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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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belehren. Die beiden Helfenden zögerten einen Moment. „Nicht in den Stein! In den Wald!“ Er machte eine schnelle Bewegung nach Nordwesten, dorthin, wo sich die breite Treppe zum Fluss befand. „Bringt ihn zu den Lorbeerbäumen und stellt ihn dort unter einen ab. Wenn der gute Geist Argon uns gegenüber guten Willens ist, wird er mit den Blättern seine Augen benetzen.“ Er schluckte. „Wir werden auf ein Wunde hoffen müssen!“
    Dann setzten sie sich wieder. Ein betäubender Kopfschmerz hing über ihnen allen und zog sie herab, erdrückte sie schier. Immer wieder schüttelten sie die Köpfe über die Verzwicktheit ihrer Lage und Cyriak betrauerte sein armseliges Schicksal als alter Diener eines Königs, der nicht einmal voll elfischen Blutes war. Aber dass war Daurin ebenso wenig. Die Kargheit war von einigen abgefallen, und sie sahen nun wieder etwas voller und gefasster aus. Anspannung wich durch diesen Vorfall mehr und mehr, und mit der Zeit versank alles in der nächtlichen Umarmung und die rauschenden streckten ihre Zweige zu einer dunklen, feuchtglitzernden Umarmung aus. Grillen und Zikaden zirpten und Motten flatterten denn Glühwürmchen umher, diese aber hinterließen glimmende, giftgrüne Spure. In dieser einen letzten Nacht lebte die Natur noch einmal so richtig ihren Drang nach Idylle aus.
    Und irgendwann in diesem düstren Feuer der Bekümmerung erschallte ein Horn. Aber es war keines der Elfen. Und dann konnte man von fern die ersten Schritte der Armeen in den Bergen hallen hören. Waffen und Panzer schepperten bei jedem Schritt. Hier und da glommen Feuer, leuchtende Punkte am schwarzen Horizont auf, gingen gleich Irrlichtern umher und ein Wald aus Stangen und Spießen erhob sich dort im dunstigen Dunkelblau. Endlich erhob Darrliong das Wort, die Hände gegen die Schläfe gestützt:
    „Also, Eszentir,“, fing er an und sein Antlitz war müde, ausgelaugt und lustlos. Er spürte, wie das Ende sich ihm näherte, und wie er nichts dagegen tun konnte, aber er musste es wenigstens versuchen, auch wenn er dabei gegen seine eigenen Vorsätze verstieß. „ich glaube, wir haben so langsam keine Zeit mehr, uns über mehr zu unterhalten... Wie wäre es, wenn ihr jetzt beginnen würdet, mir Euren Plan vorzustellen?“ Sein Lächeln war schwach, aber immerhin, er versuchte wenigstens das Rad ins Rollen zu bringen.
    Der König seufzte, und packte schließlich eine abgegriffene Karte aus, die er säuberlich zusammengefaltet hatte. Er entfaltete das verwitterte Pergament und das seichte Fackel- und Kerzenlicht erhellte schwach die Linien, die man mit Tinte aufgemalt hatte. Man konnte darauf den ganzen Westen sehen, hier und da hatte jemand mit einer krakeligen Handschrift etwas dazugeschrieben, Pfeile für Truppenbewegungen eingezeichnet. „Ich glaube, es ist einfacher, wenn ich es euch anhand dieser Aufzeichnung erkläre.“, sagte er und sogleich beugten sich die anderen näher heran, lugten jeweils über die Schulter ihres Vordermanns und besahen sich die Niederschrift. „Beginnen wird unser Spiel hier und hier.“ Er deutete auf den Abschnitt, der mit ‚Felsenwüste’ beschriftet war, und dann auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort. „Melwiora hat den Fehler gemacht, dass sie uns von zwei Seiten her angreift. Daraus können wir einen Vorteil schinden. Und der wird größer Sein, als man anfangs zu glauben bereit sein kann.“ Er räusperte sich. „Zuerst werden wir die Schlachten an den beiden Fronten schlagen, aber kurz bevor sie uns vernichten, werden wir nachgeben, und flüchten, dass keine unserer Einrichtungen ernsthaft zu Schaden kommt. Während Thronn - der Druide - sie über die Rockhornscharten führt - wo es sehr leicht ist einen Großteil Ihrer zu Zerschlagen -, werden wir hier kämpfen und sich dann ebenfalls durch unser Land führen.“
    „Aber wieso?“, entfuhr es dem verständnislosen Truchsess. „Warum sollen wir unsere Befestigung aufgeben?“
    Irmin s Blicke durchbohrten ihn. „Wartet ab, Berater!“, sagte er, das letzte Wort besonders scharf betonend. Erst dann machte er weiter: „Dabei stürmen wir auch gleichzeitig Lesrinith. Wir werden direkt durchbrechen, und so noch einige weiter Orks hinter uns bringen. Sie werden wütend sein, da wir ständig Scheinangriffe führen werden, und so werden sie uns fast blindlings und von den Peitschen ihrer Herren im Rücken folgen.“ Sein Finger glitt etwas weiter auf den Nordrand der Karte zu. „Dort, am roten Pass, werde ich sie

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