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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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erwarten. Wenn der Großteil der Armee in der Mündung verschwunden ist, werde ich mit Hilfe des Zauberschwertes Azraìl und den schallenden Jagdhörnern des Westens den Gebirgshang zum Einsturz bringen. Diese Stelle ist so wie so voller Schotter, den jeden Moment herabrutschen kann. Ich werde die letzten Steinernen Säulen des Haltes zerstören, sodass der Hang wild und tosend auf sie herunterpreschen kann. Viele von ihnen werden sterben. Aber einige werden es über überleben, und...“
    „Einige sind bei solch einer insgesamten Anzahl mehrere Tausend, falls es Euch entgangen ist, mein Herr!“, warf Twron ruhig und gefasst ein. „Und gegen diese Massen soll unsere bereits stark dezimierte Armee antreten?“
    „Ihr hört mir nicht zu, und lasst mich nicht aussprechen, Daurin!“, fuhr ihn Eszentir an. „Die Überlebenden werden rasend vor Wut bei Nacht und Nebel in ihr eigenes Verderben stürzen!“
    „Und wie soll das möglich sein?“
    Bar schüttelte lustlos und voller Unglauben den Kopf. „Warum habe ich Euch nur zu einem Korporal aufsteigen lassen, Twron, wenn ihr nicht einmal die einfachsten Schachzüge nachempfinden könnt? Wir werden natürlich nicht direkt Mann gegen Mann mit ihnen kämpfen. Es gibt da immerhin noch Thronn, der von Norden auf die Ebenen von Argon zugestürmt kommt! An seiner Spitze befindet sich einer seiner Leute auf einem weißen Pferd. Unsere Mannen werden sich ebenfalls langsam in die Nacht und ihre Ragón-Mäntel zurückziehen, und nur noch zwei werden die Heerscharen auf leuchtenden Schimmeln führen, eine Fackel tragend und ständig in ein Kriegshorn blasend. Es soll der Eindruck entstehen, dass jeder Teil der Orkarmee auf einen anderen Gegner zustürmt. Es wird viel Nebel geben und die Wut wird so dominieren, dass sie sich selbst niedermachen werden und zerhacken. Unsere Bogenschützen - die Bogner arbeiten bereits fleißig an Pfeilen - werden in einem nahegelegenen Waldstück lauern und den Feind von fern beschießen. Wenn die Zahl letzten Endes so gering ist, das die Fußsoldaten des Westens sich ihnen getrost stellen können, werden wir sie alle zusammen ins Meer treiben. Sie werden über die Klippen stürzen und im Meer zerschellen. Und zuende ist unsere Bedrohung, wenn der Herr der Winde nicht noch mehr seiner bösartigen Wesen sendet.“ Er blickte wartend in die staunende Runde. „Denn ihr wisst ja, jeder Tod auf unserer Seite bedeutet neues Leben für ihn. Und jeder Tod auf seiner ebenfalls. Wir können nur auf die hoffen, die gerade damit beschäftigt sind, Melwiora ein für alle Mal aus diesem Sud aus Chaos zu verbannen!“ Seien Hand schloss sich fest zur Faust, und seine Augen starrten leuchtend und funkelnd wie Diamanten auf die Ostseite des Pergamentfetzens. Sein Finger landete mit einem nicht minderlauten Geräusch im schwarzen Land, und einen Moment war es für ihn so, als würde er alle Feinde wie eine Fliege zerquetschen. Es bösartiges Lächeln zierte seine Lippen, und ein neues, nie gekanntes Feuer von Hoffnung loderte in ihm auf. 
     
    Sie kamen. Hunderte. Tausende. Zehntausende. Hunderttausende. Alle bis an die Zähen bewaffnet, und auch diese waren nicht gerade ungefährlich, gelinde ausgedrückt. Es waren brutale Kampfmaschinen, Monster, die, währen sie durch Zufall von der Natur geschaffen worden, die Nahrungskette ganz nach oben geklettert wären. So aber, geschaffen von Melwiora und ihrem noch unsichtbaren Herren im Hintergrund, waren sie das schiere Ende der Welt. Und so böse, das man das Gefühl hatte, einem würde der Mund bluten, wenn man über sie berichtete. Und auch die Wolken taten dies, als sich die rostbefleckte, schweißnasse Schwärze über die grasigen Ebenen rollte, stinkend und kreischend, dreck- und blutverkrustete Pranken in die Höhe gestreckt, mit Schwertern darin, so schartig und ausgefranst wie das klaffende Loch der Hölle. Das war es. Die Hölle. Das Schattenreich. Unendlich viele Feuer glommen dort in den Reihen, verbreiteten einen beißenden Nebel und der Feind selber einen widerwärtigen heißen Geruch wie von Eiter und Wundbrand. Es waren riesige, verschandelte und grotesk verdrehte Leiber, die sich daherschleppten, Horden von Schattenorks mit brutaler Gewalt und Macht, fähig ein ganzes Land an einem tage auszulöschen. Luchsaugen blitzen in tiefen Höhlen auf und stählerne Muskeln blähten sich mit blutgurgelnden Kehlen, Reißzähnen, die an Knochen rissen, in einer Kakophonie aus Schrecken. Der Regen perlte

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