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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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doch zerstört, die Tieflanddämonen schlichen hier zu Hunderten herum und ihre Klauen waren scharf und Bogen und Schwert konnten sie nicht ewig aufhalten. Erinnerungen an den Tag, an dem er den Seraphim losgeschickt hatte, kamen ihm, und er war betrübt, da er seine Kraft, seine Magie, für nichts, außer einem kleinen fliegenden Teufel das Leben geschenkt zu haben, entblößt hatte. Nun wusste Riagoth mit Sicherheit, wo er sich befand und er hoffte, dass ihr wenigstens der blutrote Seraphim nicht in die Arme fliegen würde. Geheimnisse der Macht würden offenbart werden, Geheimnisse, die er lieber für sich behalten würde.
    Die Gasse, in die sie jetzt einbogen, war enger und lag völlig im Schatten, sodass sie einige Zeit gar nicht gesehen werden konnten, nur ihre Augen und Schwerter glommen ab und zu auf, als sich fernes, silbriges Mondlicht in jenen und darauf spiegelte. Ihre Blicke glitten hin und her, suchten die Gegend systematisch ab und verbargen ihre Waffen kampfbereit unter ihren Mänteln. Auf ihren Gesichtern lag Entschlossenheit, aber auch die Schweißperlen der Angst glänzten darauf und mischten sich mit dem leichten Nieselregen. Alle hatten sie ihre Kapuzen tief in die Stirn gezogen und ihre Haltung war geduckt oder überragend. Dario, der junge Hochländer, ging geduckt, das Schwert in der Scheide auf dem Rücken, den Bogen bis zum Zerreisen gespannt in seinen Händen und sein Ausdruck war kalt und unnachgiebig, Schatten umspielten seine Augen und so kam nur ein leichtes Blitzen und Funkeln durch. Das mit Bartstoppeln übersäte Antlitz und die dichten Brauen, die kantigen Züge und der schmale Mund, machten aus ihm eine undefinierbare Gestalt, geschaffen aus Schatten, Kraft, Mut und Intelligenz, die trotz ihrer Größe leichtfüßig und mit angespannten Muskeln ging.
    Ein großer Schemen hinter ihm war Warrket, der seine bloßen, knochigen Hände an die in Leder eingebundenen Griffe zweier Schwerter legte. Beide waren etwa ein Yard lang und besaßen nur eine Schneide, die dafür aber umso schärfer waren. Der leicht Wind wehte ihm kalt ins Gesicht und sein Säuseln war wie ein Flüstern in seinen Ohren, dass ihm Kunde von den fernsten Begebenheiten seines Landes brachte. Er hatte es vorgezogen seine Magie nicht einzusetzen, denn die Anwendung war einerseits sehr schmerzhaft für ihn, und andererseits würden die Mordgeister sofort über ihn bescheit wissen. Er blinzelte und es war, als ob plötzlich zwei Sterne aufblinken würden, als er seine Augen wieder öffnete. Gedanken pfiffen ihm durch den Kopf, mehr noch, als ein menschliches Gehirn zu fassen im Stande war, es würde zerspringen und all das gesammelte Wissen würde für immer verloren gehen...
    Er schüttelte den Kopf. Nein, sie kamen viel zu langsam voran, er durfte sich jetzt nicht mit den Lappalien seines Geistes aufhalten!
    Plötzlich spürte er aus dem Augenwinkel, wie sich etwas jenseits der Schatten bewegte, ein leises Schaben wie von Krallen aus Stein und ein Körper, der sich gegen eine Hauswand legte. Sofort erwachte er aus seiner Trance und alle Blicke richteten sich auf ihn, als er mit einer schwungvollen Geste plötzlich seine beiden Schwerter zog und ein gleißender Schimmer alles umspülte, dann stürzte er sich, selbst nur ein verwischter Umriss, auf das Wesen, dass sich dort in den Schatten verborgen hatte und seine Klingen sirrten todbringend in der Luft, ließen Holz splittern und verkohltes, verwittertes Mauerwerk bröckeln...
    Und dann löste sich auf einmal etwas hochgewachsenes, dunkles aus der Hausecke, sprang mit einem erstickten Keuchen auf die Straße. Es trug ein zerschlissenes, rotes Gewand, bestickt mit silbernen Knöpfen  und schwang ein Messer in den Finger, dessen schnelles Aufblitzen allein gereicht hätte um einem Mann das Leben zu nehmen. Ein langer, seidiger Haarschopf waberte über ein von Düsternis umspieltes Gesicht, dessen Augen selbst nicht zu erkennen waren. Noch in der gleichen Bewegung vollführte Warrket mit seinen beiden Schwertern einen Kreis und ließ sie auf den Fremden krachen, dessen Dolch zwei, drei mal blitzte, die Luft zischend zerschnitt und Funken sprühten, als sich die beiden Klingen trafen und kreischend auf einander schabten.
    Die fremde Gestalt taumelte leicht zurück, hielt aber immer noch dass Messer fest umklammert und wehrte die kräftigen Streiche des Hexers ab. Die anderen kamen gar nicht mehr dazu irgendetwas zu unternehmen, denn der in Rot gekleidete Kerl hatte Thronn

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