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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ebenso schnell zu Fall gebracht, wie ein Riese einen Zwerg. Er tauchte unter den rasendschnellen, wirbelnden Attacken des Magiers durch und versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, dann, als Thronn taumelte und seine Angriffe ziellos umherschwirrten, eilte jener ein zweites Mal herbei und rammte seinen Ellenbogen in seine Magengrube. Dieser stöhnte und spürte, wie ihn alle Kraft verließen, als er mit einem plumpen Geräusch auf das nasse Pflaster fiel.
    Die Gestalt hingegen gang abermals in Kampfstellung, keuchte, aber trotzdem tänzelte sie leicht wie eine Feder über dem Boden, Faust und Dolch angriffslustig erhoben, anscheinend hatte sie die anderen noch nicht bemerkt. Dario und Kelt eilten schnell herbei, schlangen ihre starken Arme um den muskulösen Körper des Fremden und hielten ihn ihm Schwitzkasten, während Dario ihn rasch entwaffnete und ihn mit einem Arm, die Hand wie eine Stahlkralle an der Kehle, gegen eine Hauswand drückte und ihm in übertrieben leisen, aber dennoch scharfem Ton fragte: „Wer bist du? Was hast du hier verloren?“ Rocan half seinem Verwandten auf die Beine, der eher überrascht, als stark verletzt wirkte und groß und dürr dastand, ohne auch nur eine Regung zu machen, die seine Kraftlosigkeit verraten könnte.
    Darios Finger schlossen sich fester, während der Rote mit angespannten Muskeln und nacktem Ober und Unterarm versuchte die Hand loszureißen, das weiße Blitzen seiner Zähne war auffällig. „Ich frage dich noch einmal: wer bist du?“, schrie er fast, während er flüsterte, was aber dann doch so laut war, wie etwas erregtes im normalen Tonfall zu sagen.
    Der Fremde zögerte noch etwas, ächzte und versuchte dann um Hilfe zu rufen, was ihm aber misslang und brachte schließlich einige schwer verständliche Worte heraus, die im stetigen Rauschen der Sturzbäche unterging; sie mussten sich gerade in der Nähe der Bergkuppen befinden, die nun aber von einer dichten Schicht aus wallendem Nebel umgeben war, aber von hier nicht zu sehen sein musste. „Patrinell...“, flüsterte er stöhnend und sein braungebranntes Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. „Patrinell... Arth..., Ge... General der... der Stadtwache...“ Sein letztes Wort wurde zu einem Schmerzensschrei und Dario ließ los. Patrinell kippte vorn über auf die Straße, hielt sich wacklig auf den Knien, keuchte und prustete, während er nach Luft rang und hielt sich seinen Hals, wo noch immer die roten Fingerabdrücke des Hochländers prangten. Er übergab sich, während ihm die anderen leicht verächtliche Blicke zuwarfen und sich dann zu einem heimlichen Gespräch einige Schritte weiter zurückzogen.
    „Was machen wir mit ihm?!“, versuchte Dario tatkräftig als Einleitung zu überlegen und verschränkte die Arme über der Brust, als Zeichen, dass er ihn am liebsten sofort töten wollte. Er war ein Killer, eiskalt und beinahe gewissenlos, einer, der das Abschlachten bei der Freitruppe gern getan hatte...
    „Wir können es uns nicht leisten einen Schnüffler in unserer Truppe zu haben, Thronn! Folgt meinem Rat und fesselt und knebelt ihn, bis er verhungert! Oder werft ihn den Dämonen zum Fraß vor!“ Das verwitterte Zwergengesicht wies Spuren leichten Hasses auf, das entging Rocan nicht, aber er musste sich etwas einfallen lassen, wie er seine Freunde überreden konnte, den General am Leben zu lassen. Irgend etwas in ihm riet ihm, diesen Mann bewahren zu müssen, denn er sollte ihm eines Tages nützlich werden...
    „Wir könnten einen...“, versuchte er zu sagen, wurde aber von seinem Onkel unterbrochen. Wir könnten einen weiteren starken arm gut gebrauchen, brachte er den Satz in Gedanken fertig und hätte sich am liebsten vor Scharm zusammengekauert in eine Ecke gesetzt, die Beine angezogen, die Arme darumgelegt und geweint...
    „Wir sind keine Barbaren, Herr Zwerg!“, rief Thronn entsetzt und machte eine drohende Geste, wobei seine Augen energisch funkelten und Kelt zuckte regelrecht zusammen vor der plötzlich entfachten Wut des Grenzländers. „Was müsst Ihr Untermenschen nur ständig auf alle anderen Völker so sauer und misstrauisch sein? Was seid Ihr doch für ein naives Volk!“ Beleidigt wandte sich der Zwerg ab und seine Finger spielten nervös mit der Streitaxt. „He, du da!“, rief er zu Patrinell gewannt und seine Stimme klang immer noch ärgerlich. „Wo kommst du her? Was machst du hier?“
    „Ich komme von dort.“, sagte er mit fester Stimme - er hatte sich bereits wieder

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