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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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suchten, berichteten, dass die ersten Stoßtrupps des Feindes ihre Höfe niedergebrannt und ihre Frauen vergewaltigt und ihre Kinder grausam geschändet hatten. Die großen grotesken Leiber hatten sich über die jungen, schönen Mädchen gebeugt und waren brutal und mit abartigen Gliedern in sie eingedrungen, hatten sie von innen durch Säureabsonderungen und scharfe Dornen zerrissen und sie dann in ihrem eigenen bakterienverseuchten Blut liegen lassen, verdreckt und stinkenden von der heißen Krankheit des Feindes.
    Ein Schauer überkam Irmin, als er all dieses Übel anhören musste und schüttelte mehr als nur einmal angewidert den Kopf. Er hatte den Wunsch sich zu übergeben, aber seine Würde und sein Stolz untersagten es ihm, und so behielt er die garstig brennende Galle in sich, ließ sie seine Kehle zerfurchen und so erinnerte es ihn nur noch mehr an das schwarze Böse, was sich brandschätzend und tötend heranwalzte.
    Schließlich hatten sie sich in einer der größeren Hallen eingefunden, die sich im Inneren der Hauptburg befanden und der Elf saß da, den Kopf auf die Arme gestützt über den breiten Ebenholztisch gebeugt und musste sich immer wieder die finsteren Schilderungen der Ratsmitglieder anhören. Und so verblasste die anfängliche Schönheit Pykon s und daraus wurde eine wahre Hölle von Abgründen. Man sagte, dass die Barriere der großen Druiden erneut begonnen hatte zu bröckeln und nun auf gefährlicher Schneide stand.
    „Der Zauber hält nicht mehr lange, Mylord!“, stieß Darrliong hervor und hieb mit der faust auf den Tisch. Sein hageres Gesicht war wie eine Mischung aus Wye und Cyriak, von dunklem Haarriss und faltigen Merkmalen. „Er bröckelt!“ Er starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Mitte der Versammelten. Garrian hatte sich sitzend neben ihm eingefunden, die Hände auf dem Tisch ineinander gelegt, den Blick starr auf dessen alte, rissige Mitte geheftet. „Wie Rost an einem Schwert. Werden wohl hoffen, dass das nicht auch der Fall ist. Rost ist schädlich für unsere Waffen.“ Nur kurz sah er auf seine schlanken, knotigen Finger, die auf eine seltsame Weise mehr Klauen als Hände waren. Keiner außer den aufmerksamen Augen des Königs bemerkte es. Der andere sprach weiter: „Irgendetwas ist so grausam und lässt nur die alten am Leben, lässt sie ziehen und wartet dort drunten in den Felswiesen. Man spricht von riesigen Bestien, mehr als zwei Yard groß, fast sogar drei! Mit riesigen Pranken, die einen erwachsenen Mann mit nur einem Streich davon wischen können!“ Wieder weiteten sich seine Augen. Drüben an eine Wand gelehnt bewegte sich jemand in Schwarz und Silber gekleidet. Es war der oberste Flugreiter Daurin Twron, der versuchte mit seiner neuen Behinderung klar zu kommen. In seinem Gesicht stand eine große faltengleiche Narbe, die ihm den Ausdruck von Trauer und innerlichem Schmerz verlieh, in Wirklichkeit aber trug er seine Verletzung mit Fassung und Ehre. Über seine Brust spannte sich ein großer Verband, der hier und da Andeutungen von Blutungen hatte, Flecken dort, wo die Saat des Bösen aus seinem Brustkorb entfernt worden war. Die medizinische Versorgung war besser als die der Elfen. Damals hatte man noch geglaubt, Daurin sei nach der Schlacht um Burg Krakenstein verloren gewesen, doch dem war nicht so. Das Westvolk hatte ihn wieder zusammengeflickt und ihn schließlich einarmig auf die Straße entlassen. Trotz dessen hatte er sich beim Militär wieder nach Oben gearbeitet und war nun Korporal, und die Leute unter ihm sahen ihn als großen Fechtmeister an.
    „Ich weiß!“, rief Bar energisch. „Ich sah sie selbst im Eulenkataag! Im Übrigen sind sie nicht so gefährlich, wie sie scheinen.“
    „Aber sie sind unverwundbar!“, entfuhr es dem Rockreiter. Er hatte die ihm verbliebene Hand zur Faust geballt und war einige Schritte durch den von Kerzen in Erkern erleuchteten Raum getreten. Sein Gesicht glich einer höllischen Grimasse. „Die Männer streiten sich darum, ob sie auch fliegen können! Man sagt, sie seien unsichtbar und man würde sie nur in der Sekunde vor seinem Tod sehen! Ihre Haut ist über und über mit zolllangen Dornen bestückt und es hießt, in ihren Augen leuchten Kindergesichter von Getöteten...“ Er sank beinahe schlaff zurück, fast kraftlos.
    Eszentir schüttelte den Kopf und sagte entschieden: „Lügen! Lügen! Alles Lügen!“ Er blickte auf das sperrige Möbel hinab, auf dessen Mitte ein goldbesticktes Deckchen mit einer

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