen Wolken aufschlug und sich wie Nebel verbreitete. Wolken von Dreck wallten und hüllten ihren Angriff ein und ihre Kampfschreie waren nicht laut und voller kraft, sondern eher Mittelmaß, brüchig und gezwungen. Die Staubwolke brauste heran, schien vorerst unaufhaltsam und das Geschrei mischte sich mit dem Aufruhr des Bodens und des Windes und wurde zu einer Einheit. Fest standen die Elfen, regungslos, immer noch fest verankert in der Natur, aus der sie ihre Magie und innere Kraft schöpften. Ein Elf ohne die Natur war wie ein alter, kranker Zauberer ohne Magie: nutzlos.
    Und danach brandete

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