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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Schrei des Triumphs ausstoßend ließen die beiden Gestalten Sarja los, und die sechs Männer stürzten zur Tür hinaus. Sie sprangen über die leblosen Körper der beiden Wachen und verschwanden.
     
    Sarja lief zu ihrer Mutter, die blutend am Boden lag, und kniete neben ihr nieder. Sie zog den Dolch aus Maridors Rücken und presste ihren Schal auf die Wunde. In diesem Augenblick stürzten die Männer der Palastwache in den Raum. Entsetzt blieben sie stehen, als sie ihre Königin auf dem Boden liegen sahen und die weinende Prinzessin, die sich vergeblich bemühte, die blutende Mutter mit ihrem Schal zu verbinden. Sofort sprangen die Männer zu und hoben die Königin auf. Der Hauptmann der Wache jedoch rief:
     
    „Prinzessin, was ist hier geschehen?“ Schluchzend stammelte Sarja: „Sechs dunkle Männer … sie ermordeten die Königin ... die Krone der Macht … sie ist fort!“ Dann sank sie ohnmächtig zu Boden.
     
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie im Zimmer ihrer Mutter auf einem Lager. Stimmengemurmel  drang an ihr Ohr. Sie richtete sich auf und fragte: „ Wo ist meine Mutter?“
     
    Jemand sagte: „Die Prinzessin ist zu sich gekommen.“ Da trat einer der Palastärzte an ihr Bett und sagte:
     
    „Prinzessin Sarja, Eure Mutter lebt! Aber sie ist ohne Bewusstsein, und ihr Zustand ist ernst. Deshalb bitten wir Euch, wenn ihr Euch besser fühlt, uns mitzuteilen, was geschehen ist. Man fand nur die beiden toten Wachen, doch von den sechs Männern, die ihr erwähntet, wurde keine Spur gefunden. Und alle Tore des Palastes waren bewacht.“
     
    „Lasst mich zuerst zu meiner Mutter“, sagte Sarja, „dann sollt ihr alles erfahren.“
     
    Maridor lag auf ihrem Bett. Ihr schönes Gesicht war weiß wie die Laken, und sie atmete kaum.
     
    „Es kann sein, dass sie bald erwacht“, sagte der Arzt. „Deshalb bitten wir Euch nun zuerst um Euren Bericht, da die Königin unsere ungeteilte Aufmerksamkeit braucht, wenn sie zu sich kommt.“
     
    Sarja setzte sich auf den Bettrand und ergriff die kalte Hand ihrer Mutter. Dann berichtete sie, was sich zugetragen hatte. Sofort gab der Palasthauptmann den Befehl, das Schloss nochmals gründlich zu durchsuchen. Einer der versammelten Minister aber sagte: „Wir können nicht verstehen, warum Eure Mutter Euch die Krone schon heute gab, wo Euer Geburtstag doch erst in drei Tagen ist.“
     
    „Die Königin ahnte die drohende Gefahr“, antwortete Sarja, „auch wenn sie nicht wusste, was geschehen würde. Deshalb hat sie mich heute schon gekrönt.“
    Sie wollte fortfahren, doch da sagte der Arzt: „Die Königin schlägt die Augen auf!“
     
    Alle Versammelten traten schnell zum Bett der Königin. „Mutter“, rief Sarja, „du lebst! Ich bin so froh, denn ich dachte, diese schrecklichen Unholde hätten dich ermordet.“
     
    „Noch lebe ich“, sprach Maridor mit schwacher Stimme, „doch ich fühle, dass sich der Tod mir naht. Darum lasst mich mit meiner Tochter allein. Ich muss ihr noch vieles sagen, aber ich habe nicht mehr viel Zeit.“ Der Arzt wollte protestieren, doch die Königin sagte: „Geht auch Ihr, denn hier ist Eure Kunst vergebens. Zu tief hat mich der Dolch getroffen. - Lebt wohl“, sprach sie dann zu den Anwesenden gewandt. „Ihr wart mir treue Untertanen und weise Ratgeber. Dient nun auch meiner Tochter genau wie mir, denn sie ist nun eure Königin.“
     
    Gesenkten Hauptes verließen die Leute den Raum, und Sarja blieb mit ihrer Mutter allein.
     
    „Höre mir nun genau zu, mein Kind!“ sagte Maridor. „Da ich sterben werde, liegt es allein in deinen Händen, die kostbare und für unser Volk lebenswichtige Krone zurückzugewinnen. Zwar ist sie nun in Dorons Hand, doch er kann sie nicht nutzen. Ihre Kraft ist nämlich dahin. Während die Vasallen Dorons - denn das waren die dunklen Gestalten - versuchten, mir die Krone zu entwinden, brach der größte Stein in der Mitte aus seiner Fassung, und es gelang mir, ihn unbemerkt in die Tasche gleiten zu lassen. Und nur, wenn alle Steine an ihrem Platz sind, besitzt die Krone ihre volle Macht. Doron wird wenig erfreut sein, wenn seine Schergen ihm die Krone so bringen. Dieser Stein jedoch wird dir helfen, die Krone wiederzufinden. Das weiß Doron nämlich nicht: Es ist überliefert, dass, falls die Krone jemals in falsche Hände gerät, der Stein stets beim rechtmäßigen Erben bleibt, so dass er sie mit Mut und Glück zurückgewinnen kann. Doch kann er dies nicht allein erreichen. Er braucht die

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