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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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zu seinem Neffen, um die Bestätigung seiner kommenden Aussage zu erbitten. „Ist nicht vor wenigen Wochen der junge Rune, Sohn des Königs des Hochlandes, plötzlich in der Nacht verschwunden? Waren Rykorn und Dario ihm nicht hinterher geeilt? Wurden die restlichen Überlebenden von Trishol nicht aus den Kellern geführt und am Pass des Landes dann niedergemetzelt? Sind nicht alle gestorben oder verschollen, die damals aufgebrochen waren, außer uns dreien, mir, Rocan, und den heute hier eingetroffenen Rune, in dessen Adern das Blut seiner Vorfahren und somit seine Bestimmung fließt?“ Starr blickte er immer noch zu Rocan, währen knisternde Stille im Raum herrschte, alles war wie zu Eis erstarrt, als sie die kalte Magie aus seiner Stimme spürten. Rocan nickte langsam, spürte, wie das Böse erneut Überhand über den Körper des dunklen Onkels nahm. „Ja, ich bin befallen,“, gab er schließlich zu und das dunkle Haupt senkte sich noch tiefer. „aber mein Geist ist noch nicht eingenommen. Mein Schärfstes liegt also noch in eurer Hand. Vertraut mir, denn ich werde euch aus all diesem Schlamassel herausführen. Wenn auch nur mit einer Hand, mit einem Arm, so weiß ich dennoch die Antwort auf all eure Fragen und die Lösung all eurer Probleme...“
    „Schweigt still, Hexer!“, schnappte der König. „Eure Zunge möge wahr sprechen, doch Eure Lippen öffnen sich zur falschen Zeit, der Anführer der Freitruppe besitzt noch immer das Wort!“ Er starrte eindringlich dorthin, wo er die Augen vermutete, doch fiel es ihm schwer seine Blicke darauf gerichtet zu halten, denn Kälte ging von dieser Schwärze aus, Frost, der seinen Schweiß gefrieren ließ. „Sprecht weiter, Kajetan!“, befahl er dann und hatte mühe seien Niederlage dem Dunklen gegenüber nicht preiszugeben.
    „Ich schickte die genannten Personen also los, blieb aber selbst auf der Burg. Eines Tages, als ich mitten in der Nacht von Alpträumen wachgerissen wurde, vernahm ich das ferne Scheppern von Rüstungen und die gedämpften Stimmen von Gestalten, die sich über die Ebenen von Argon bewegten. Noch in der selben Nacht schlich ich mich nach draußen, ging durch den Wald und erblickte Tieflanddämonen, die sich mit ihren grotesken, langen Gliedern über die Hügel bewegten. Ihre Augen glommen weiß wie Sterne und eine dämonische Kälte lag über ihren Horden. Dann verschwand ich wieder in der Burg und berichtete Timotheus, was ich gesehen hatte. Am nächsten Tage ging ich mit ihm hinaus auf die Zinnen und wir ließen unsere Blicke über das Land schweifen. Wir sahen nichts außer die grasigen Ebenen und Weidegründe, den Wald eine halbe Meile entfernt. Ich schüttelte den Kopf und ging gedankenverloren durch die Burg, den ganzen Tag über bekamen wir nichts zu sehen. Ich wusste von den Wesen aus dem Buch, dass mir der Hexenmeister bei einer unserer Begegnungen überreicht hatte, dass die Grauen sich nicht immer so seltsam benommen hatten. Es hieß, dass etwas, eine fremde Magie, ihr Denken und Handeln beeinflusst hatte, welches sie antrieb Dinge zu tun, zu denen sie vorher nicht im Stande gewesen waren. So suchten wir nach ihnen, Tag und Nacht, bis an einem Morgen plötzlich Duzende von Zelten vor der Burg standen, die wie aus dem Nichts gekommen waren. Krakenstein befand sich von da an in Belagerungszustand. Einige Tage später wurde es gefährlicher, denn auf seltsame Weise hatten sich Wandler unter die Bewohner der Burg gemischt, Dämonen, die in die Körper der Ehemaligen geschlüpft waren. Aus dem Buch hatte ich gelernt, wie ich diese erkennen konnte: an den Augen. Sie sind wie gesplittertes Eis...“ Auf einmal reckte er sich über die anderen Hinweg und sah zu dem zertrümmerten Schädel auf dem Teppich. Er deutet darauf und rief dem König zu, er solle sich die Augen des toten Verräters ansehen.
    Gundwart nickte vorsichtig und trat zu dem runden Etwas hin, dass er vor fast einer ganzen Stunde auf den Boden geschmettert hatte. Er stieß es nur mit dem Fuß an und warf dann einen interessierten Blick auf das verquollene, blutverkrustete Gesicht. „Man kann nichts mehr erkennen!“, gab er zu und begab sich wieder zurück zu seinem Sitzplatz. „Anscheinend hat das Foltern ihm den Dämon ausgetrieben.“ Nur die Hälfte lachte über den gezwungenen Scherz, der gemacht worden war, um die Stimmung der Boten und Krieger aufzulockern.
    „Eines Abends schlich ich mich durch die Gänge,“, führte Josias dann seine Erzählung fort.

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