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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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seidiges Haar wallte von ihm herab, über seine Schultern und bedeckte sein Antlitz nun wie ein Schleier. „Im Kampf werde ich nicht von Euerer Seite weichen!“
    Irmin nickte, der sich Ehre gegenüber wohl gewahr. Aber es war jetzt an der Zeit den Plan zu erläutern, die Strategie erneut aus dem Gedächtnis hervorrufen, die er mit Hilfe der Magie des Schwertes Azraìl ausführen würde. Es war ein königliches Erbe, was er antrat, und dank dieses Talismans, würde es vielleicht bald eine neue Barrikade der Magie geben, die das Reich schützte... „Ihr werdet mir also blindlings vertrauen?“ Fragend blickte er die anderen an.
    Garrian seufzte. „Wisst Ihr, Eszentir, ich habe mich lange genug herausgehalten. Gewiss, ich stimme Euch zu, aber es muss mehr als nur dies getan werden. Das Volk wird Euch nicht so ohne weiteres in den Kampf folgen...“
    Óus unterbrach sie mit einer raschen Bewegung seiner Handfläche. „Es wird müssen. Dafür werden die Schattenorks Sorge tragen.“ Sein Blick wurde durchdringender. „Saht ihr nicht selbst das Böse in ihren Augen, den Tod, den sie bringen? Die Elfen werden mein Angebot annehmen!“
    „Seid nicht leichtfertig, mein König!“ Warnend hob Darrliong die Hand. In seinem wie Perlmut schimmernden Harnisch sah er aus wie eine Forelle, in deren Corpus man Löcher hineingeschnitten hatte, im Arme und Beine herauszustrecken. Auch hatte es etwas von einer Schildkröte, aber es war unglaublich prächtig und prunkvoll, die Rüstung eines wahren Lords. Aber der Elf war auch dem König untergeordnet, so etwas wie dessen direkter Berater. Seine Züge waren fast arrogant, aber sie waren zu ertragen und so scherte sich keiner darum. Im Innersten sah er doch genau so aus wie sie alle, verfolgte die gleichen Ziele, dachte aber nur an andere Dinge, sodass ihm vielleicht manche andere verborgen blieben. Ein Jammer für die anderen, die unter ihm standen. Er war der Meinung, dass ein Krieg gegen die Orks genau so wirkungsvoll sei wie einen Zahnstocher gegen einen Elefanten zu werfen. Ziemlich aussichtslos. Er legte die beiden Handkanten hinweisend auf den Tisch, versucht dem König etwas näher zu erklären: „Ihr glaubt doch nicht tatsächlich, dass sie - nachdem man ihnen so viel Leid angetan hat und in einen Krieg geschickt hat, der nicht ihrer war - dann noch auf euch hören?!“
    „Es war Sephoría s Idee den Menschen zu helfen!“ Wye verschränkte stirnrunzelnd die Arme vor der Brust. „Ihr wollt doch nicht andeuten, dass...“
    „Aber ich hätte es auch getan, wenn ich an der Macht gewesen wäre!“ Irmin war wütend. Was tat dieser bebende Haufen von Nichtstuern hier in seiner Nähe? Er war es, dem sie zu gehorchen hatten! Am Liebsten hätte er, wütend wie er war, den Tisch umgestoßen und dem aufsässigen Darrliong ins Gesicht gespuckt, ihn von seinen Untergeben hängen lassen! Doch er beherrschte sich. Seien Finger fuhren über seine Stirn. Ein kalter Wind zog von Süden über die Terrasse rein und der Schweiß auf seinem Gesicht prickelte kalt. Er roch Salben, Krems und andere Duftstoffe, die - wie übrigens auch an allem bei den Elfen - im Raum hafteten. Vielleicht war auch nur diese komische Duftkerze dort schuldig. Die Nägel seiner Finger scharrten über die Verstrebungen des Holzes. Die anderen schienen seine Anspannung wohl kaum zu bemerken. Einzig in den Blicken der Herrin der Leibwache regte sich etwas.
    Darrliong holte tief Luft. „Seht doch, Herr,“, begann er. „Ihr ward so lange Zeit fort, und jetzt, da ihr wieder kommt, verlangt ihr erneut einen Krieg.“ Betrübt starrte er ins Nichts, hatte einen Punkt anvisiert, der ebenso wenig existierte wie jener, dem Daurin folgte. „Ich meine...“ Hilflos wedelte er mit den Händen. „...wir haben im Prinzip nicht die geringste Ahnung, in was wir uns da einmischen!“
    „Ich schon.“, gab Bar ruhig zu bedenken. Darrliong sah ihn einen Moment lang an, wie ihn Twron vor wenigen Minuten angestarrt hatte. Wie einen Verrückten... Aber war er das wirklich? War er ein Irrer? Die Erkenntnis traf ihn hart, härter vermutlich als ein Fausthieb ihn getroffen hätte. Wo befand er sich gerade? In einer Welt, die besiedelt war mit all den unterschiedlichsten Kreaturen. Und alle hatten eine eigene Geschichte. Er glaubte sogar einen Koden gesehen zu haben. Mordgeister. Vielleicht war er wirklich das, was die anderen in ihm sahen. Nicht nur ein König, sondern jemand, der fast alles verloren hatte und darauf hin ausrastete

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