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Die Krone der Macht

Die Krone der Macht

Titel: Die Krone der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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stürzte die restlichen Stufen hinunter. Sofort war Ardon bei ihm und half ihm auf.
     
    „Bist du verletzt?“ fragte erschrocken. Sarja und Ástino, die bereits im Gang gewartet hatten, kamen herbeigelaufen.
     
    „Verletzt nicht“, sagte Nador mit schmerzverzerrtem Gesicht, „ich habe mir nur den Fuß umgeschlagen. Sarja, Ástino, geht ihr schon voraus! Ich höre die Feinde schon an der Tür rütteln. Wir folgen sofort.“
     
    Sarja und Ástino gehorchten und verschwanden im Gang.
     
    „Ardon, ich kann den Fuß kaum noch bewegen, und er schmerzt sehr“, sagte Nador, als die beiden nicht mehr zu sehen waren. „Ich bin daher nicht mehr in der Lage zu laufen. Ich werde hier bleiben und euren Rückzug decken. Ich werde den Eingang zu dem Stollen hier solange wie möglich verteidigen. Ich übergebe Sarja deinem Schutz. Grüße sie von mir und sage ihr, dass ich sie immer lieben werde. Nimm du dich ihrer an und ... mach sie glücklich!“
     
    „Unsinn!“ fuhr Ardon auf. „Ich werde dich tragen.“
     
    „Das geht nicht, und du weißt es auch genau!“ entgegnete Nador resignierend. „In der Grotte der Geysire geht es um jede Sekunde. Ich möchte lieber hier allein durch das Schwert sterben, als dass wir beide in dem kochenden Wasser enden. Geh jetzt, sie sind gleich hier!“
     
    Wortlos drückte Ardon Nador noch einmal die Hand. Dann eilte er den beiden anderen nach. Er sah ein, dass Nador Recht hatte. Mit Nador auf den Schultern wäre er nie sicher und rechtzeitig durch die engen und glatten Stellen zwischen den Löchern gekommen, und allein wäre Nador durch die Verletzung nicht schnell genug gewesen. Doch wie konnte er das Sarja erklären? Sie würde denken, er habe Nador absichtlich im Stich gelassen. Doch daran durfte er jetzt nicht denken. Zuerst musste Sarja in Sicherheit gebracht werden, sonst wäre Nadors Opfer vergebens. So eilte er weiter und hatte die beiden bald wieder eingeholt.
     
    „Wo ist Nador?“ fragte Sarja voll Unruhe.
     
    „Er kommt nach, sobald sein Fuß nicht mehr so schmerzt“, log Ardon. „Bis dahin verteidigt er den engen Eingang. Er hat dort eine sehr günstige Position, da ihn immer nur einer angreifen kann. Wenn er erst mal ein paar Leichen vor dem Eingang als Barriere gestapelt hat, kommt er hinter uns her. Wir sollen nicht auf ihn warten, sondern die Krone in Sicherheit bringen - das hat Vorrang vor allem, hat er gesagt! Er folgt uns, so schnell es geht.“
     
    „Aber wir können ihn doch nicht einfach zurücklassen!“ klagte Sarja verzweifelt.
     
    „Tu, was Nador gesagt hat!“ kam Ástino Ardon zu Hilfe. Er hatte die Wahrheit in Ardons Augen gelesen. Er ergriff Sarja bei der Hand und zog sie mit sich fort. Als sie die Grotte der Geysire erreicht hatten, war der Große gerade in Tätigkeit.
     
    „Wir können nicht auf die nächste Periode warten um mitzuzählen“, rief Ardon. „Sobald ihr merkt, dass er aufgehört hat, rennt Ástino los und - Sarja, wenn du zögerst, gibt es ein Unglück, du weißt es! Auf deinen Schultern ruht die Verantwortung für die Krone und für dein Volk. Denk immer daran!“
     
    „Da, er scheint aufgehört zu haben!“ schrie Ástino und stürzte vorwärts.
     
    Einen Augenblick noch zögerte Sarja, dann folgte sie ihm, dicht hinter ihr Ardon. Noch waren sie zwischen den Löchern, als der Schlammgeysir seine Tätigkeit wieder aufnahm. Dicht neben Ardon fuhr ein heißer Wasserstrahl in die Höhe, und die Spritzer verbrannten seine Haut. Fast wäre ausgeglitten, konnte sich aber gerade noch fangen. Wieder schoss eine Dampfsäule neben ihnen hoch. Sarja schrie auf und taumelte. Im letzten Augenblick fing Ardon sie auf und trug sie zum Rand der Grotte. Es hatte nur wenig gefehlt und sie wäre in den Dampfstrahl gefallen.
     
    Ardon setzte Sarja ab. „Bist du in Ordnung?“ fragte er, weil sie zu Boden gesunken war.
     
    „Ja, ja“, stammelte sie, „mir ist nichts geschehen. Ich war nur so erschrocken.“
     
    „Dann weiter!“ sagte Ardon hart und zog sie vom Boden hoch. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Vielleicht sind die Ungeheuer ja gegen das heiße Wasser und den Dampf gefeit.“
     
    Er trieb Sarja und Ástino in dem endlos langen, engen Gang vor sich her. Immer wieder stieß er die vor Erschöpfung stolpernde Sarja weiter. Da der Stollen so eng war, konnte er sie nicht tragen. Sarja hatte jegliches Zeitgefühl und jegliche Orientierung verloren. Wie eine Puppe lief sie hinter Ástino her, der mit der Fackel in der

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