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Die Kugel und das Opium

Die Kugel und das Opium

Titel: Die Kugel und das Opium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liao Yiwu
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Stadtturm am Tiananmen, sie sah, was geschah, und schrie von oben »er ist einer von euch«, aber die Soldaten hörten nicht, zerrten ihn in den Kulturpalast des arbeitenden Volkes und ließen weiter ihre Wut an ihm aus, eine Stunde später hatten sie ihn totgeschlagen.
    193
    XXX ,
männlich, etwa 15  Jahre alt, Schüler einer Mittelschule in Beijing-Stadt
    Er war den Sommer über bei der »Außenstelle Beijing« des Qinghe-Bauernhofs, am 29 . Juni hatte er die von den Lehrern gestellten Hausaufgaben erledigt und mit ein paar Schulkameraden einen Ausflug in die Nähe der Xuquanying-Inseln gemacht, wo sie einen Bauern trafen, der vom Wagen herunter Wassermelonen verkaufte. Die Kinder haben frech eine Melone vom Wagen heruntergeschlagen. Das tat dem Melonenbauern im Herzen weh, und er schrie sie an: »Was macht ihr denn, was macht ihr denn, Diebsgesindel!« In diesem Augenblick ist ein Patrouillenwagen der Ausnahmetruppen vorbeigekommen und hat mit dem Maschinengewehr das Feuer eröffnet, die Kinder stoben auseinander, doch er wurde von einer Kugel getroffen und brach auf der Stelle tot zusammen.
    194
    XXX ,
männlich, 36  Jahre, Kader der Disziplinierungsstelle für straffällig gewordene Jugendliche, Beijing-Stadt
    In der Nacht des 3 . Juni 1989 ist er bei dem immer wieder aufbrandenden Gewehrfeuer hinausgegangen, um zu sehen, was los ist, und wurde in der Nähe des Jiaodaokou erschossen.
    195
    Liu Yongliang,
männlich, 26  Jahre, Arbeiter der Beijinger Fabrik für Verbrennungsmotoren
    In der Nacht des 3 . Juni wurde er von einer Kugel im Kopf getroffen, er starb im Beijing-Krankenhaus.
    196
    Liu Zhong,
männlich, 19  Jahre, Student des Politischen Instituts der Beijinger Universität für Recht und Politik
    In der Nacht des 3 . Juni 1989 erschossen. Einzelheiten nicht bekannt.
    197
    Fu Erke,
männlich, 19  Jahre, ’ 88 er Vorbereitungsjahrgang der Zentralen Universität für nationale Minderheiten, Beijing-Stadt
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
    198
    Gu Lifen,
weiblich, 19  Jahre, Studentin des ’ 88 er Jahrgangs des Instituts für Erziehung der Pädagogischen Hochschule Beijing
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
    199
    Ma Fenglong,
männlich, 27  Jahre, Arbeiter in einer Einheit in Beijing-Stadt
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
    200
    Ma Junfei,
männlich, Alter nicht bekannt, Bürger der Stadt Beijing, Sohn des Malers und Kalligraphen Ma Fenglong
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
    201
    Xu Ruihe,
männlich, Alter nicht bekannt, Bürger der Stadt Beijing, demobilisierter Soldat
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 erschossen, Einzelheiten nicht bekannt.
    202
    Chen Yongting,
männlich, 21  Jahre, Volksgruppe der Tujia, Student der Fachrichtung Politische Ökonomie am Institut für Wirtschaft der Zentralen Universität für nationale Minderheiten, Beijing-Stadt
    Am Abend des 3 . Juni 1989 an der Peripherie des Tiananmen erschossen, Einzelheiten nicht bekannt. Nach der Einäscherung heimgeführt in den Selbstverwaltungskreis Xiyang der völkischen Minderheit der Miao und Tujia in der Provinz Sichuan.

Liste von 49 Verwundeten
des Massakers auf dem Tiananmen
    Gesammelt von den Müttern des Tiananmen ( 1989 – 2011 ),
bereitgestellt von Ding Zilin und Jiang Peikun
    1
    Fang Zheng,
männlich, Alter zum Zeitpunkt der Verwundung 22  Jahre, Student des Physikalischen Instituts der Beijinger Sporthochschule
    In den frühen Morgenstunden des 4 . Juni 1989 gegen sechs Uhr hat er sich mit der großen Kolonne der Studenten vom Tiananmen zurückgezogen; als sie am Liubukou vorbeikamen, fuhren auf einmal Panzer von der Straßenseite auf sie zu, sind geradewegs auf den Fahrradweg abgebogen und haben die Studentenkolonnen niedergewalzt. Die Menge ist in Panik auseinandergelaufen, die Panzer haben ihnen hartnäckig nachgesetzt und fortdauernd Giftgasgranaten verschossen. Eine Kommilitonin von der gleichen Universität neben ihm ging bewusstlos zu Boden, und er hat kommen sehen, dass ein heranschießender Panzer sie überrollen würde. Er packte sie rasch und zog sie zur Seite. Sie kam davon, aber er hat sich in die Ketten des Panzers verfangen und wurde eine ganze Strecke mitgeschleift. Er schrie entsetzlich, er kämpfte um sein Leben, und so kam er schließlich mit dem

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