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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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es so weit ist.“, antwortete er stirnrunzelnd. „Schließlich hat er uns ja hierher geordert. Und ich möchte hoffen, das Gundwart etwas von Kriegsführung versteht. Immerhin geht es ja um das Wohlergehen ganzer Völker.“
    Der junge Elf mit dem langen, hellbraunen Haar und den feinen Zügen nickte und seine grünblauen Augen funkelten gespannt. „Ich verstehe, was du mir sagen willst.“, murmelte er. „Wenn Gundwart das zu einfach sieht und auf die leichte Schulter nimmt, haben wir wenig zu lachen. Die Dämonen werden uns überrennen.“
    Dann hörten sie über den Saufgesang der Zwerge hinweg, wie die Tür zum Saal mit einem lauten Krachen aufgeschlagen wurde und eine große, schlanke, muskulöse Person mit rabenschwarzem, kurzgeschnittenem Haar trat herein. Sein Körper steckte in einer glänzenden Rüstung aus poliertem Eisen und er hielt etwas in der Hand, was den meisten Anwesenden Angst einjagte, wenigstens Wye musste erst einmal schlucken, bevor den erregten Worten des Königs lauschen konnte.
     
     

36
    DER HOHE RAT DES WESTENS
     
    „Verrat ist ein Verbrechen, das mit der Todesstrafe bezahlt wird!“ Gundwart warf den anderen Anwesenden im Saal einen gehässigen, verdonnernden Blick zu. Das dunkle Haar war voll Schweiß und klebte ihm wie flüssiges Pech am Kopf, seine Muskeln waren gespannt und der blankpolierte Panzer darauf schimmerte wie die Schuppen eines Fisches, seine Züge waren schneidend und auf eine gemeine Weise brutal und unbarmherzig. „Sollte es einer von euch auch nur ansatzweise wagen, etwas von den Vorkommnissen hinter meinen Mauern zu berichten, wird sein Blut bald die Streitaxt meines Henkers besudeln!“ Seine Stimme war zornig und aufgebracht, seine Finger hatten sich in etwas gekrallt, was ungefähr die Größe einer Kanonenkugel hatte, nur eingedellter und humaner geformt war. Als er auf der anderen Seite des Raumes angekommen war, mit dem wiegenden Schritt eines Berserkers, donnerte er das zerkratzte, zerstoßene Etwas auf die Fließen. Knochen knackten und mit dem gleichen, widerwärtigen Geräusch spritzte Blut aus dem menschlichen, mageren Haupt und tränkte den Stoff des roten Teppichs.
    Thronn zuckte zusammen, als das leblose Haupt auf dem kalten Stein zerschmettert wurde, er sah Augen unter verfilzten Haarbüscheln, in denen sich Todesangst wiederspiegelten und sogleich erhob sich ein Funken seiner neu erworbenen Magie in ihm. Er war jetzt ein Schwarzer, ein dunkler Läufer, wie Senragor Allagan es einst gewesen war, sein Vorfahre, der ihn in jener Nacht als Schatten aufgesucht hatte und ihn mit den wenigen Informationen, die ein Toter vergeben konnte, nach Trishol geschickt hatte. Gehe in die Stadt, und halte sie auf, hatte er ihm zugeflüstert, während er geschlafen hatte, hindere sie daran das Böse in den Herzen der Leichtgläubigen zu sähen. Aber vernichte jene Besessenen, in denen die Saat bereits begonnen hat aufzukeimen, denn: ist sie erst einmal aufgeblüht, wird sie dir zum Verhängnis werden. Er hörte die Stimme seines Vorfahren, wie die seine Vaters, weich, bekannt, nah und dennoch bedrängend und fremd, verweht im Wind, als würde der Sprecher jeden Moment von einer dunklen Macht entrissen werden. Magie lebte sogar noch im Tode weiter, denn dort war sie zuhause... Schnell unterdrückte er sein loderndes Bereitsein versuchte sich zurückfallen zu lassen, weit zurück in die tiefen Falten seines Umhangs, um seine mentale Kraft dort zu verstecken. Nachdem sich der König gesetzt hatte, erhob er dennoch seine Stimme, wirkte dabei wie eine Schlange, die man in eine Ecke getrieben hatte und die sich nun aufbäumte, sich wehrte und dennoch geduckt blieb - die Taktik des schleichenden Angriffs in der Verteidigung. Genau die richtige, um Gundwart zu besänftigen. „Werdet Ihr uns allen nun berichten, wie es um die linke Hälfte Gordolons steht?“, fragte er, wohl darauf bedacht nicht zu aufdringlich zu wirken.
    „Das werdet ihr!“, versprach Gundwart fest und hielt die goldenen Lehnen des samtenen Throns wie eine Waffe fest umfasst. „Doch zuvor soll die Geschichte des Bösen erzählt werden, jedes Volk so, wie es diese erlebt hat. Vielleicht werden Einzelheiten zu Tage kommen, die vorerst noch im Dunkeln verborgen waren.“ Er wartete einen Moment, dann sandte er seinen dunklen Blick zu einem der Zwerge, einem breitschultrigen, rotbärtigen Kerl, dessen Gesicht braun gebrannt und von Wind und Wetter gegerbt war, doch die stechendblauen Augen schienen

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